Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Muss ich die Mengen bei unserem Sohn nun reduzieren?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Muss ich die Mengen bei unserem Sohn nun reduzieren?

enibas10

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Hallo, unser Sohn ist mittlerweile 16 Monate alt. Bei der Geburt war er 55 cm groß und 4310gr schwer (also am obersten Bereich der Kurven). Mit 6 Monaten wog er 10 kg (voll gestillt). Bei der U-Untersuchung mit 1 Jahr lag das Gewicht "nur noch" bei 9,7 kg. Nun hat er wieder ordentlich zugelegt und liegt nun bei 11,7 kg. Bzgl. seiner Grösse ist er derzeit ein bischen kleiner als der Durchschnitt (ca. 78 cm). Beim Gewicht liegt er nun ein bischen über dem Durchschnitt. Er isst viel und gerne (gesunde Sachen, aber auch mal Kuchen und Kekse) und stopft manchmal das essen regelrecht in sich hinein, weil er alleine essen will. Meine Mutter meint, ich muss aufpassen, dass er nicht übergewichtig wird und soll ihm weniger zum Essen geben. Ich will das eigentlich nicht, weil ich denke, er passt so wie er ist. Er läuft seit ca. 4 Wochen. Was raten Sie mir? Muss ich die Mengen reduzieren? Und sind Kuchen und Eis ab nun tabu? Wir haben eben schon einen größeren Jungen und was der Grosse kriegt, will der kleine auch... Vielen Dank enibas10


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Liebe „Enibas 10“, es ist doch ganz verständlich, dass Ihr Kleiner genauso wie alle anderen richtig zu dem Familienverband gehören und das gleiche Essen wie sein Geschwisterchen bekommen möchte. Und das ist auch richtig und wichtig. Ihr Söhnchen liegt sowohl, was die Größe als auch was das Gewicht anbelangt, innerhalb des Bereiches, der für dieses Alter normal ist. Er hat erst seit kurzem das Laufen angefangen und wird in den nächsten Wochen immer mobiler und aktiver werden. Auch wird sich das Essen richtig fester Nahrung immer mehr einspielen. Alles ist noch im Umbruch – im Laufen – machen Sie sich also bitte nicht zu viele Gedanken, denn es wird sich sicher noch Einiges tun. Süßigkeiten und kleine Naschereien sind zwar aus ernährungsphysiologischer Sicht unnötig, gehören gleichzeitig aber zum Alltag dazu. Gehen Sie möglichst bewusst damit um - das gilt für alle Familienmitglieder. Ihr kleiner Schatz darf immer wieder einmal eine kleine Menge davon bekommen. Er soll ja einen richtigen Umgang lernen. Strikte Verbote führten dazu, dass das meistens in die andere Richtung geht. Sorgen Sie weiterhin für gute Voraussetzungen: Wichtig ist ein Angebot an vielfältigen und ausgewogenen Speisen, dann besteht nicht die Gefahr, dass ein Kind zu viel, zu wenig oder das Falsche isst. Achten Sie auf ausreichend Getränke. Außerdem spielt es eine Rolle, wann und wie die Mahlzeiten verspeist werden. Empfohlen werden 3 Hauptmahlzeiten und 1-2 Zwischenmahlzeiten zu festen Zeiten in ruhiger Atmosphäre. Essen allein z.B. vor dem Fernseher und fehlende Regelmäßigkeit dagegen sind Bedingungen, die „dick“ machen können. Der 3.Punkt auf den Sie Einfluss nehmen können sind die Verhaltensregeln während des Essens. Nehmen Sie sich viel Zeit für die Mahlzeiten und ermuntern Sie Ihr Söhnchen in Ruhe zu essen. Ihr Kind entscheidet wie viel es von dem Angebot isst. Stimmen die Voraussetzungen, wird es sich immer das nehmen was es benötigt. Süßigkeiten und Naschereien gibt es am besten nach festen Regeln, z.B. nach dem Mittagessen oder einmal am Nachmittag. Regeln sind viel besser als strikte Verbote. Sonnige Grüße Veronika Klinkenberg


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