sothoni
Hallo! Ich hab 2 Söhne. Einer davon 8 Jahre und der kleine 2 Jahre. Der große ist ein ganz schlechter Esser. Er mag keine Milch, keine Eier, kein Käse, kein Fisch, kein Honig, nur wenig Obst, dann nur bestimmtes Brot, die Nudeln nur ohne -Soße keine gekochtes Gemüse usw. Dafür mag er Gurke, Paprika und Eissalat und Fleisch ab und zu! Das ist aber auch das einzigste was er mag und natürlich Pommes und Hamburger. Ich mach mir über ihn schon länger sorgen, zwecks Fehlernährung und überleg immer was ich denn falsch gemacht hab. Der Kinderarzt meint nur, das er nicht zu dick oder zu dünn wäre, er wäre doch gesund und hätte ein rosiges Gesicht. Sein kleiner Bruder fängt mir jetzt auch schon an, das Essen abzulehnen, gerade weil es der große Bruder vormacht. Der Kleine aß eigentlich alles, und jetzt will er das was der große nicht mag auch nicht mehr essen. Es wird langsam zu einem Kampf! Vielleicht haben sie mir paar tipps?. Und ob er meine großer wirklich mangel haben könnte? Soll ich jetzt grad im Winter zusätzlich Vitamine geben?
Veronika Klinkenberg
Hallo, ich kann Sie sehr gut verstehen, es zehrt unheimlich an den Nerven, wenn Kinder näschig sind und es ewige Diskussion ums Essen gibt. Gerade was die Ernährung der Sprösslinge anbelangt will man ja doch nur das Beste und stellt sehr hohe Ansprüche an sich selber. Auch wenn es nun so aussieht als käme das in Zukunft in „geballter Ladung“, rate ich Ihnen gelassener mit dem Essverhalten Ihrer Kinder umzugehen und sich nicht so sehr auf das Essen zu versteifen. Entwickelt sich das Essen zusehendst zum Kampf, verstärkt sich die Situation nur noch mehr. Halten Sie sich immer Ihre munteren Jungs vor Augen, freuen Sie sich, dass es Ihren beiden Kindern gut geht, sie zufrieden sind und offensichtlich gut gedeihen. Ein Mangel wäre dem Kinderarzt aufgefallen. Es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich". Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen, irgendwann platzt immer der Knoten. Auch Ihr Sohn und das kleine Geschwisterchen werden den Speiseplan erweitern. Bis dahin sind sie eben mit so wenig zufrieden. Und dieses „wenig“ ist doch schon was. Der Große mag Brot und Nudeln, rohes Gemüse und Salat, ab und zu Fleisch, Pommes und Hamburger. Irgendwann hat er sich daran „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Diese „Sättigung“ ist unterschiedlich ausgeprägt und entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer. Es lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen. Und gar nichts Neues probieren wollen. Ihre Beiden sind sich natürlich ihrer Wirkung bewusst. Sie bemerken, dass sie mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern, speziell die Mama, berühren können und viel Aufmerksamkeit bekommen. Mama tut alles, damit ich was esse, das ist toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet. Versuchen Sie es einmal damit: machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihre Kinder etwas probieren/essen oder nicht. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Bleiben Sie aber gelassen und geduldig und zwingen Sie Ihre beiden Schätze zu nichts. Bieten Sie weiter eine Auswahl an gesunden Speisen an. Nehmen Sie die Mahlzeiten so oft es geht gemeinsam ein und essen Sie selbst mit Genuss von allem. Sprechen Sie über Belangloses und klammern Sie Themen, die sich um´s Essen drehen, aus. Sorgen Sie für eine entspannte, ruhige Atmosphäre am Tisch. Verweigern Ihre Kinder das Essen oder mögen nicht mehr weiter essen, sagen Sie ganz ruhig „du musst ja nicht essen“. Ich kann Ihnen nur die nötige Geduld und Gelassenheit wünschen. Bieten Sie zwischendurch immer wieder andere Lebensmittel an, aber zwingen Sie die Beiden nicht. Wichtig ist vor allem Ihre Vorbildfunktion. Kinder übernehmen das, was ihnen vorgelebt wird. Es geht nicht von einen auf den anderen Tag, aber aus meiner Erfahrung weiß ich, je weniger Sie der „Esserei“ Ihrer Jungs Bedeutung beimessen und je weniger Sie ihrem Essverhalten Aufmerksamkeit schenken, umso mehr werden sich die Zwei für einen abwechslungsreicheren Essensplan interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, sie sind aber „normal“ und Gott sei Dank, sie bessern sich oder gehen vorbei. Da es um das Verhalten geht, könnten Sie noch bei Christiane Schuster vom Nachbarforum posten. Ich wünsche Ihnen viel Energien und Durchhaltevermögen. Veronika Klinkenberg
sothoni
Vielen Dank für ihre hilfreiche Antwort. Da gibt es wahrscheinlich bei uns echt zu viel diskussionen am Essenstisch ! Ich werde es absofort ausprobieren gar nicht mehr übers essen zu reden, und weiterhin alle gesunde Nahrungsmittel anzubieten! Liebe Grüße
Veronika Klinkenberg
Hallo, Sie werden sehen das bewirkt zwar keine Wunder, wird aber in kleinen Schritten eine Besserung bringen - und schont die Nerven :) Alles Gute Veronika Klinkenberg