Liebe Frau Schwiontek,
mein Sohn (5 Monate) hat seit seiner Geburt starke Probleme mit der Milchnahrung. Sowohl Muttermilch als auch alle getesteten Sorten von Pre-Milch spuckt er und das nicht nur nach dem Trinken, sondern das geht 24h am Tag so.
Mittlerweile wissen wir auch warum. Eine genetische Untersuchung hat nun ergeben, dass er eine Laktoseintoleranz hat, die sich laut unserem Kinderarzt nicht 'verwachsen' kann (da genetisch erwiesen). Daher haben wir nun mit dem Kinderarzt besprochen, schnellstmöglich keine Milchmahlzeiten mehr zu haben, sondern auf Beikost umzustellen. Er schafft mittags seit ca. 3 Wochen etwa 150g Gemüse und 40g Obst (quasi als Nachspeise).
Meine Frage nun: Wie sieht die Ernährung über den Tag verteilt aus, so dass ihm nichts fehlt? Darf ich ihm in seinem Alter auch Milch und Milchprodukte geben, denen Laktase zugesetzt ist und diese daher als laktosefrei bezeichnet sind (z.B. laktosefreie Milch, um einen Abendbrei zu kochen)? In welcher Reihenfolge ersetzen wir am besten die Milchflasche?
Herzlichen Dank für Ihre Mühe und Einschätzung bei unserem Anliegen und Ihre Arbeit in diesem Forum!
Viele Grüße :-)
von
Wunderkind2022
am 12.09.2022, 18:56
Antwort auf:
Laktoseintolerante Ernährung
Hallo,
Sie ersetzen nun alle Mahlzeiten, auch jene mit Milch, ganz regulär laut Beikostplan. Statt Milch für den Abendbrei benutzen sie laktosefreie Milch jedoch fettreich. Ich würde Ihnen raten, eine zertifizierte Ernährungsberatung (www.daab.de, www.quetheb.de, www.vdoe.de, www.vfed.de) vor Ort aufzusuchen, um eine gute Versorgung ihres Kindes zu gewährleisten. Ohne Milchprodukte ist eine gute Versorgung mit wichtigen Vitaminen, Calcium, tierischem Eiweiß nicht gewährleistet. Zudem müssen Sie bei einer Laktoseunverträglichkeit lediglich Milch, Quark, Joghurt, Frischkäse, Sahne in großen Mengen als laktosefreie Variante kaufen. Normaler gereifter Käse, Butter oder andere Milchzusätze sind kein Problem, da die Laktosemengen zu gering sind. Ihr Kind kann weiterhin Laktose verwerten, jedoch nur in kleinen Mengen. Als Trinkmilch sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt sprechen, welche laktosefreien Milche er empfiehlt. Ich würde trotz alledem, nochmals einen Kindergastroenterologen für eine Zweitmeinung zu Rate ziehen. Oft ist das Erbrechen nicht - nur - der Grund für eine Laktoseunverträglichkeit.
Ganz viel Erfolg, Alina Schwiontek
von
Dipl. Ing. Schwiontek
am 12.09.2022