Räubermichel
Hallo,ich habe eine Frage zur Ernährung unseres Sohnes.12Monate. Er ist am Familientisch alles mit,hat mittags Jogurt mit Quark bekommen u abends Brot und danach noch milchbrei mit 200ml abgekochter rohmilch(mind 4% fett) zubereitet bekommen,der Kinderarzt meinte,ich könne ihm das so geben.nun ist unser Sohn schon immer ein schlechter Schläfer,wacht nach dem zubettgehen stündlich schreiend auf,bis er gegen 3uhr etwas länger am Stück schläft.so,nun hab ich den milchbrei abends weggelassen,u plötzlich schläft er bis 23 Uhr ohne aufwachen,ohne schreien! Nun habe ich Jogurt u Quark gestrichen u abendbrei auch!muss ich nun zum Arzt u auf milchunverträglichkeit testen lassen?oder war es einfach zuviel,Brot u abendbrei?der Kinderarzt meinte,ich soll noch bis zum 14monat abendbrei geben u dann erst mit Milch zum trinken anfangen.nun meine Frage,gebe ich unsere abgekochte rohmilch pur,oder mit Wasser verdünnt?wie könnte ich sonst milchprodukte ersetzen? Vielen dank für ihre tolle Hilfe
Veronika Klinkenberg
Liebe „Räubermichel“, prima, dass Ihr Söhnchen alles am Familientisch mitisst. Milch und Milchprodukte sind Lieferanten wichtiger Nährstoffe. Darin stecken hochwertiges Eiweiß, wichtige Vitamine und Mineralstoffe, vor allem Calcium, das für stabile Knochen und gesunde Zähne sorgt. Damit ein gesundes Wachstum gewährleistet ist, werden für ein Kind mit einem Jahr etwa 300ml/g an Milch und Milchprodukten empfohlen. Ich verstehe gut, dass Sie eine Ursache für die nächtliche Unruhe Ihres Spatzes und nach einer Lösung suchen. Ich gehe erst einmal nicht von einer Milchunverträglichkeit aus, der Kleine zeigt ja untertags obwohl er Milchprodukte wie Joghurt oder Quark zu sich nimmt, keine Reaktionen wie z.B. Durchfälle, Blähungen, Unwohlsein etc. Sie schreiben zwar nicht, wie viel Brot Ihr Junge abends zu sich nimmt, aber mir erscheint Brot und eine richtige Portion Milchbrei zu viel. Gut möglich, dass eine sehr große Abendmahlzeit zu einem Unwohlsein führt und entwicklungsbedingte Störfaktoren (Entdecken von viel Neuem, Träumen, zunehmende Mobilität), die in dieser Entwicklungsphase typisch sind, zusätzlich unterstützen. Milch und Milchprodukte ganz zu streichen, davon rate ich Ihnen ab, denn sie sind ein wichtiger Baustein in der Ernährung. Erst würde ich noch andere Lösungs-/ Verbesserungsmöglichkeiten versuchen. Etwa 300ml/g, dieses Ziel zu erreichen ist gar nicht schwer. Vielleicht bauen Sie zu einem anderen Zeitpunkt eine kleine Portion Milch in den Speiseplan ein. Das kann z.B. eine kleine Portion Milch (100-150ml) morgens in einem Müesli oder in der Tasse zum Brot sein. Vielleicht kommt Ihr Junge mit Kuhmilch doch noch nicht zurecht. Probieren Sie aus ob es mit einer kindgerechten Milch (HiPP Kindermilch) besser geht. Sie ist im Eiweißgehalt kindgerecht reduziert. Wenn Sie nachmittags noch ein Becherchen Joghurt anbieten und abends eine Scheibe Schnittkäse aufs Brot geben wäre das Ziel erreicht. Bringen diese Veränderungen keine Besserung und vermuten Sie weiter eine Milchunverträglichkeit, ist es auf alle Fälle wichtig eine genaue Diagnose stellen zu lassen. Bei all diesen Erscheinungen ist es einfach immer wichtig, dass eine klare Abklärung vorgenommen wird. Denn es sollte ja auch nicht umsonst auf etwas verzichtet werden. Auch ist es bei einer Unverträglichkeit wichtig notwendige Alternativen zu finden, damit die Versorgung der wichtigen Nährstoffe gewährleistet ist und es zu keiner Mangelernährung kommt. Das erfordert eine ausführliche Beratung seitens des Arztes oder einer für Nahrungsmittelunverträglichkeiten geschulten Ernährungsfachkraft. Sicher findet sich bald die richtige Lösung Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg