Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Neophobie

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Neophobie

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Hallo Frau Klinkenberg, meine Tochter ist 18Monate alt und hat eine ausgeprägte Neophobie. Es war sehr schwer sie an das Essen heranzuführen (Stillkind) , inzwischen geht es etwas besser. Allerdings akzeptiert sie keinerlei Milchprodukte nur sehr selten etwas Käse, aus dem Grund stille ich Sie noch einmal abends obwohl ich denke das nicht mehr sehr viel Milch kommt (ich schätze etwa 70 ml). Ich mache mir Sorgen ob sie so genug Calcium etc bekommt Was raten sie mir? lg carpediemsk


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Hallo, es ist wirklich ein „hartes Stück Arbeit“ Kinder mit einer ausgeprägten Neophobie von neuen unbekannten Nahrungsmitteln zu überzeugen. Sind Sie stolz, dass durch Ihre Geduld Erfolge sichtbar werden und bleiben Sie beständig am Ball. Ihre Sorge was die Calciumversorgung anbelangt kann ich gut verstehen, denn Milch und Milchprodukte sind die Calciumlieferanten schlechthin und sorgen für einen stabilen Knochenaufbau und gesunde Zähne. Käse ist sehr gut, nutzen Sie diesen „Lichtblick“ und bieten Sie immer wieder Käse an. Vor allem Schnittkäse ist sehr calciumhaltig. Käse lässt sich außerdem gut unters Essen schmuggeln. Viele Kleinkinder mögen „flüssige“ Milch tatsächlich nur mit Kakao- oder Erdbeergeschmack. Kleine „Notlösungen“ sind in Ihrem Fall machbar. Haben Sie es denn schon mit einer Kindermilch probiert, sie schmeckt in der Regel auch „Milchmuffeln“. Entgegen meinen sonstigen Empfehlungen darf ein Kind in diesem Fall die Milch auch wieder aus dem Fläschchen bekommen. Milchmixgetränke aus Sauermilchprodukten mit Obst kräftig aufgemixt und mit etwas Zucker oder Honig verfeinert können ebenfalls Anklang finden. Calciumangereichertes Mineralwasser sorgt zusätzlich für eine Unterstützung der Calciumversorgung. Solange Ihre Töchterchen nur Spatzenportionen an Milch und Milchprodukten akzeptiert, empfehle ich Ihnen mit dem Kinderarzt zu sprechen, ob nicht ein Calciumsupplement notwendig wäre. Ansonsten kann ich Ihnen nur weiterhin viel Geduld und Energien wünschen. Verspeisen Sie immer mit Genuss Milch und Milchprodukte vor Ihrem Kind, bedenken Sie, Sie sind das Vorbild. Geben Sie der Kleinen aber nie das Gefühl sie müsse ebenfalls unbedingt „Milchhaltiges“ zu sich nehmen. Es kann nur aufwärts gehen. Weiterhin Erfolg! Veronika Klinkenberg


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