Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe mal eine kurze Frage zum Essverhalten meiner Tochter ( 2 1/4 Jahr ). Es geht hauptsächlich um das Mittagessen. Meine Tochter hat seit geraumer Zeit ein komisches Essverhalten, das soll heißen Sie ißt nur Nudeln (die aber mitlerweile sogar mit Tomatensoße), etwas Gemüse und Soße. Kartoffeln oder Kroketten sowie Fleisch lehnt Sie völlig ab. Das mit dem Fleisch könnte ich ja noch verstehen aber Sie ißt noch nicht mal mehr Kartoffelbrei. Auch Spinat oder Reis, alles Sachen die Sie früher mal gerne gegessen hat, ißt Sie nicht mehr. Bis vor 14 Tagen hat Celina nicht mal mehr Gemüse gegessen. Ich habe dann mit ihr gekocht und Sie kosten lassen und seitdem ißt Sie wenigstens Gemüse wieder. Jetzt zu meinem Hauptproblem. In der Kindergrippe ist das mit dem Mittagessen dann leider auch so. Sie ißt also nur wenn es Nudeln gibt. Die Erzieherinnen sind auch langsam verzweifelt. Sie geben ihr dann keinen Nachtisch mehr, damit Sie versteht das Sie das Mittagessen essen muß. Nach Absprache mit mir wollten Sie ihr wenigstens einen Löffel von dem Essen in den Mund schieben, aber Sie sitzt da und hält sich den Mund zu. Außerdem meinten die Erzieher ich sollte Ihr zu Hause keine Nudeln mehr kochen. Aber wenn es das Einzige ist was Sie wirklich noch ißt??? Ich kann Sie doch nicht zum essen zwingen, oder doch ??? Was soll ich in dieser Situation tun ??? Bin wirklich ratlos.....
Doris Plath
Hallo! Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihre Geduld hier sehr geprüft wird und Sie und auch die Erzieher ratlos sind. Aber versuchen Sie es gelassen zu sehen, versteifen Sie sich nicht so sehr auf das Essen. Freuen Sie sich mehr, dass es Ihrer Tochter gut geht, sie zufrieden ist und offensichtlich gut gedeiht (da Sie nichts anderes berichten). Es gibt immer wieder Kinder, die sich phasenweise nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie ein bestimmte Vorliebe (häufig mit Nudeln, nackt oder mit Soße) entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten. Auch Ihre Kleine wird ihren Speiseplan wieder erweitern. Da bin ich mir sicher. Irgendwann kommt es zu einer so genannten spezifisch-sensorischen Sättigung, auch bei Ihrer Celina. Sie hat sich dann „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Diese Sättigung entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer und lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen. Ich kann Ihnen nur die nötige Geduld und Gelassenheit wünschen. Bieten Sie zwischendurch immer wieder andere Lebensmittel an, aber zwingen Sie sie nicht. Dass es klappt zeigt Ihnen auch der Fortschritt beim Gemüse. Hilfreich ist es, wenn auch Sie eine abwechslungsreiche, ausgewogene Kost bei regelmäßigen Mahlzeiten am Tisch einnehmen. Gewinnen Sie dem Ganzen ruhig auch eine positive Seite ab. Celina isst Nudeln, sogar mit Tomatensoße, etwas Gemüse und Soße. Ihre Kleine ist natürlich auch in einem Alter, in dem sie sich ihrer Wirkung auf andere bewusst ist. Sie hat bemerkt, dass sie mit dieser ablehnenden Verhaltensweise die Eltern und auch die Erzieher berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und die Erzieher tun alles, damit ich was anderes probiere als Nudeln. „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden.“ Versuchen Sie es einmal damit: machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Celina etwas probiert/isst oder nicht. Ruhig auch ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Bleiben Sie aber gelassen und geduldig und zwingen Sie Ihre Kleine zu nichts. Auch nicht in der Kinderkrippe. Essen sollte nie mit Zwang verbunden werden. So lange Ihre Tochter gut gedeiht und gesund ist, können Sie meiner Meinung nach das Essverhalten so „tolerieren“. Es kann gut sein, je weniger Sie dem Verhalten Bedeutung beimessen umso weniger interessant ist es für Celina. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Geduld und auch die nötige Gelassenheit Liebe Adventsgrüße Doris Plath