savena
Hallo jetzt hab ich dann noch ein paar Fragen: wie viel sollte ein 16 Monate altes Kind mit 8,1 kg Tagsüber so essen? Soll sie Tagsüber (Mittags) dann noch ihre 1 Milch bekommen (aus dem Glas, da braucht sie keine Flasche), wie soll ich das Mittags angehen, wenn sie zu müde zum Essen ist. wenn ich ihr das nach dem Mittagsschalf das Mittagessen gebe, isst sie am Abend überhaupt nichts mehr. Was mach ich wenn sie weiterhin nichts isst. die Kinderärztin meint das sie auf keinen fall abnehmen darf, weil sie doch schon viel zu wenig wiegt. Wir waren schon mal für zwei Wochen in der Klinik weil sie schon aus Säugling (mit 3 Monaten) beinahe 3 Tage jegliche Flüssigkeitszufuhr verweigert hat. Heute Nacht haben wir ihr noch mal Wasser angeboten. weil sie soo viel geschrien hat, aber keine Milch. Dafür hat sie zum Frühstück auch gleich mal nichts gegessen und auch nichts getrunken.
Doris Plath
Liebe „savena“, eine genaue Grammvorgabe, die ein Kind essen muss oder darf gibt es generell nicht. Jedes Kind hat unterschiedlichen Bedarf, der sich auch täglich mal ändern kann. Vermitteln Sie ohne Druck Freude am Essen, aber nicht mit zu vielen Ablenkungskünsten, sonst will sie das immer so haben. Auch wenn es gerade jetzt schwer fällt. Lassen Sie Ihre Kleine mal ein paar Mahlzeiten hungern. Machen Sie nicht so viel Aufhebens darum ob sie etwas (auf)isst. Ihr Mädchen spürt diesen Druck und sträubt sich unbewusst dagegen. Bieten Sie ihr geduldig, mit positiver Überzeugung am gemeinsamen Tisch was an. Wechseln Sie doch mal die Plätze. Teller und Besteck in anderen Farben, andere Lätzchen… all das kann dazu beitragen, dass Ihre Kleine Neugier und Appetit entwickelt. Essen Sie selbst mit Vergnügen vor Ihrer Kleinen. Leben Sie eine positive Esskultur vor. Ein Plan könnte so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und Fleisch und Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei, mal ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle. Bei der Milch sollten Sie reduzieren. Im zweiten Jahr werden zur Deckung der Kalzium- und Milchversorgung etwa 300 ml Milch oder g Milchprodukt empfohlen, am besten auf 2-3 Portionen am Tag verteilt. Bauen Sie einfach verschiedene Milchmahlzeiten in den Plan ein: neben Trinkmilch z.B. zum Brot können das ein Milchbrei, ein Müesli, der Käse auf dem Brot, ein kleiner Joghurt zwischendurch sein. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Quark, Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet. Hat Ihr Schatz Freude am Essen wird sie ganz von allein „nachholen“ und ordentlich Appetit entwickeln. Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Zum Beispiel auf einen Obstteller, oder Gemüsesticks... Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Ruhig nach Möglichkeit die Kleine ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Dann ist wieder Spielzeit. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich das Mädchen am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Ganz sicher, Ihre Tochter wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist sie viel zu schlau. Wird zusätzlich zwischendurch noch hier und da gesnackt, kommt bei den „richtigen“ Mahlzeiten kein rechter Hunger auf. Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und die Kleine wird am Essen Interesse finden! Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird. Das kann schon ein paar Wochen „Geschrei“ bedeuten. Sie werden das gemeinsam meistern. Bleiben Sie dran! Beste Grüße Doris Plath