Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Essen ist die reinste Katastrophe wie kann ich das ändern?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Essen ist die reinste Katastrophe wie kann ich das ändern?

Babystar2012

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Sehr geehrte Frau Klinkenberg Hier ist jede Mahlzeit die reinste Katastrophe im Moment. Mein Sohn ist knapp 1 Jahr alt. Brot und Co wird mir aus der Hand gerissen, zerpflückt und zermatscht, auf dem ganzen Hochtuhl verteilt und nach 2 Sekunden auf den Fußboden geworfen. Obst und Gemüse wird verweigert und ausgespuckt, egal was ich meinem Sohn anbiete. Am liebsten mag er seinen Brei, aber auch da reißt er mir den Löffel aus der Hand und greift mit der anderen rein um alles zu zermatschen und mit zu spielen. Wenn ich mit ihm essen üben möchte (ich glaube er möchte eher alleine probieren) albert er mit dem ganzen Essen nur rum und schmeißt alles durch die Wohnung. Hier sieht jedesmal so chaotisch aus nach dem Essen, weil der ganze Boden und mein Kind komplett von oden bis unten voll ist. Den Hochstuhl putze ich 4-5 Mal am Tag. Leider landet kaum was in seinem Mund, er lässt sich weder füttern noch isst er alleine. Ich bin ratlos. Mein Sohn wird in der Nacht und Mittags noch gestillt, was er auch noch sehr fordert. Ich habe trotzdem große Angst das sein Nährstoffbedarf nicht gedeckt wird wenn er sich in dem Alter nur mit Brei und Muttermilch ernähren lässt. Können Sie mir helfen? Danke


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Liebe „Babystar2012“, da sind Sie wirklich ganz schön gefordert. Zuerst einmal möchte ich Sie beruhigen. Haben Sie keine Angst, Sie können sicher sein mit Breikost und Muttermilch wird Ihr Kind hinreichend mit Nährstoffen versorgt und bekommt alles, was er zu einem gesunden Wachstum benötigt. Es ist keine Seltenheit, dass die Kleinen in diesem Alter noch nicht so recht mit festem Essen zurechtkommen. Das verläuft ganz individuell und kann sich gut in das zweite Jahr hineinziehen. Das hat auch noch Zeit. Wichtig ist, dass in den verschiedenen Breimahlzeiten alle wichtigen Lebensmittel (Milch, Getreide, Gemüse, Fleisch und Obst) enthalten sind und der Speiseplan somit ausgewogen und abwechslungsreich ist. Erschwerend kommt bei Ihnen hinzu, dass Sie offensichtlich ein sehr aufgewecktes, temperamentvolles Kerlchen zuhause haben, das sicher nicht leicht zu „bändigen“ ist. Je älter Kinder werden, desto mehr haben sie natürlich das Bedürfnis selbstständig zu werden und aktiv mit Hand an zu legen. Langsam fängt dazu ein sehr spannender Abschnitt in der Entwicklung Ihres Spatzes an: er entdeckt seinen eigenen Willen Und was noch viel interessanter ist, er entwickelt ein Gespür dafür wie er viel Aufmerksamkeit bekommt und Mama „beschäftigen“ kann. Auch wenn es für Sie verständlicherweise sehr schwierig ist, kann ich Sie nur ermuntern möglichst Ruhe und Gelassenheit zu bewahren. Setzen Sie sich vorerst keine zu hohen Ziele. Die Umstellung auf richtig festes Essen hat wirklich noch Zeit. Ihr Kleiner ist einfach noch nicht so weit. Bleiben Sie vorerst noch vorwiegend bei der Breikost, die er ja noch am liebsten mag und mit der er am besten zurechtkommt. Nehmen Sie altersgerechte Breie mit weichen Stückchen. Geben Sie ihm zusätzlich ein eigens Tellerchen auf das Sie sehr weiche Gemüsestückchen und verträgliche Beilagen legen, morgens und abends können es ein paar Brot- oder Obststückchen sein. Sicher ist er mit ein paar Stückchen abgelenkt und beschäftig. Er soll das Essen auch in einem gewissen Maß erforschen und erleben dürfen. Sicher geht das bei einem so kleinen Energiebündel nicht ohne Matscherei bzw. kleinen „Schweinerei“ ab. Während er beschäftigt ist, können Sie ihn zusätzlich sicher mit Brei zufüttern. Matscht Ihr Kleiner nur herum, ohne zu essen und endet das Essen in einer einzigen Spielerei, sagen sie mit ruhiger Stimme nein Setzt der Kleine das fort, nehmen Sie Ihren Jungen aus dem Hochstuhl und beenden für ihn die Mahlzeit. Wichtig ist, dass Sie ruhig und gelassen bleiben, das Essverhalten Ihres Kindes nicht zum Thema machen und mit Ruhe Ihren Standpunkt vertreten. Solche Phasen sind sicher sehr Nerven zehrend, aber ich kann Sie trösten sie vergehen auch wieder. Es ist ein Stück Arbeit, aber wenn Sie beständig aber ruhig Ihren Standpunkt vertreten, nicht alles durchgehen lassen und Ihrem Kind eine gesunde Essensweise vorleben, werden Sie diese Entwicklungsphase bald überstehen. Ich wünsche Ihnen viel mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


Babystar2012

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wir essen immer alle zusammen am Tisch.


LinaNoah

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Buchtip : Mein Kind will nicht essen,von Dr.Carlos Gonzales


LinaNoah

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so lange du noch stillst,bleibe gelassen.Es ist normal,gerade auch bei Stillkindern,das sie später mit essen anfangen bzw.nicht so viel essen.In deiner Muttermilch sind auf jeden Fall noch gut Nährstoffe.Kannst auch bei Biggi im Still-Expertenforum fragen. Es gibt jedenfalls viiiiele Stillkinder,die so essen wie deins,meins eingeschlossen,meins ist noch älter,17 Monate,ißt auch wenig.Lies mal das Buch,das macht dich gelassener.Und um den 1.Geburtstag ist das auch ganz normal,das da die Kinder auf einmal weniger essen.Ist da auch erklärt.


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