monokel78
Meine 10monatige Tochter und ich haben momentan ein extremes Problem bei der Kommunikation rund ums Thema essen.Mit 5 Monaten haben wir die Beikost angefangen,das Pre Fläschchen gäbe und gibt es weiterhin nach Bedarf.Wir hatten einen tollen Rythmus entwickelt.Morgens um 6 ~100ml Flasche,gegen 8 Milchbrei mit Etwas Obst und ein wenig Öl.12-13 Uhr Gemüsebrei mit Öl zum Nachtisch Obst. 15-16 Uhr Getreide Brei mit etwas Obst selten etwas Joghurt (Laktose Hautausschlag,wenn zu viel).Gegen 18:00 etwas Milchbrei und kurz vorm Schlafen ~250 ml Flasche.Ab und zu bekommt sie auch etwas Fleisch und Fisch. Seit ein paar Wochen kurz nach einem Magen Darm Infekt fing sie an von unseren Tellern zu wollen.Wir haben Gemüse,Fleisch und Kartoffel oder Nudeln für sie dazu gelegt und so zu sagen,als von uns getarnt.Ihre Sachen will sie fast gar nicht mehr und vor allem kein Gemüse,oft auch nicht von unserem Teller. Aus lauter Verzweiflung biete ich ihr morgens und abends nun Brot mit vegetarischem Aufstrich an.Mittags bekommt sie nach allen Versuchen dann eine Flasche und zwischendurch auch,weil sie Hunger hat.Babies können sich ja angeblich nicht überfressen. Mich bringt das zur Verzweiflung,da sie dabei keinen Rythmus zeigt,ich ihr nie das "Richtige" bieten kann und oft ihren selbstgekochten Brei esse,ist ja zu schade zum Wegwerfen...Nachts hat sie logischerweise auch keinen ruhigen Schlaf und braucht mind.eine Flasche zwischendurch.Sie schlief mal durch von 6 bis 6.Alles hinüber...Bin am Verzweifeln.Ist das eine Phase,da sie gerade zahnt (immerhin 4 Zähne oben quasi in Dendriten vier Wochen?) oder mache ich etwas falsch? Vielen Dank für Ihre Antwort!
Veronika Klinkenberg
Liebe „Monokel“, Sie machen mit Sicherheit nichts falsch, das steht schon einmal fest. Dass dieses Alter sehr typisch für ein eigenwilliges Essverhalten ist, ist ganz normal: Kinder entdecken sich nun als eigenes Persönchen und entwickeln ein Gespür für die Schwachstellen der Mama. Sie loten ihre Grenzen aus und wollen kleine Löwenkämpfe ausfechten. Zusätzlich kommen in Ihrem Fall, wie ich aus Ihren Zeilen lese, entwicklungsbedingte Störfaktoren wie z.B. das Zahnen, Entdecken von viel Neuem dazu. Ich denke, dass das Zahnen im Moment die Hauptrolle spielt: Schlag auf Schlag 4 Zähne oben, alle Achtung. Beim Zahnen haben Kinder erfahrungsgemäß Ihre Befindlichkeiten und mögen nicht so gerne essen oder bevorzugen ganz bestimmte Speisen. In dieser Zeit kann es natürlich sein, dass ihrem Mädchen die Milch gut tut und dann dürfen Sie auch zu einem großen Teil auf Ihre Tochter eingehen. Sie können ja anstelle aus der Flasche versuchen die Milch im Becher zu reichen. Das schont die ersten Zähnchen. Ich bin mir sicher, wenn diese Zahnungsphase überwunden ist, wird sie auch wieder mehr Interesse am übrigen Essen zeigen. Gehen Sie ruhig und gelassen vor. Bieten Sie weiterhin gesunde, abwechslungsreiche Mahlzeiten zu festen Zeiten an. Kombinieren Sie weiter die gewohnte Babykost mit dem Familienessen. Bei jedem Essen sollte etwas dabei sein, das die Kleine kennt. Versuchen Sie es erst einmal mit festem Essen. Während Zahnungsphasen nehmen Kinder das Essen besser abgekühlt, den die Wärme unterstützt das schmerzende Kiefer. Ich kann verstehen dass Sie aus Sorge, die Kleine könne zu wenig bekommen, eine Milch nachfüttern und auch nachts Milch anbieten. Ist die akute Zahnungsphase vorbei sollten Sie die Milch aber konsequent wieder immer mehr reduzieren. Hier noch ein paar Tipps, die sicher helfen, dass das Essverhalten nach dem Zahnen wieder Schritt für Schritt in richtige Bahnen kommt: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Seien Sie ein Vorbild. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Sorgen Sie für eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Dann ist wieder Spielzeit. Egal, was gegessen wurde. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Ganz sicher, Ihre Tochter wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist sie viel zu schlau. Wird zusätzlich zwischendurch noch hier und da gesnackt, kommt bei den „richtigen“ Mahlzeiten kein rechter Hunger auf. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Thematisieren Sie das Essverhalten Ihres Kindes auf keinen Fall. Es bringt nichts zu diskutieren oder über das Essen zu sprechen. Wenden Sie sich nicht ausschließlich der Kleinen zu, sondern unterhalten sich mit den anderen Familienmitgliedern über belanglose Dinge. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen wollen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Problem, sondern mehr als Freude und Genuss. Erfahrungsgemäß gehen diese Phasen wie sie gekommen sind wieder vorüber. Sind die Zähne durch oder ist der Entwicklungsschub vollzogen, normalisiert sich das Verhalten in der Regel rasch wieder und wird Ihre Kleine mit Ihrer Unterstützung sicher wieder in ein ausgewogenes Essverhalten finden. Ich wünsche Ihnen mütterliche Geduld und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg
monokel78
Ihre Antwort baut mich auf und hilft mir mit Sicherheit besser durchzuhalten. Ich dachte schon, ich würde es falsch angehen, aber so wie sie es vorschlagen, versuchen wir es schon zu handhaben. Also werde ich mir eine dickere Haut zulegen und auf Isabelles Instinkt vertrauen, auch wenn es oft nicht so leicht fällt... Vielen Dank!!! Monokel
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