Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Gemüseabneigung

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Gemüseabneigung

Butterly

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Hallo Frau Klinkenberg! Unser Sohn ist inzwischen 4 Jahre alt und hat schon immer eine Abneigung gegen Gemüse. Das einzige, das er isst, ist Spinat, Zucchinipuffer o.ä., Salat von gelben Bohnen und jegliche fein pürierte Gemüsesuppen. Sobald er weich gekochtes Gemüse(Möhren, Erbsen, Blumenkohl etc.) probieren soll, fängt er an zu würgen und spuckt es sofort wieder aus. Das gleiche bei Rohkost und Obst (ausser Erdbeeren, Ananas und Banane). Ich habe hier schon jegliche Phantasie spielen lassen (Gesichter aus Gemüse usw.) und ihn auch immer wieder mal probieren lassen, aber nichts überzeugt ihn. Haben Sie noch eine Idee, was man tun kann? Herzliche Grüße und im voraus vielen Dank!


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Liebe „Butterly“, da sind Sie ja wirklich schon sehr kreativ. Natürlich hat man als Mama hohe Ansprüche und möchte, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Lassen Sie sich aber nicht beirren, dieses wählerische Verhalten im Kleinkindalter kennen viele Eltern. Es ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Spinat, fein pürierte Gemüsesuppen, Zucchinipuffer und Salat von gelben Bohnen sind doch schon nicht schlecht und bei Obst sieht es ebenfalls nicht ganz hoffnungslos aus. Die Erfahrung zeigt, dass diese wählerische Essensweise besser wird. Auch wenn Eltern bis dahin fast verzweifeln, wenn Kinder ihre Nahrungsvielfalt vor allem in „Richtung gesundes Essen“ über einen längeren Zeitraum begrenzen. Ganz wichtig ist es in diesem Fall das Essen möglichst gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht auf dieses Thema. Freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Jungen gut geht, dass er aktiv und putzmunter ist. Bieten Sie weiterhin unverzagt und geduldig das gewohnte abwechslungsreiche Essen an. Sie geben vor, was es zu essen gibt. Gehen Sie nicht ausschließlich auf Sonderwünsche ein und stellen Sie Ihren Jungen nicht vor eine größere Auswahl. Das überfordert ihn nur und gibt ihm die Möglichkeit kleine Kämpfe auszufechten. Kinder in diesem Alter suchen kleine „Löwenkämpfe“ und wollen ausloten wie weit die Grenzen gesteckt sind. Je weniger Sie dem Verhalten Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen möchten, umso mehr wird sich Ihr Sohn auf längere Sicht für verschiedenes Gemüse und Obst interessieren. Verpacken Sie Gemüse und Obst weiterhin in die Speisen. Greifen auch Sie selbst immer mit Genuss bei allem zu. Zum Beispiel auf einen Obstteller, oder Gemüsesticks...Sie sind das Vorbild, Kinder übernehmen irgendwann immer das, was ihnen vorgelebt wird. Beziehen Sie den Kleinen beim Einkaufen und Zubereiten mit ein. Lassen Sie ihn in einem Pflanztopf Tomaten, Schnittlauch, vielleicht auch Erdbeeren und Zucchini ziehen. Früher oder später wird der Kleine diese wählerische Essensweise aufgeben und in ein ausgewogeneres Essen finden. Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Er nimmt keinen Schaden. Ich weiß, das hört sich alles so einfach an und im Grunde ist es das doch auch. Bleiben Sie dran! Viele Grüße Veronika Klinkenberg


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