Jellyfish1980
Sehr geehrte Frau Plath Wir haben einen Sohn (fast vier Jahre, der praktisch alles isst) und einen Sohn von 20 Monaten, der fast gar nichts möchte. Hunger hat er schon. Er möchte es aber in Form von Kuhmilch, Joghurt, Fruchtbrei etc. Feste Nahrung lehnt er ab (Obwohl es eine Zeit gab, in der er sogar unpürierter Apfel und Banane gegessen hat). Vor kurzem hat er eine ganze Karotte gegessen (roh) Ansonsten isst er noch Frühstücksmüsli und Spaghetti ganz klein geschnitten, Ein Schluckproblem hat er ja nicht, da er isst. Wir denken, er ist enorm wählerisch und weil wir ihn aufgrund einiger Krankheiten inkl. Spitalaufenthalte der ganzen Familie "verwöhnt" haben. So hat er zum Beispiel oft auch die Fruchtpürees aus den Beuteln (BIO HIPP) bekommen. Das geht schnell und sättigt. Wir sehen unsere Fehler ein. Nur ist uns ein Rätsel, wie wir das wieder rückgängig machen können. Der Kleine ist extrem zappelig und kann nicht lange am Tisch sitzen. Er hat keine Lust zum Essen. Alles ist spannender. In den Ferien haben wir 2.5 Tage durchgehalten und gar nichts anderes als auf dem Tisch war angeboten (natürlich Kindergerecht) gekocht. Er hat dann nur morgens und abends seine Milchflasche gehabt und ist dafür in der Nacht gefühlte 50 Mal wach geworden und hat gejammert. Schulssendlich sind wir wieder eingeknickt. Haben sie einen Rat, wie wir aus dieser Spirale wieder rauskommen? Herzliche Grüsse und lieben Dank aus der Schweiz Michelle
Annelie Last
Liebe Michelle, schon beim Lesen Ihrer Zeilen, spüre ich wie anstrengend derzeit die „Mahlzeiten“ mit Ihrem Kleinsten sind. Ich kann sehr gut verstehen, dass diese Situation für Sie und Ihren Mann aber auch für Ihren Sohn nicht einfach ist. Lassen Sie mich aber gleich etwas sehr wichtiges vorneweg schicken. Selbst wenn die Situation gerade eingefahren und fast aussichtslos erscheint, weiß ich sicher, es gibt einen Weg heraus. Kinder (und auch Eltern) können so viel lernen. Das alles lässt sich lösen. Ihr Sohn befindet sich in einem Alter, in dem dieses Essverhalten nicht untypisch ist und zu den Begleiterscheinungen eines ganz normalen Entwicklungsprozesses gehört. Besonders mit einem großen Bruder im Haus ist der eigene Wille etwas sehr Wichtiges. Es ist ganz typisch, dass die Kleinen ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen konzentrieren. Sie entdecken ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Versuchen Sie Ihren kleinen Sohn zu verstehen, er „buhlt auch am Esstisch“, um Ihre volle Aufmerksamkeit! Diese Phase ist wirklich sehr anstrengend, viele Eltern können ein Lied davon singen. Kinder loten generell beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Das zu akzeptieren und dem richtig zu begegnen ist nicht ganz leicht. Machen Sie sich keine Vorwürfe, Krankzeiten sind Ausnahmezeiten und das Verwöhnen in dieser Zeit ganz wichtig und richtig. Nun da sie alle wieder gesund Zuhause sind, machen Sie keine „große Sache“ daraus. Sonst lernt Ihr Sohn, dass es mit einer ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Versteifen Sie sich nicht auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Söhnchen gut geht und er sich wunderbar entwickelt. Um Ihren Kleinen zu einem der Familie üblichen Essverhalten zu verhelfen, ist es ganz wichtig, dass Sie das Thema möglichst ruhig und gelassen angehen und Ihren Sohn behutsam unterstützen. Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn nicht zu übermüdet ist oder gar aus dem Spiel herausgerissen wird. Dann haben Kinder oft keine Lust oder auch Energie sich konzentriert beim Essen zu verhalten. Kündigen Sie die Mahlzeit rechtzeitig an. Sagen Sie Ihrem Jungen mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. Nun gebe ich Ihnen den wichtigsten Rat: Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Sie haben es ja schon probiert, gehen Sie es noch mal an! Gehen Sie nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie einfach so wie bisher für die ganze Familie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Denn Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Kleiner darf lediglich daraus auswählen und entscheiden wieviel er davon essen mag. Sonst kommen Sie zwangsläufig in die weiche-Joghurt-Püree-Puddingschiene und das ist natürlich auch superbequem: Kaum kauen, schnell schlucken und oft süß. Halten Sie die Portion auf seinem Teller eher klein. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie und Ihr Mann nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie Ihren Jungen aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch nicht nachts. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Sohn ist da viel zu schlau, er wird das nehmen was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Greifen Sie weiter selbst mit Genuss zu. Sie und Ihr Mann und vor allem der große Bruder, die besten Vorbilder, Ihr Kleiner wird Sie alle irgendwann nachahmen. Zeigen Sie alle Ihrem Jungen wie viel Spaß das Essen macht. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Ich bin mir sicher, der Knoten wird eines Tage platzen. Und Ihr Sohn wird wieder begeistert am Tisch mitessen. Eine Extra-Portion Geduld und ein schönes Wochenende, Annelie Last
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