Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Sollte ich Ihm die Muttermilch verweigern, damit er auch andere Sachen isst?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Sollte ich Ihm die Muttermilch verweigern, damit er auch andere Sachen isst?

Pippolina

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Liebes Team, mein Sohn ist vor ein paar Tagen 1 Jahr alt geworden. Mit dem Essen ist bei uns nicht so leicht. Er hatte schon immer einen sehr stark ausgeprägten Würgereflex. Er würgt oft bei Brei und erbricht dann auch und Stückchen gingen bis vor kurzem gar nicht, weder Brot noch sonst etwas,... Es war phasenweise immer mal besser, mal schlechter. Durch diese Umstände stille ich noch relativ viel...Seid ein paar Wochen kann er Brot und Kartoffeln oder gedünstetes Gemüse essen, hier gilt aber auch: mal besser, mal schlechter. Momentan hat er eine Phase, da isst er Brot, Kartoffel, Gemüse und andere feste Nahrung, d.h. er kostet auch bei unserem Essen mit, aber Brei geht gar nicht, spätestens nach dem 4. Löffel reckt es ihn... Natürlich kann er von der festen Nahrung noch nicht so viel aufnehmen und will dann verstärkt an die Brust. Manchmal gibt es auch Phasen, da kann er extrem viel essen und es reckt ihn gar nicht... Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass das Stillen langsam immer mehr in den Hintergrund tritt, aber ich mache mir Sorgen, dass er dann zuwenig bekommt. Es wird ja oft geraten, das Kind nur zu den "Essenszeiten zu füttern" und wenn das Kind da nicht viel isst, auch die MUMilch zu verweigern. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass er nicht will sondern durch das Recken oft nicht kann. Vom Gewicht her ist er völlig normal. Er wiegt jetzt 9,8 Kilo. Der KiArzt meinte, dass sich das auswachsen muss,...Mir ist auch aufgefallen (zumindest bilde ich mir das ein), dass er beim Zahnen noch empfindlicher ist, kann das sein? Ist es verkehrt, hier auf seine Bedürfnisse einzugehen, sprich ihn zu stillen, wenn er es verlangt und ihn sich den Rest über die Beikost holen zu lassen, so wie er möchte und in der Menge die er essen kann und will - weil das auch wieder nur eine Phase, die sowieso bald vergeht?oder soll ich ihm die MuMilch verweigern, damit er andere Sachen isst bzw. sich mehr bemüht diese zu essen...??? Bin mir ziemlich unsicher was ich tun kann, soll,.... Danke für die Antwort und lg Pippolina


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Liebe Pippolina, gleich vorneweg. Es ist nie verkehrt bei Babys auf deren Bedürfnisse einzugehen! Hören Sie dabei immer auf die Signale Ihres Sohnes und Ihr eigenes mütterliches Bauchgefühl. Diese beiden weisen Ihnen schon den richtigen Weg. Bei Zahnungsphasen ist es ganz normal, dass sich das Essverhalten der Kleinen ändern kann. Bedenken Sie, dass beim Zahnen der Mundraum betroffen ist und es beim Essen schlicht unangenehm oder gar schmerzhaft sein kann. Das kann sich manchmal auch auf bestimmte Speisen beschränken. Dennoch würde ich Ihnen schon empfehlen, Ihren Kleinen auch zu einem gewissen Grad zu fordern und zu fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen. Setzen Sie sich auch gemeinsam an den Tisch und leben Sie Ihrem Sohn das Essen fester Kost vor. Mit viel Freude! Kinder gewöhnen sich einfach unterschiedlich schnell an die gröbere oder stückige Kost. Vielen macht das gar nichts aus, Ihr Junge scheint sich damit schwerer zu tun. Geben Sie ihm die Zeit dazu, die er benötigt. Er geht da eben sein ganz eigenes Tempo. Jedes Kind braucht seine Zeit für bestimmte Entwicklungsschritte. Zudem haben Kinder nun mal einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Manche Babys sind hier sehr sensibel. Ein kleines Stückchen Brei oder Brot bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Sie machen es ganz richtig, wenn Sie immer wieder stückiges oder grobes Essen anbieten. Auch unsere stückigen Menüs sind hier ideal auf diese Bedürfnisse abgestimmt. Versuchen Sie ansonsten einfach kleinere Übergänge zu schaffen. Auch das Zerdrücken mit einer Gabel ist hilfreich. Manchmal kann man das Essen auch mit etwas Wasser, Saft oder Soße „weicher“ machen, damit es besser rutscht. Bleiben Sie mit viel Geduld am Ball und bieten Sie immer wieder und wieder feste Kost zum Kauen und Beißen an. Ein Tipp noch dazu: achten Sie darauf, dass vor dem Essen genug Abstand zum letzten Stillen liegt, damit auch wieder Platz im Bäuchlein ist, sonst schafft Ihr Kleiner verständlicherweise nur kleine Portionen. Alles Liebe & Gute! Doris Plath


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