Guten Tag,
meine Tochter ist jetzt 5 Monate alt und bisher stille ich sie voll.
Seit ein paar Wochen probieren wir folgendes aus:
Mittags Frühkarotten, jetzt mit noch Kartoffeln Brei
Nachtmittags Flasche statt Muttermilch (noch ganz schwer, sie nimmt nur kleckerweise mal was)
und seit gestern zum ersten mal milchbrei
Fragen:
1. Verdauung: meine Tochter hat seitdem sie Gemüsebrei isst nur noch 1 mal Stuhlgang am Tag. Ist das normal. manchmal sogar 1-2 Tage ?
2. Endlich habe ich eine Flasche gefunden, die sie annimmt, aber die Säuglingsmilch nicht, daher habe ich die Pre - Nahrung noch etwas dünner gemacht und etwas Traubenzucker gegeben, und hatte dadurch etwas Erfolgt, meine Frage dazu wäre: Kann man auch Milchzucker zum Versüßen geben auch zum Brei? Wieviel darf man max. am Tag Säuglingen das geben? Weil ich denke vielleicht, dass sie es dann angenehmer hat mit der Verauung oder? Ist Traubenzucker besser oder Milchzucker) und wie lange ist sowas haltbar, nachdem öffnen für Säuglinge?
3. Als ich ihr gestern den Abendbrei gegeben hatte, hat sie gute 10 Löffel genommen, aber zum Schluss war sie dann doch ziemlich unruhig. War das zu viel für sie?
Danke
von
MG
am 25.07.2011, 11:58
Antwort auf:
Kann man Milchzucker zum versüßen geben?
Liebe MG,
ich fange bei Ihren Fragen einmal hinten an.
Haben Sie noch Geduld mit Ihrer Kleinen. Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen.
Ich empfehle Ihnen, Ihre Kleine nicht mit zu viel Neuem zu überfordern. Beikost vom Löffel und die Flaschenfütterung bedeutet viel zu lernen für Ihre Tochter. Das Trinken aus der Flasche erfordert eine andere Saugtechnik als an der Brust, nochmals anders ist es einen festen Brei im Mund nach hinten zu schieben und zu schlucken. Das muss von Ihrem Mädchen alles erst erlernt werden. Auch muss Sie von der leib gewonnen Brust Abschied nehmen, die ihr bis jetzt so viel Sicherheut gab. Und das braucht seine Zeit und sie ist ja noch so jung.
Konzentrieren Sie sich erst mal auf eine Beikostmahlzeit. Bevorzugt am Mittag das Gemüse, das Sie zum Gemüse-Fleisch-Brei ausbauen, damit sich Ihre Tochter erst einmal mit der festen Kost anfreunden kann.
Auch die Verdauung muss sich nun umstellen. Das bedeutet eine Gewöhnungsphase. Bis jetzt gab es nur Milch, die feste Beikost ist was ganz anderes. Kommt zur Milch feste Kost dazu ist es ganz normal, dass der Stuhl sich verändert und fester wird. Er kann auch seltener kommen. Machen Sie sich keine Sorgen!
Aus unserer Erfahrung heraus reguliert sich der Stuhl nach einiger Zeit und die Verdauung passt sich an die neue Kost an.
Eine Säuglingsmilch zu verdünnen und mit Traubenzucker anzureichern, kann ich Ihnen nicht empfehlen. Allgemein wird davon abgeraten eine Milchnahrung zu verändern, denn dadurch wird das Verhältnis der Nährstoffe zueinander verändert – die Gefahr das Baby über die Flasche damit zu Über- oder Unterfüttern ist gegeben.
Mein Vorschlag ist, lassen Sie Ihre Tochter erst einmal die Mittagsmahlzeit mit dem Löffel zu essen. Die restlichen Mahlzeiten bleiben in der Menge ganz nach Bedarf Milch. Klappt das gut, können Sie mit dem Abendbrei weitermachen. Bis jetzt ist Ihr Schatz abends dazu bestimmt noch zu müde zum Löffeln, nach einem langen, anstrengenden Tag.
Hat sich Ihre Tochter gut ans Löffeln gewöhnt, können Sie es wieder mit der Milch versuchen. Viele Kinder lehnen Neues immer zuerst ab. Die Erfahrung lehrt, Babys gewöhnen sich recht schnell an eine neue Nahrung, wenn diese konsequent angeboten wird. Bitte unterstützen Sie Ihr Kind in dieser Phase. Bieten Sie die Milch immer wieder an. Es ist letztlich nur Gewohnheitssache.
Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Probieren Sie es mal damit: Geben Sie die Milch später gleich in eine Tasse oder einen Becher. Natürlich müssen Sie den Becher noch halten und es braucht etwas Übung. Aber so lassen sich Kinder oft von der Milch überzeugen. Es hilft, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden. Das gleiche gilt übrigens auch bei anderen Getränken.
Liebe MG, gehen Sie behutsam ins Beikostalter hinein, lassen Sie Ihrer Tochter immer genug Zeit sich an etwas zu gewöhnen. Dann bin ich sicher, klappt alles wie von selbst.
Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
von
Doris Plath
am 25.07.2011