Sohn 16 Monate sehr schlechter Esser und nimmt kaum noch zu seit 2 Monaten

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Sohn 16 Monate sehr schlechter Esser und nimmt kaum noch zu seit 2 Monaten

Schönen guten Tag, mein Sohn ist ein so genannter schlechter Esser. Schon das Fläschchen war nicht so wichtig im Babyalter und leider wird es derzeit mit dem Essen zunehmend schwieriger. Ich muss dazu sagen dass er erst 4 Schneidezähne hat und wohl daher etwas "kaufaul" ist. Ich habe immer den Eindruck sobald er etwas kauen soll (selbst wenn es eigentlich weich genug ist um es mit den Kauleisten und ohne Zähne zu schaffen), hat er keine Lust, spuckt es wieder aus und legt es mir hin. Ich habe als er 13 Monate war auf normales Essen umgestellt (zuvor bekam er Gläschen von Alete, Hipp etc.). Ich habe das 2-3 Monate durchgezogen, aber egal was ich gekocht habe, es wurde nicht besser mit dem Essen und ich mache mir langsam Sorgen. Vor wenigen Wochen habe ich daher wieder (zumindest mittags) auf Brei umgestellt. Es gibt ja diese Fertigessen für Kinder von 1-3 Jahre. Diese isst er etwas besser. Dennoch hat mein Sohn bei KLeidergröße 80 immer noch nur 9,4 kg mit 16 Monaten und er hat damit in den letzten 2 Monaten nur 100 g zugenommen. Er ist schon ziemlich schlank, hat quasi keinen Babyspeck mehr. Ich füttere ihn schon lange nicht mehr wirklich nach den empfohlenen Ernährungsvorschrifen, sondern sehr konventionell, also mit Zucker etc. Ich beschreibe ihnen mal wie ein normaler Tag an Mahlzeiten bei ihm aussieht. Morgens: 1 Fläschchen 2erFolgemilch (hatte auch schon 3er) Brot oder Toast mit recht dick Butter und Mamelade oder Honig (davon isst er wenig, mal nur wenige Brocken, mit viel Glück ein halbes Brot) Dazu trinkt er ein paar Schlucke Kakao (Vollmilch) und danach isst er ein Ei (dieses Liebt er und isst es wenigstens meist ganz auf). Mittags: Einige Löffel bis ein dreiviertel SChälchen Alete oder Hipp-Essen (ich mache Rapsöl rein, damit es gehaltvoller ist, da er oft so wenig davon isst). Immer wieder versuche ich es auch mit dem was ich gekocht habe (Spaghetti mit Soße, eher Sachen die Kinder mögen, Nudelsalat oder ähnl. im Freibad kriegt er sogar mal Pommes oder Currywurst - ich weiß nicht gerade das richtige für ein Kind mit 1 Jahr... aber mit Gemüse usw. muss ich in purer Form oder mit Soße gar nicht ankommen...). Das Mittagessen fällt mengenmäßig meist bescheiden aus, egal was ich anbiete, deshalb gebe ich ihm danach oft noch einen Fruchtzwerg oder ähnlich. Nachmittag: versuche ich es mit Kinderkeksen (die hälfte davon fliegt eh ins Eck...), einer Banane (das geht meist), wenn es Kuchen gibt, bekommt er auch davon, selbst dabei ist er nach wenigen Gabeln fertig, GAR NICHT GEHT Brot oder Brezel. Daran lutscht er herum und dann fliegt es weg - ich denke auch hier muss er seiner Meinung nach zuviel kauen... Abends: ist es ganz schwer. Mal gehen ein paar Stückchen Weißbrot mit Streichkäse oder mal zwei Stückchen Käse, ein Rädchen Wurst oder so. Aber es ist wirklich verschwindend gering. Ich habe schon Pomps Kindergries probiert, will er gar nicht, selbst wenn ich Vanillezucker rein mache. Das Fläschchcne zum Schlafengehen lehnt er schon lange ab. Was ganz gut geht ist ein Landliebe Griespudding oder wieder ein Fruchtzwerg. Eigentlich isst er nur morgens gut / normal, der Rest des Tages frage ich mich manchmal von was mein Sohn lebt .. Natürlich gibts Tage an denen ich zufrieden bin, aber meistens habe ich das GEfühl es war zu wenig. Dabei möchte ich betonen dass ich keinerlei Druck mache beim Essen und versuche locker zu sein. Ich habe mir lange Zeit eigentlich auch keine Sorgen gemacht deshalb, weil er im ersten Jahr der U's immer auf der Kurve lage. Jetzt kommt die nächste U ja aber erst mit 2 Jahren udn wie gesagt stockt das Zunehmen eben so arg. Eine Frage: da er hartgekochtes Ei so gern isst. Darf ich ihm auch zwei Eier am Tag anbieten? Er ist gesund, selten erkältet, hat viel Energie, schläft gut und viel (nachts 10-11 Stunden, tagsüber ca. nochmal 2 Stunden). Allerdings knatscht er schon viel rum, aber das ist in dem Alter vielleicht normal. Ich habe mir zur Sicherheit in zwei Wochen zum Nachwiegen einen Kinderarzttermin geben lassen. PS: Ich weiß dass in Krankheitsphasen oder Zahnen der Appetit zurückgeht, aber bei uns war es noch nie anders. Es ist eher so, dass wenn ein Zahn kam oder er erkältet war, er dann quasi gar nichts mehr gegessen hat. Vielen Dank und nette Grüße

