Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Essen 11 Monate altes Baby

Frage: Essen 11 Monate altes Baby

Debi1412

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Schönen guten Abend, meine Tochter ist 11 Monate alt und sie entdeckt gerade den Spaß am Essen. Damit einher geht, dass sie nur noch bedingt Lust auf Brei hat bzw. Lust darauf gefüttert zu werden (nichts im Umkreis von 1,5 Metern ist sicher vor den Brei-Katapulten....) Wir steigen daher immer mehr auf Fingerfood um und die Trinkmenge beim Stillen nimmt - gefühlt - ab. Damit kommen bei mir Fragen auf. Ich stille sie noch (morgens/nachts, am Morgen vor dem Schlafengehen, Abends zum Schlafengehen). Die einzige Erfahrung, die sie mit "Fertigmilch" machte, war in einem Milchbrei abends. Den habe ich zwischenzeitlich allerdings wieder in einen GOB ausgetauscht, da sie ihn nicht mochte (bzw. nicht vertrug?) Der Essensplan sieht bisher in etwa so aus: 5:00 stillen 8:00 manchmal stillen 9:00 Brot mit Kinderstreich oder Guten Morgen Müsli Hipp, teils etwas frische Birne dazu, manchmal auch etw. Kinderwurst 10:00 kurzes Stillen 12:00 entweder Hipp Gläschen plus Obst oder neuerdings Fingerfood (Spätzle, Wurst, Zucchini, Möhren, Mais etc.), danach frisches Obst oder eines dieser Obsttütchen zum Aussaugen (geniale Erfindung) 15:00/16:00 meist ein Stück Brezel plus Obsttütchen oder GOB aus der Tüte 19:00/19:30 Brot mit Kinderstreich oder manchmal mit Leberwurst, Getreide Obstbrei (eine Challenge), oder Nudeln mit etwas Gemüse (je nachdem auch, was wir abends essen) 20:00 schlafen Nun meine Fragen: - wie viel Wurst (Kinderwurst ohne Nitrit) ist "gut"? Sie könnte sich quasi ausschließlich davon ernähren... - Und umgekehrt: wie viel Fleisch sollte generell sein? Sie geht bald in eine Krippe mit vegetarischem Mittagessen. - Jeden Tag ein Stück Bio Brezn ohne Salz schädlich? - habe bis auf den Frühstücksjoghurt und wenig Butter/Milch/Sahne in gekochten Speisen bisher noch keine Milchprodukte eingeführt. Dabei sollte ich das noch tun, solange ich stille, richtig? (bei uns in der Familie gibt es sehr viele Kuhmilcheiweißunverträglichkiten bishin zur Allergie). Wie und wann mache ich das am Besten? Habe das Gefühl, dass sie immer weniger trinkt beim Stillen. Und vor allem womit: Vollmilch mit Wasser gemischt? Wieviel? - was ist mit "echtem" Joghurt und Käse? - wie sieht ein ideales Frühstück aus? - sie hat/hatte teils massive Blähungen, die sie nachts schreiend aus dem Schlaf aufwachen lassen. Sie windet und krümmt sich dann ewig. Irgendwann dann mal kann sie heftig pupsen und danach schläft sie meist auch wieder ein. Bis zum nächsten Aufwachen dieser Art... Bin noch nicht dahintergestiegen woher diese kommen. Verdächtig sind rohes Obst (Birne), Maiskörner, Milchbrei. Oder einfach der Umstieg auf Familienkost? Abends zu viel Essen? Zu spät? Haben Sie einen Tipp hierzu? Ganz generell: gibt es Anhaltspunkte, wie hoch die Anteile an Obst, Gemüse, Fleisch/Wurst, Eiern, Milch, Milchprodukte, Getreide sein sollten? Und wie viel? Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie den ganzen Tag am Essen ist (die einzelnen Mahlzeiten dauern halt auch...) Wenn Sie sonst noch Optimierungspotential im Essensplan sehen: ich freue mich sehr über Input und Feedback dazu :-) Danke! Viele Grüße Debi


