Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Jetzt schon GOB?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Jetzt schon GOB?

Anna2606

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Hallo Frau Klinkenberg, Frau Plath, ich muss mich noch einmal an Sie wenden. Mein Sohn (23 Wochen, etwas mehr als 5 Monate) bekommt seit der 17. Woche mittags den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Er isst ihn sehr gerne und kann mittlerweile sehr gut vom Löffel essen. Vor ca. zwei Wochen hatte ich versucht den Milchbrei am Abend einzuführen, aber das hat leider nicht geklappt. Er war oft zu müde, um noch vom Löffel zu essen und weinte viel. Da habe ich das vorerst abgebrochen.. Nun werde ich es die Tage noch einmal probieren, aber falls es nicht klappt, habe ich überlegt dann zuerst den Getreide-Obst-Brei am Nachmittag einzuführen. Ginge das auch schon oder bekommt er dann zu wenig Milch? Sein Tagesplan sieht aktuell wie folgt aus: 8.00 Uhr = Pre-Milch (ca. 200ml) 11.30 Uhr = GKF-Brei (ca. 200-220g) 15.30 Uhr = Pre-Milch (schwankt stark zwischen 170-230 ml) 19.00 Uhr = Pre-Milch (230 ml) Wenn die Milch am Nachmittag wegfiele, wäre es nur noch morgens und abends Milch - wäre das zu früh? (wegen des fehlenden Kalziums) Und wenn dann der Brei am Abend eingeführt ist (na ja, der wäre ja wenigstens mit Milch), wäre es nur noch morgens die Flasche.. ginge das schon? Dann noch eine Frage: Es ist ja momentan sehr heiss, daher versuche ich ihm häufig zwischendurch Wasser anzubieten, er trinkt jedoch noch sehr wenig. Kann ich darauf vertrauen, dass das mit zunehmender Breimenge mehr wird? Ich habe Angst, dass er dann nachts vor Durst wieder wach wird (er schläft schon lange durch..). Momentan trinkt er, wenn es gut läuft 50ml Wasser am Tag. Vielen Dank schon jetzt wieder für Ihre Mühe. Viele Grüße Anna


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Liebe Anna, haben Sie doch mit Ihrem kleinen Schatz noch etwas Geduld. Er ist noch so jung und wie es scheint mit der Milch sehr glücklich. Sie haben da keine Eile. Dass der Mittagsbrei aus Gemüse und Fleisch so gut klappt, ist für diese Alter schon allerbestens. Ansonsten kann Ihr Kleiner einfach nur Milch trinken, gerade bei dieser Hitze versorgt ihn die Milch mit Energie und Flüssigkeit zugleich. Noch würde ich mit dem Obst-Getreide-Brei warten. Ihr Junge wird immer reifer und fitter, da können Tage/wenige Woche enorm viel bewirken. Versuchen Sie es dann gerne wieder mit dem Milchbrei. Oder wie in meiner letzten Antwort vorgeschlagen, zunächst mit dem Milchbrei am Nachmittag, der dann auf den Abend gelegt werden kann. Zum zusätzlichen Trinken: Das Trinken wird immer viel zu streng verfolgt. Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr jedoch genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Die Milch, die Ihr Sohn erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Zusätzliche Flüssigkeit wird dann notwendig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Sie könnten zwar langsam beginnen, Ihr en Kleine an zusätzliches Trinken zu gewöhnen. Aber richtig notwendig ist das noch nicht. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn das Trinken nicht gleich so klappt. Babys haben in diesem Alter zu Beginn der Beikosteinführung oft noch gar keinen Durst und wollen deshalb nichts oder nur sehr wenig zusätzlich trinken. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Dann ruhig mal mit einem „normalen“ Becher versuchen. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Es müssen ja noch keine großen Mengen sein. Ein paar Schlucke reichen schon aus. Manchmal klappt es recht gut, mit dem Löffel etwas Wasser oder Tee zu reichen. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Üben Sie das zusätzliche Trinken entspannt und ohne Druck ein. Das wird sich ganz bestimmt gut einspielen. Solange Ihr Sohn vergnügt ist und seine Windel gut nass und der Stuhl geformt sind, dann ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht. Eine schönes Wochenende wünscht Doris Plath


Anna2606

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Guten Tag Frau Plath, vielen Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort :) Ich werde es noch einmal mit dem Milchbrei probieren, entweder am Nachmittag oder am Abend. Wobei mir der Abend lieber wäre, da dieser ja recht sättigend sein soll. Ich habe hier Getreideflocken oder auch 7-Korn-Flocken, die dann mit der Pre-Milch angerührt werden. Sollte man hier auch noch etwas Obst beifügen? Mit dem GOB am Nachmittag würde ich dann noch etwas warten, ich möchte dem kleinen Mann ja keine Milch "klauen", die er noch benötigt ;) Ab wann kann man davon ausgehen, dass eine Milch morgens (flüssig) und abends (in Breiform) ausreichend ist? Vielen Dank noch einmal und Ihnen nun erstmal ein schönes Wochenende. Anna


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Liebe Anna, haben Sie einfach Geduld mit Ihrem kleinen Sohn. Das mit dem Milchbrei wird noch genauso gut klappen wie momentan der Mittagsbrei. Wenn Sie den Milchbrei selbst aus Getreideflocken und Milch zubereiten, dann würde ich es Ihnen sehr ans Herz legen, diesen Brei noch mit Obstmus zu verfeinern. Zum einen schmeckt der Brei so doch viel besser. Die Empfehlung Obstmus unter den Milchbreit zu mischen oder auch mittags als Nachtisch zu geben, hängt aber vor allem damit zusammen, dass das Vitamin C aus dem Obst die Eisenaufnahme in den Körper verbessert. Insbesondere wird die Verwertung des Eisens aus Gemüse oder Getreide durch das enthaltene Vitamin C gefördert. Im Laufe des zweiten Halbjahres, wenn sich das Kind gut an Beikostmahlzeiten gewöhnt hat, reichen zwei milchhaltige Mahlzeiten (insgesamt 400-500 ml oder g) zur Milch- und Kalziumversorgung aus. Eine sonnige Woche wünscht Ihnen und dem Kleinen, Doris Plath


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