Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Probleme bei der“ Beikosteinführung

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Probleme bei der“ Beikosteinführung

Violienchen

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Hallo, Wir haben ein paar kleine Probleme bei der Einführung von Beikost. Mein Sohn ist jetzt 6,5 Monate, ist gut 3 Wochen zu früh geboren und immer noch sehr schmal (Geburt 2600g, jetzt 5800g). Er wird gestillt und hatte bisher zum Glück keine Verdauungsstörungen. Mit 5,5 Monaten haben wir mittags Karotte bzw. Kürbis ausprobiert. Er hat es gerne gegessen und es hat gut mit dem Löffel funktioniert (wir haben aber nur ganz wenig für den Anfang genommen). Allerdings hat er mit Verdauungsproblemen reagiert: Blähungen, Bauchschmerzen und kein Stuhlgang (vorher im1-3 mal am Tag). Wir haben dann wieder auf voll stillen umgestellt und einmal mit Kümmelzäpfchen „nachgeholfen“. Dann war wieder alles in Ordnung. Nun haben wir am Freitag neu gestartet (Kürbis) und bis gestern war alles okay, keine Beschwerden. Gestern gab es dann etwas Kartoffel dazu und heute hat er wieder Bauchschmerzen und er hatte eben Schwierigkeiten/Schmerzen beim Stuhlgang (dieser war fester aber nicht hart). Kann es sein, dass sein Darm noch nicht ganz bereit für neue Lebensmittel ist? Bisher sind die Mengen, die er isst, sehr gering. Sollen wir erstmal nur bei Kürbis bleiben oder „muss“ sich das einfach einspielen? Vielen Dank


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Liebe „Violienchen“, das tut mir leid, dass Ihr Kleiner sich plagt. Bei der Beikost wird der Stuhl häufig fester und er kommt seltener. Es ist auch normal, dass die Kinder dann mal kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen, aber weinen sollte ein Baby natürlich nicht. Erfahrungsgemäß reguliert sich der Stuhl nach einiger Zeit und die Verdauung passt sich an die neue Kost an. Dennoch wird der Stuhl nicht mehr so sein wie unter reiner Milchernährung. Auch wenn es Sie zunächst verwundert, sollten Sie versuchen in der Beikost voranzugehen, damit der Darm etwas zu arbeiten bekommt und der Stuhlgang angeregt wird. Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden. Es kann nämlich gerade dann sein, dass sich das Stuhlgeschehen reguliert. Gehen Sie bei der Ernährung also ruhig mehr voran. Sie können den Breimahlzeiten auch noch etwas Flüssigkeit hinzugeben, so dass der Brei nicht zu „kompakt“ ist. Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung unterstützen. Geben Sie Ihrem Sohn genug Gelegenheit zum Strampeln, das lockert die Muskulatur und regt die Verdauung an. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass das Stuhlgeschehen sich bald einspielt! Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus


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