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Liebe Debi, in diesem Alter bleibt es nicht aus, dass sich ein Kind immer mehr für das Familienessen und die Selbstständigkeit interessiert und die restliche Familie an diesem Spaß und der Freude teilhaben lässt. Freuen Sie sich über diesen neuen Entwicklungsschritt. Kombinieren Sie kleine Portionen vom Familienessen zur gewohnten Gläschenkost. Geben Sie Ihrem Mädchen ein eigenes Tellerchen. Ein eigener Löffel darf es ebenfalls sein, so kann die Kleine bei Interesse das selbstständige Essen auch mit dem Löffel mehr oder weniger üben bzw. erst einmal mit einem Löffelchen Bekanntschaft machen. Dass bei dieser Umstellungsphase viele Fragen aufkommen, ist ganz normal. Ich werde der Reihe nach darauf eingehen. Wurst oder Käse schmecken würzig interessant und rutschen leichter. Viele Beinahe-Kleinkinder entwickeln sich zu wahren „Trennköstlern“. Im Kleinkindalter benötigen Kinder nicht mehr so viel Fleisch. Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm pro Tag. Hinzu kommen noch zwei Eier und eine kleine Portion Fisch wöchentlich. Als Maß für eine Portion können Sie gut die Hand Ihres Spatzes nehmen. Dass es in der Krippe vegetarisches Mittagessen gibt, davor brauchen Sie keine Angst zu haben. Sicher ist das Essen dort genau abgestimmt und enthält alles was zu einem gesunden Gedeihen benötigt wird. Zuhause ergänzen Sie dann Fleisch und Wurst. Kinder lieben Brezn, keine Frage. Ich würde dieses beliebte Gebäck trotzdem nicht täglich geben. Auch wenn Sie das Salz entfernen, enthält Brezn relativ viel Salz, außerdem ist Abwechslung der bessere und gesündere Weg. Auch wenn es in Ihrer Familie viele Kuhmilcheiweißunverträglichkeiten bzw. Allergien gibt, heißt das noch nicht, dass Ihr Mädchen die ebenfalls bekommt. Die Kleine gilt als allergiegefährdet. Mit 11 Monaten dürfen Sie ohne Bedenken Schritt für Schritt kleine Mengen Milch und weitere Milchprodukte in den Speiseplan einbauen. Durch den Aufbau einer vielseitigen Kost wird das Immunsystem trainiert. Heute baut man entgegen früherer Meinungen auf die Entwicklung einer Toleranz. Was halten Sie von unserer Kindermilch? Sie ist genau auf die Bedürfnisse von Kleinkindern abgestimmt und versorgt Ihre Maus mit den Wachstumsbausteinen (Eisen, Vitamin C, Jod), die sie jetzt besonders benötigt. Außerdem ist das Eiweiß der Kindermilch kindgerecht reduziert. Einfach eine kleine Menge aus der Tasse anbieten und beobachten, was sich tut. Ein paar Stückchen Käse dürfen es jetzt schon sein. Das Gleiche gilt für Frischkäse auf´s Brot. Nach dem ersten Geburtstag dürfen Sie mit normalem Joghurt starten. Fangen Sie erst einmal in ganz kleiner Menge an und geben jedes neue Lebensmittel im Abstand von 3-4 Tagen. Das ist die Zeit innerhalb der Sie erkennen können, ob es von Ihrem Kind vertragen wird. Als optimales Frühstück bzw. Abendessen wird eine Kombination aus Milch und Getreide empfohlen. Das kann ein belegtes Brot mit einer Tasse Milch oder ein Müesli sein. Wir führen ein leckeres Kinder-Bio-Müesli, das ich Ihnen sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack her wärmstens empfehlen kann. Das Müesli könnten Sie ebenfalls mit Kindermilch zubereiten. Wenn Sie Kuhmilch verwenden möchten, dürfen Sie 3,5%-ige Milch nehmen. Woher die Blähungen kommen lässt sich sehr schwer sagen. Ungewohnte Lebensmittel oder ein spätes Essen sind theoretische Möglichkeiten. Deshalb ist es wichtig sich vorerst erst einmal auf wenige, nach Beobachtung gut vertragene Speisen zu beschränken und neue Lebensmittel im Abstand von 4 Tagen und in ganz kleinen Mengen ein zu führen. Hier bleibt nichts anderes übrig als auszuprobieren und sich voranzutasten. Wird Ihr Spatz vom Bäuchlein her sehr geplagt, würde ich das mit dem Kinderarzt besprechen. Es kann immer mal eine Unverträglichkeit dahinter stecken. Das kann aber nur der Kinderarzt sicher diagnostizieren und entsprechende Empfehlungen geben. Wichtig ist dass die Ernährung ausgewogen ist, reichlich pflanzliche Lebensmittel (Getreide, Gemüse, Obst), mäßig tierische Lebensmittel (Fleisch, Wurst, Milch) und sparsam fettreiche Lebensmittel und Süßigkeiten enthält. 3 Haupt- und 1-2 Zwischenmahlzeiten sind ideal. Der Speiseplan könnte also folgendermaßen aussehen: Morgens: Kindermilch und ein Brot oder Müesli Vormittags: Frucht&Getreide oder etwas Obst Mittags: Gemüse, Beilagen, 2-3x Fleisch, 1x Fisch, 1-2 Eier Nachmittags: Obst mit Knabberei, Getreide-Obst-Brei Abends: Brot mit Milch oder Müesli, kleine warme Mahlzeit und Milch Da das Thema sehr umfangreich ist und den Rahmen sprengen würde, rate ich Ihnen die informative Broschüren: Optimix – Ernährung von Kindern und Jugendlichen (www.fke-do.de) oder „Das beste Essen für Kleinkinder“ (www.aid-medienshop.de) Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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