Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Essensplan

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Essensplan

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Hallo Frau Klinkenberg! Meine Tochter ist 9 ½ Monate alt. Ich habe sie 7 Monate voll gestillt, da sie mit Essen nichts anfangen konnte. Dann hat sie so langsam mal ein paar Löffel genommen, allerdings nur Obst, Getreidebrei und Milchbrei. Das ist bis jetzt immer noch so. So bald ich mit etwas Herzhaftem komme fängt sie das schreien an oder presst die Lippen aufeinander. Ich möchte nun das stillen aufhören, da es mich langsam belastet. Könnten Sie einen Blick auf den Speiseplan werfen und mir sagen ob das in Ordnung ist? Muss sie unbedingt Fleisch und Gemüse essen? Wir haben es in sämtlichen Variationen schon probiert, aber irgendwie durchschaut sie uns immer. Kann ich ihr jetzt schon Brot mit etwas drauf geben? Und wenn was? Auch finde ich dass sie nicht besonders viel isst. Reicht ihr das aus? Sie ist beim Essen ziemlich unruhig und alles ist interessanter als das Essen. Dies ist der Speiseplan unserer Kleinen: Früh: GOB (120g) Vormittags: Stillen Mittags: Milchbrei mit Obst (120g) Nachmittags: GOB (120g) Abends: Milchbrei (190g) zwischendurch Reiswaffel und Tee Fragen über Fragen. Ich hoffe sie können mir helfen. Vielen Dank, Kerstin PS. Unsere Kleine ist 75cm groß und wiegt 8000g


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Hallo Kerstin, sicher gedeiht Ihre Tochter bisher sehr gut, das wird Ihnen auch der Kinderarzt bestätigen. Für ein Kind in diesem Alter reichen Milch, Getreide und Obst für eine gesunde Entwicklung jedoch nicht mehr aus. Gemüse und Fleisch sind aufgrund wertvoller Vitamine, Mineralstoffe und verdauungsfördernder Ballaststoffe sehr wichtig im Speiseplan. Vor allem Fleisch liefert Eisen, das der kleine Kinderkörper besonders leicht verwerten kann. Während das Kind in den ersten Lebensmonaten noch von seinen Eisenvorräten zehren kann, die es im Mutterleib anlegt hat, ist es nach dem 6. Monat auf die Eisenzufuhr mit der Nahrung angewiesen. Kinder ist die Vorliebe für „süß“ angeboren. Durch die Milch, die sie anfangs ausschließlich erhalten, wird diese Vorliebe noch verstärkt. Mit der Einführung der Beikost muss sich das Baby erst langsam an die neuen Geschmackserlebnisse gewöhnen und da kommt es nicht selten vor, dass Gemüse und Fleisch (die den Geschmack „bitter“ vermitteln) zunächst abgelehnt werden. Je älter ein Kind wird, desto schwieriger wird es einen neuen Geschmack zu akzeptieren, deshalb wird als erste Beikost ein Gemüse-Fleisch-Brei empfohlen. Das Alter zwischen 4. und 9.Monat ist ein wichtiger sensibler Zeitraum für die Akzeptanz von neuen Lebensmitteln. Ich kann Sie also nur ermuntern sich konsequent die Mittagsmahlzeit vorzunehmen und zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Gemüse und darauf aufbauend Fleisch anzubieten. Mischen Sie ruhig anfangs eine ordentliche Portion Obst darunter. Wenn Ihr Töchterchen die Mahlzeit ablehnt, nicht sofort beliebtere Speisen anbieten, sondern eine Pause machen und nochmals versuchen. Auch den Hunger zum Gehilfen machen. Glauben Sie mir Geduld und Hartnäckigkeit zahlen sich aus. Es hat sich gezeigt, dass neue Lebensmittel bis zu 8 mal angeboten werden müssen, ehe eine Akzeptanz eintritt. Sie werden sehen, es klappt von einem Tag auf den anderen. Für Brot ist es noch etwas zu früh, damit würde ich erst gegen Ende des ersten Lebensjahres anfangen. Zum Knabbern zwischendurch führen wir altersgerechte Kekse, Zwieback oder Reiswaffeln. Ansonsten passt der Speiseplan. Genaue Gramm-Angaben lassen sich für die Mahlzeiten, die ein Baby zu sich nehmen muss nicht festlegen. Jedes Baby entwickelt sich anders und hat zu gewissen Altersstufen und Wachstumsphasen mehr oder weniger Appetit. Normalerweise verfügt ein Kind aber über einen gut funktionierenden Hunger- und Sättigungsempfinden, und weiß genau, was es braucht, und wann es genug hat. Viele Grüße Veronika Klinkenberg


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