Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Ist dieser Abstand zwischen den Mahlzeiten zu lange?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Ist dieser Abstand zwischen den Mahlzeiten zu lange?

Kathi_R

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Hallo! Meine Tochter ist 21 Wochen alt. Sie isst mittags zwischen 160 und 190 g Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei und danach noch 50 bis 100 g Obstbrei. Wasser oder Tee mag sie noch nicht trinken. Sie bekommt morgens, nachmittags und in der Regel auch abends ein Fläschchen mit Pre-Milch. Sie trinkt pro Mahlzeit 220 – 260 ml. An manchen Tagen verschläft sie ihr Abend-Fläschchen. Sie schläft dann von ca. 18 Uhr bis morgens um 7 Uhr. Ist dieser Abstand zwischen den Mahlzeiten zu lange? Ist die Trinkmenge von bis zu 260 ml, aber dafür eine geringere Anzahl an Fläschchen in Ordnung? Ist die Gesamttrinkmenge – gerade jetzt im Sommer – ausreichend? Ab wann sollte sie auch Wasser oder Tee trinken? Kann ich darauf vertrauen, dass sie diese Getränke bei Bedarf annimmt oder kann ich ihr das Trinken irgendwie schmackhaft machen? Ich führe demnächst den Milch-Getreide-Brei ein. Ist es ein Problem, wenn sie den nicht täglich bekommt, weil sie ihn verschläft? Und wenn dann auch die dritte Breimahlzeit eingeführt ist, ist dann ein Fläschchen täglich ausreichend? Dazu muss ich noch sagen, dass meine Kleine für ihr Alter relativ groß und schwer ist: 69 cm und 8,8 kg. Außerdem leidet sie seit der Einführung des Breis immer wieder an Verstopfung. Dankeschön im Voraus.


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Liebe „Kathi_R“, machen Sie sich keine Sorgen. Ja, Sie können sicher sein, Ihre Kleine ist von Natur aus so schlau. Sie wird sich holen, was sie braucht. Kein gesundes Kind verhungert oder verdurstet an der vollen Flasche und Ihr Mädchen ist gesund. Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist und Ihr Mädchen wird ausreichend versorgt, das zeigt Ihr Liebling Ihnen auch mit ihrem langen Schlaf in der Nacht. Auch beim zusätzlichen Trinken dürfen Sie Ihrer Kleinen völlig vertrauen. Ist sie durstig, wird sie auch gerne etwas annehmen. Wie sehen denn die Windeln Ihres Mädchens aus? Sind diese gut nass? Dann ist sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt und Sie können beruhigt sein. Noch decken die Fläschchen Ihren Flüssigkeitsbedarf zu 100%. Bieten Sie einfach nach dem Bei etwas Wasser an. So lernt Ihr Kind, dass Getränke dazugehören. Wird die Nahrung insgesamt fester (dritter Brei, nur noch ein bis zwei Milchmahlzeiten), verspüren die Kleinen immer mehr Durst. Es wirkt so als hätten Sie gerne ein paar Zahlen an der Hand: Generell würde ich sagen, wenn ein Kind Hunger hat, soll es essen und wenn nicht, dann nicht. Ideal ist es natürlich über den Tag definiert drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten anzubieten. Häufig ist ein Mahlzeitenabstand von 3-4 Stunden optimal. Die Anzahl und auch die Abstände der Mahlzeiten sind bei Kindern aber ganz unterschiedlich. Die einen brauchen nur vier, andere sechs. Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate von mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Trinkmilch mit dazugerechnet wird. Es gibt Kinder, die schaffen kaum die Hälfte der empfohlenen Trinkmenge oder noch weniger und andere sind deutlich durstiger. Im zweiten Lebenshalbjahr reichen 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei) aus. Nach dem ersten Geburtstag geht die Milchmenge sogar auf 300 ml/g zurück. Nach der Einführung der drei Breie würden morgens eine Milcheinheit (200-250ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g) ausreichen. Noch kurz zum Abendbrei. Selbstverständlich sollten Sie Ihr Mädchen nicht zum Essen wecken. Wie wäre es mit einem früheren Abendessen? Wichtig ist, dass Ihr Kind genug Hunger hat aber nicht zu hungrig ist. Auch zu müde sollte es nicht sein. Gehen Sie hier nach Ihrem Gefühl vor. Es ist auch möglich den Milch-Getreide-Brei erst mal am Nachmittag gegen 16Uhr zu geben, bis sich eine gute Zeit für das Abendessen findet, dann schieben Sie den Brei einfach auf den Abend und reichen am Nachmittag einen milchfreien Getreide-Obst-Brei. Oder Sie starten direkt mit dem Getreide-Obst-Brei am Nachmittag. Und erst der dritte Brei ist dann der Milchbrei. Noch eine Anmerkung: Als Nachtisch nach dem Menü reichen ein paar Löffel (etwa 50g) aus, erhöhen Sie lieber die Menümenge. Der Nachtisch sollte nicht zu Lasten von Gemüse und Co gehen. Ich hoffe, keine Ihrer Fragen blieb unbeantwortet. Schönes Wochenende, Annelie Last


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