Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Essen bei 18 Monate altem Jungem

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Essen bei 18 Monate altem Jungem

Kuschel

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Hallo, ich bin langsam mit meinem Latein am Ende...... Mein Sohn ist bald 19 Monate und ich habe heftige Schwierigkeiten dabei, ihm Essen vom Familientisch zu geben..... das Problem ist aber nur vermehrt mittags. Wenn ich ihm von unserem Essen was geben möchte probiert er es noch nichtmal. Auch nicht, wenn ich es ihm fingerfoodgerecht hinlege. Im Moment ißt er diese Kindermenüs von Hipp die für Kinder zwischen 1-3 Jahren sind. Das klappt mal mehr bzw. weniger gut. Machmal hab ich das Gefühl das er Mittags keine Lust hat zu kauen. Wobei es am kauen selbst nicht liegen kann- er ißt auch Brötchen und Brot mit Körnern die noch so groß sein können. Da ist er überhaupt nicht wählerisch. Er probiert aber auch kein Obst oder Gemüse wenn ich es klein schneide. Mal nen Apfel, ja aber auch keine Banane o.ä. Gebe ich ihm aber so püriertes Obst ißt er sämtliche Sorten..... Genauso verhält es sich mit dem Brotbelag: Mortadella oder Käse in Scheiben rührt er nicht an. Das einzige was geht ist Marmelade, Frischkäse, Schmelzkäse oder Leberwurst. Hier noch sein Essensplan: 6 Uhr: 150 ml Kindermilch 7.30 Uhr: 1 Scheibe Vollkorntoast mit Marmelade oder Pflaumenmus. 12.00 Uhr: Hipp Kindermenü für Kinder von 1-3 anschl. etwas Obstmus. 15.30 Uhr: Reiswaffel o. Früchteriegel und etwas frischen Apfel. 18 Uhr: 1 Scheibe Vollkornbrot mit Leberwurst oder Frischkäse, 1 kleinen Joghurt und ca. 100 ml Kindermilch. Ich hoffe Sie können mir ein paar Tips geben. Wir möchten im Ausgust in den Urlaub fliegen und ich möchte ungern mit "Babykost" im Gepäck verrreisen ;-) LG Kuschel


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Liebe Kuschel, zunächst einmal kann ich sagen, dass mir Ihr Speiseplan sehr gut gefällt! Es ist alles drin, was Ihr Kleiner braucht. Das Essverhalten unserer kleinen Lieblinge kann ganz schön an die Nerven gehen und Kräfte rauben. Ich höre das immer wieder, dass Kleinkinder ihre Nahrungsauswahl so sehr begrenzen. Dieses wählerische Verhalten ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Sehen Sie das Essen viel, viel entspannter. So sparen Sie sich viele Nerven. Und oft wenn der Druck weicht, klappt vieles von allein. Ich weiß aus Erfahrung, es wird besser werden. Auch wenn Eltern bis dahin fast verzweifeln, wenn Kinder ihre Nahrungsvielfalt über so lange Zeit so sehr begrenzen und nicht Neues probieren möchten. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Sohn verhungern könnte. Das wird nicht passieren. Kombinieren Sie doch die Schalenmenüs mit selbst gekochtem Essen. Mischen Sie nach Gefühl eine kleine Menge vom Familientisch drunter. Eines Tages wird er mit Freuden bei Mamas Mittagessen zulangen. Da können Sie ganz sicher sein. Am besten ist es wohl, wenn Sie keine allzu „große Sache“ daraus machen. Sonst lernt Ihr Sohn weiter nur, dass er mit seiner ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden. Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten, sondern nur für den eigenen Teller. Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Dann ist er halt mal hungrig. Das ist nicht so schlimm. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen Auch beim Obst ist es so. Wenn Sie möchten, dass Ihr Junge was anderes isst, dann bieten Sie ihm konsequenterweise auch nur anderes an. Leben Sie es ihm vor, wie viel Spaß es macht in verschiedene Obstsorten zu beißen. Sie sind das Vorbild. Er wird das früher oder später nachahmen. Belegen Sie das Essen nach Möglichkeit immer positiv. Freude, Genuss und mal ein Augenzwinkern, damit kommen Sie am besten voran. Bis zum Urlaub ist es noch eine Weile hin. Das sind dann sowieso wieder ganz andere Bedingungen. Nutzen Sie doch die Gelegenheit und nehmen nur wenig „Babykost“ mit. Vertrauen Sie auf den Hunger Ihres Sohnes. Wenn er hungrig ist, wird er auch essen. Beste Grüße Doris Plath


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