tanjaberlin
Unser Sohn ist nun 11 Wochen alt - wir sind in der 12. Woche. Ich stille ihn voll, gebe jedoch ab und an auch Pre HA, wenn ich keine Milch mehr habe (bei Schüben) oder der Kleine die Brust verweigert. Über die bisherige Zeit haben wir Stück für Stück Nahrungsmittel entdeckt, die uns beiden nicht gut tun. Es schlägt auch so ziemlich alles auf meinen Sohn über. Unter den "bösen" Lebensmitteln sind die Klassiker wie Bohnen und Erbsen, aber auch Sojaprodukte, die wir in unserem halbvegetarischen Haushalt recht viel nutzen bzw. genutzt haben. Mittlerweile esse/trinke ich im Wesentlichen folgende Lebensmittel: - dunkles Brot (oft mit Sesam, Nuss) mit Aufschnitt und Käse - Pasta mit Auberginen, Zucchini, Rosmarin, Sahne - Fisch (mind. 1x die Woche) mit Kartoffeln, gegahrten Möhren - Griesbrei / Milchreis - Risotto mit Pilzen, Fenchel, Süßkartoffeln Parmesam (ohne Brühe) - Hirse mit Feta (ohne Brühe) - helle Brötchen mit Marmelade, Honig, Nutella - ab und an ein Apfel, eine Banane - Yogurth - Stilltee, Fencheltee, Entspannungstee (Zitronenmelisse) - Kraftmalz - Kakao - ab und an Caro-Kaffee - Mangosaft Ich verzichte auf: - Zwiebeln, Knoblauch, Hefe und Hefeprodukte - Kaffee / Espresso - Pizza - Tiefkühlprodukte im Allgemeinen - Curry (asiatisches Essen) - Hülsenfrüchte (z.B. Eintöpfe) - Rohkost (Gurken, Tomaten) - Obst (weitgehend) - Südfrüchte Als "Ersatz" nehme ich noch Nährstoffkapseln für stillende Mütter von Doppelherz. Nun meine Frage: Bei all dem, was ich nicht mehr esse bzw. dem wenigen, was ich noch esse - warum hat nicht nur mein Sohn sondern auch ich jeden Tag mit Pupsen zu kämpfen. Für mich ist das natürlich nicht störend, aber mein Kleiner ackert da schon ganz schön dran herum. Liegt das noch an der Ernährung oder allgemein am Stillen bzw. an Hormonen oder sonstwas, was da ausgeschüttet wird. Oft (aber nicth immer) ist es so, dass mein Kleiner nach dem Stillen nicht einschlafen kann, weil er mit seinem Bauch beschäftigt ist. Was kann ich tun, damit es ihm besser geht?
Doris Plath
Liebe „tanjaberlin“, es freut mich, dass Sie sich mit diesem Thema an uns wenden. Wissenschaftlich ist es nicht überzeugend geklärt, dass blähende Lebensmittel wie zum Beispiel Zwiebel, Kohl und Hülsenfrüchte auch Verdauungsbeschwerden beim gestillten Kind auslösen. Deshalb gibt es keine Empfehlung, dass stillende Mütter bestimmte Lebensmittel meiden sollten. Das heißt, Sie dürfen essen, was Sie mögen und vertragen. Auswirkungen auf Babys Verdauung sind idR nicht zu erwarten. Allgemein alles was Ihnen nicht gut tut, meiden Sie besser. Hier kommt es auf Ihre eigenen Erfahrungswerte an. Bei Ihrer momentanen Verzichtliste fallen rohes Gemüse und weitgehend Obst darunter. Gemüse und Obst liefern wichtige Nährstoffe. Dünsten Sie das Gemüse doch etwas, wenn Sie es besser vertragen. Es gibt eine Gruppe von Personen, die Rohkost einfach nicht so gut verdauen kann. Selbst wenn es „gesund“ ist, kann es dennoch für den einzelnen leichter verdaulich sein, wenn Gemüse gedünstet oder gegart verzehrt wird. Auch beim Obst können Sie Kompott machen oder Obstschnitze kurz andünsten. Das Erhitzen ist besser für Verträglichkeit. So auch bei unseren Früchtegläschen. Vielleicht sind diese Früchte eine willkommene fruchtige Abwechslung in Ihrem Speiseplan. Es klingt vielleicht banal, aber achten Sie darauf, dass Sie Ihr Essen „ausreichend“ kauen. Das ist eine einfache Maßnahme und viel bekömmlicher für unseren Magen-Darm als wenn wir das Essen in Zeitnot runterschlingen. Generell kann natürlich eine besonders ballaststoffreiche Ernährung die Gasproduktion ankurbeln. Dabei reagiert jeder ganz individuell mit starken Winden. Haben Sie bei sich selbst schon mal an eine Unverträglichkeit (Fruchtzucker, Milchzucker) gedacht? Bei Erwachsenen kommt das durchaus vor. Das sollte dann ein Arzt abklären. Wie schon geschrieben, auch wenn es im Volksmund anders dargestellt wird, gibt es keinen pauschalen Zusammenhang zwischen der Ernährung der stillenden Mutter und dem Blähverhalten des Säuglings. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten einfach noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen nicht selten. Tatsächlich leiden viele Babys in den ersten drei bis vier Lebensmonaten darunter, daher auch der Begriff Dreimonatskoliken. Dabei sind gestillte wie auch flaschenernährte Kinder betroffen. Meistens haben die Kinder die Kolik-Phase etwa im vierten Lebensmonat hinter sich. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Sohn nicht zu hastig trinkt und beim Trinken nicht zu viel Luft mit schluckt. Machen Sie zwischendurch eine Pause und geben Ihrem Keinen Gelegenheit aufzustoßen. Beim Stillen sollten Sie versuchen, zuerst eine Brust leer zu machen und schnelle Wechsel zwischen den Brüsten zu vermeiden. Das hilft die Gasbildung zu vermindern. Die Flasche sollte besser mit einem kleinen Saugerloch versehen sein (bei umgekehrter Flasche nicht mehr als ein Tropfen pro Sekunde), sonst schluckt Ihr Liebling beim Saugen zu viel Luft mit. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Junge immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung. Außerdem könnten Sie den Bauch mit speziellem Windeöl massieren. Eine Bauchmassage wirkt manchmal Wunder: Hierzu streichen Sie vom rechten Unterbauch des Kindes hoch bis eben unter den Rippenbogen, dann quer über den Bauch und links wieder den Bauch hinunter. Oder kreisen Sie einfach mit Ihrer Hand in dieser Richtung. Kennen Sie den „Fliegergriff"? Legen Sie Ihren Jungen in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Seinen Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie ihn in den Arm und wiegen Sie ihn sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall, dass sich Ihre Bäuchlein bald beruhigen. Herzlicher Gruß Doris Plath
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