von Bonita!! am 03.09.2012, 08:26



Antwort auf: Sohn 16 Monate sehr schlechter Esser und nimmt kaum noch zu seit 2 Monaten

Liebe „Bonita!!“, es ist schön, dass Sie wieder bei uns nachfragen. Sie begleiten uns ja schon eine Weile. Darum kenne ich Sie und Ihren Kleinen recht gut. Zunächst einmal kann ich Entwarnung geben. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Auch wenn Ihr Sohn schlank ist, er liegt mit seinem Gewicht immer noch in der Norm. Das heißt, er holt sich „trotz allem“, das was er braucht. Auch dass Ihr Junge gesund und selten erkältet ist, er viel Energie hat und gut schläft, das sind alles Zeichen dafür, dass es ihm gut geht und er gut versorgt ist. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Zudem sind sie unterschiedlich reif und können besser oder schlechter mit dem Familienessen umgehen. Sie machen es sehr richtig, wenn Sie keinen Druck ausüben und es überwiegend gelassen nehmen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Jungen gut geht und dass es ihn gibt. Ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren. Am besten ist es wohl, wenn Sie keine allzu „große Sache“ daraus machen, wenn er was isst oder nicht. Sonst lernt Ihr Junge nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommen kann. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden. Ich habe folgende Tipps für Sie: Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Nein, Sie als Mama geben vor, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Kleiner wählen kann. Ist nichts dabei, bekommt Ihr Bub auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Sonst kommen Sie zwangsläufig in die weiche-Joghurt-Puddingschiene und das ist natürlich superbequem: Kaum kauen, schnell schlucken und oft süß. Ganz sicher, Ihr Kleiner wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist er viel zu schlau. Bieten Sie Ihrem Kleinen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten... Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Dann geht er halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen. Bei dem Speisenangebot, darf von allem was dabei sein. Wie schon erwähnt, sind die weichen Milchprodukte bei Kindern recht beliebt, da sie einfach zu schlucken sind und süß schmecken. Ein-zweimal am Tag eine kleine Portion ist ok, aber ansonsten würde ich weiter zu einem vielseitigen Angebot übergehen. Wie sieht es denn mit dem Brot aus? Beim Obst immer wieder mal weiche, reife Stückchen Frucht auf einem extra Tellerchen anbieten, auf das Ihr Junge selbst zugreifen kann. Sie können auch mal kleine Fruchtspieße machen oder lustige Gesichter mit dem Obst legen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und greifen selbst davon mit Genuss zu. Dann wird Ihr Kleiner das früher oder später übernehmen. Zum Untermischen oder zwischendurch können Sie zudem mal unsere Früchtegläschen oder -becher verwenden. Für Kleinkinder gibt es die Kinder-Pause mit Stückchen. So muss Ihr Schatz wenigstens ein bisschen kauen. Und sicher kommt bei Ihrem Jungen unser Früchte-Spaß im praktischen Quetschbeutel an. Eier mag Ihr Junge. Hier lautet die Empfehlung für dieses Alter zwei Eier wöchentlich. Ich sehe ich kein Problem, wenn es mal als Ausnahme mehr Eier die Woche sind oder zu bestimmten Anlässen mehr gibt. Ansonsten würde ich schon versuchen bei der Empfehlung bleiben. Sie können die Eier ja auch mal „strecken“. Rühreier z.B. mit Mineralwasser oder Milch. Harte Eier können gut scheibchenweise angeboten werden oder aufs Brot. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird. Ich bin mir sicher, der Knoten wird eines Tage platzen. Und Ihr Sohn wird begeistert am Tisch mitessen. Bleiben Sie so gelassen dran! Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 03.09.2012



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