Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Mein Sohn mag fast kein Essen

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Sohn mag fast kein Essen

partygirl

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 22 Monate alt und wir haben ein großes Problem mit dem Essen. Er isst fast nichts bzw. er mag es einfach nicht. Das einzige was er isst, ist Lasagne mit Gemüse (ganz ganz klein geschnitten), selbst gemachtes Apfelmus, Kroketten, Vollkornbrot mit Nutella, blanke Marmelade (aber nicht auf dem Brot). Eine Zeit lang hat er auch Kartoffelbrei gegessen, aber jetzt mag er das auch nicht. Ich versuche wirklich alles zu Kochen, Gemüse (sehr weich gekocht), Fleisch, einfach alles das, was wir auch essen. Keine Chance. Er isst nicht mal Nudeln (ich glaube, das ist das einzige Kind, das keine Nudeln mag). Er versucht es, aber kratzt sich dann gleichzeitig das Essen von der Zunge. Ich bin echt überfordert, er muss doch was Essen, er geht in die Krippe und für dort muss ich Frühstück und Mittagessen mitgeben (wird in der Mikrowelle aufgewärmt). Ich weiß nicht mehr weiter und bitte um Hilfe. Vielen Dank vorab für Tipps. Grüße partygirl


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Liebes partygirl, ich kann verstehen, dass Sie als Mama möchten, dass Ihr Sohn abwechslungsreich am Tisch mitisst. Vor allem auch wegen der Krippe. Aber setzen Sie hier weder sich noch Ihren Kleinen unter Druck. Ihr Junge spürt das und sträubt sich unbewusst dagegen. Und meist lösen sich diese „Schwierigkeiten“ im Gruppenleben eh von ganz allein. Es lässt sich beim Essen nichts erzwingen. Auch wenn Sie diesen Satz wahrscheinlich schon hundertmal gehört habe. Ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller. Sie als Mama haben da natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Und genau da machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Das liebevoll selbst gekochte, abwechslungsreiche Essen wird nicht so geschätzt wie es sollte. Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Auch wenn Eltern bis dahin fast verzweifeln, wenn Kinder ihre Nahrungsvielfalt über so lange Zeit so sehr begrenzen. Ich rate ich Ihnen wie immer in diesen Fällen das Essen einfach gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihrem Sohn gut geht. Es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten. Auch Ihr Junge wird seinen Speiseplan erweitern. Bis dahin ist er eben mit so wenig zufrieden. Ich bin mir da ganz sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden. Obst und Gemüse liefern natürlich wertvolle Nährstoffe und lassen sich prima roh oder gedünstet, als Fingerfood auf einem Tellerchen, als Pürre, als Beilage, als Suppe etc. im Speiseplan unterbringen. Einfach immer wieder geduldig anbieten, aber nicht aufzwingen. Hilfreich ist es, wenn auch Sie eine abwechslungsreiche, ausgewogene Kost bei regelmäßigen Mahlzeiten am Tisch einnehmen. Seien Sie ein Vorbild. Wir bieten neu für Kleinkinder (1-3 Jahre) ein umfangreiches Sortiment an: ( http://www.hipp.de/index.php?id=1125 ) Vielleicht finden Sie da noch etwas dabei, was Ihr Kleiner mag. Auch ein Glas Saft kann hin und wieder das Obst ersetzen. Ihr Sohn ist sich natürlich auch seiner Wirkung auf andere bewusst ist. Er hat bemerkt, dass er mit dieser Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden.“ Versuchen Sie es einmal damit: machen Sie keine "große Sache" daraus, ob der Kleine etwas isst oder nicht. Es kann gut sein, je weniger Sie dem Verhalten Bedeutung beimessen umso weniger interessant ist es für ihn. Und er wird von sich aus nach Nahrung verlangen. Sehen Sie das Essen weniger als Problem oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Ich wünsche Ihnen Gelassenheit und viele Freude mit Ihrem Kind und sende herzliche Grüße aus Pfaffenhofen! Doris Plath


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