kkjolly
Hallo! Schon öfter habe ich Ihnen geschrieben und wegen meiner Tochter (19 Monate mit Behinderung) um Rat gefragt. Oft ging es um das Thema trinkverweigerung. Das hat sich jetzt erledigt und sie trinkt gut aus der Trinkhalmflasche (ca 150 mlpro tag). Bin so froh! Morgens und abends wird sie nach wie vor gestillt. Gegen 8.30 isst sie eine großePortion Müsli mit geriebenem Apfel. Mittag gibt es gegen 11.30. Hat sie eigentlich immer gut gegessen, aber seit einigen Wochen mag sie nicht mehr, egal ob gläschen oder selbstgekocht - mit Mühe bekomme ich einige Löffel in sie rein. Auch gemüsesticks nicht besser. Gebe dann meist auf, auch wenn ich es nach dem Mittagsschlaf probiere, wieder dasselbe, hat also eher nix mit Hunger zu tun, auch den Obstbreinachtisch isst sie nämlich... Gegen 14.30 gibt es eine halbe Banane und mal einen kleinen Joghurt - beides verschlingt sie. Abendbrei gegen 18 uhr isst sie mäßig begeistert, hin u wieder einen Happen Toast. Frage: ernährung so ok, auch wenn sie zurzeit kaum mittag isst? Wird wohl nur eine Phase sein oder? Muss sie unbedingt Gemüse, Fleisch usw bekommen oder kann ich mich da entspannen? Danke und beste Grüße
Veronika Klinkenberg
Liebe „Kkjolly“, super, dass das Trinken nun gut klappt. Ich freue mich mit Ihnen. Ihr Töchterchen wird nun immer selbstständiger und entwickelt immer mehr ihren eigenen Willen. Außerdem entwickelt sie langsam ein Gespür dafür, wie sie etwas erreichen kann und dass ihr Verhalten bei Mama etwas auslöst. Sie verhält sich also ganz typisch für dieses Alter. Ihre Kleine hat offensichtlich festgestellt, dass es sehr wohlschmeckende Speisen gibt und dann wieder andere, die nicht so dem Geschmack entgegenkommen. Es ist ganz normal, dass die Kleinen in diesem Alter ihre Grenzen ausloten und kleine Kämpfe ausfechten. Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“ und dass alle wichtigen Lebensmittel enthalten sind. Und genau da machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Sicher handelt es sich um eine Phase, die bald wieder überstanden ist. Es lässt sich beim Essen nichts erzwingen. Ich rate ich Ihnen wie immer das Essen möglichst gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht auf dieses Thema, bleiben Sie aber geduldig am Ball. Bieten Sie weiterhin mittags die eigentliche Mittagsmahlzeit an. In diesem Alter reichen 2-3 mal pro Woche Fleisch aus. Haben Sie denn schon unsere Kleinkinderprodukte versucht? Sicher ist da etwas dabei, mit dem die Kleine gut zurechtkommt und das ihr schmeckt. Ganz wichtig ist es, dass Sie miteinander essen, denn gemeinsam schmeckt es besser. Essen Sie selbst mit Genuss von allem und lassen Sie Ihr Kind wann immer es möchte, probieren. Sie ist nun auch in einem Alter, in dem Sie sie sicher immer mehr bei der Neugier packen können. Lassen Sie sie das Essen, wann immer möglich, anfassen und erforschen. Sorgen Sie für eine ruhige, entspannte Atmosphäre bei den Mahlzeiten. Sagen Sie der Kleinen rechtzeitig, dass es bald Essen gibt und holen Sie sie ab. Bieten Sie eine Auswahl an Speisen an. Es sollte immer etwas dabei sein, was sie kennt. Isst sie nur eine kleine Portion, machen Sie keine "große Sache" daraus. Ich würde ihr aber dann auch keinen Obstnachtisch geben. Ihr Mädchen sollte nicht merken, dass dann ohnehin noch etwas besser schmeckendes folgt. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie ihm Aufmerksamkeit schenken, umso mehr wird sich Ihre Maus wieder für das Essen interessieren. Das dauert sicher ein bisschen, aber ich bin mir sicher wenn Sie in Ruhe dabei bleiben, wird diese Phase bald überstanden sein. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute Veronika Klinkenberg