Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Breistreik mittags und nachmittags

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Breistreik mittags und nachmittags

moechtegernmami

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Hallo Frau Klinkenberg, mein Anliegen ist folgendes: ich habe einen 7 Monate alten Sohn. Bisher war das Thema Ernährung für uns total unproblematisch, d.h. er war ein prima Stillkind und auch die Breieinführung hat wunderbar geklappt. Mit 4 1/2 Monaten haben wir den Mittagsbrei (Gemüse in Variationen - Kartoffel - Fleisch in Variationen) eingeführt. Sehr bald hat er dann mittags eine 200g-Portion zzgl. ein paar Löffel Obst als Nachtisch gegessen. Mit 5 1/2 Monaten haben wir den Milch-Getreide-Brei als Abendbrei eingeführt. Auch dieser wird mit großem Appetit gegessen (250 - 280 ml). Der Getreide-Obst-Brei am Nachmittag wurde mit 6 1/2 Monaten eingeführt. Hiervon isst er in der Regel 100g (ich störte mich nie an der geringen Menge, da dafür ja die Portionen mittags und abends ordentlich sind). Bei Bedarf stille ich vor dem Einschlafen und nachts. Zum Frühstück bekommt er 200 ml Folgemilch (bin gerade am Abstillen). Zwischen beschriebenen Mahlzeiten gebe ich meinem Kleinen Tee, aber keine zusätzliche Nahrung (er verlangt auch nicht danach). So, nach langer Vorrede endlich zu meinem Problem: seit ein paar Tagen ist er mittags und nachmittags ein sehr schlechter Esser. Er mag kaum mehr die Hälfte seiner üblichen Portionen. Und ich weiß gerade nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich hab es einen Tag dann mit gekauften Gläschen probiert, vielleicht schmeckt ihm das ja doch besser als das Selbstgekochte, aber das war es definitiv nicht. Heute Mittag habe ich versucht, ein neues Gemüse einzuführen und habe erstmals einen Brokkoli-Hafer-Brei angeboten, aber das war noch Schlimmer als ihm seinen gewohnten Brei auf der Basis von Karotte oder Kürbis anzubieten. Dies bringt also auch keinen Erfolg. Gestern habe ich ihm dann nach ein paar Löffeln von seinem Mittagsbrei noch einen Milchgriesbrei gekocht - den hat er dann mit Appetit verputzt. Auch Nachmittags habe ich den gewohnten Getreide-obst-brei mit wenig Erfolgt angeboten; deshalb hat er dann nochmal einen Milchgriesbrei statt dem Getreide-obst-brei bekommen und wieder anstandslos gegessen. Ich habe vor, auch weiterhin den Mittags- bzw. Nachmittagsbrei anzubieten, aber: was mache ich, wenn mein Kleiner diesen nicht akzeptiert? Ich hab ein schlechtes Gefühl dabei, ihm 3x täglich einen Milchbrei zu bieten. Das erscheint mir zu einseitig. Aber was ist die Alternative? Ich bin für Anregungen offen, was ich nicht will, ist, zwischen den Mahlzeiten stillen, da ich derzeit am Abstillen bin. Danke für die Hilfe! moechtegernmami


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Liebe Moechtegernmami, Ich kann Ihre Unsicherheit gut nachvollziehen – plötzlich hat sich das total unproblematische Essverhalten Ihres Söhnchens radikal geändert. Sind Sie aber ganz beruhigt, solche Phasen kann es immer wieder mal geben und ein paar Tage sind noch keine Zeit. Das Essverhalten Ihres Kindes ist im Moment sehr anstrengend, aber lassen Sie sich nicht beirren. Wie sieht es denn mit Zähnchen aus? Möglicherweise kündigen sich Zähnchen an, die sind in diesem Alter oft der Grund für verändertes Essverhalten. Dann wird meist nur das Nötigste und Beliebteste gegessen. Aber auch Entwicklungs- und Wachstumsschübe, kleine Infekte, die nicht richtig ausbrechen, häusliche Unruhe etc. können ursächlich sein. Manchmal gibt es auch gar keinen richtigen Grund. Ein kleiner Trost: Erfahrungsgemäß gehen diese Phasen wie sie gekommen sind wieder vorüber. Bieten Sie mittags und nachmittags weiterhin die gewohnten Mahlzeiten an. Es kann ruhig eine kleinere Portion sein. Zu jeder Mahlzeit einen Milchbrei anzubieten würde ich nicht. Gibt es denn eine Sorte Mittagsbrei, die der Kleine besonders gerne gegessen hat? Verwenden Sie ruhig ein Löffelchen oder einen Teller mit einer anderen Farbe. In Zahnungsphasen hilft es das Essen etwas abgekühlt zu geben. Haben Sie Vertrauen und versuchen Sie die Phase geduldig durchzustehen. Ich bin mir sicher, dass Ihr Söhnchen rasch wieder seinen gewohnten Appetit entwickeln. Viele Grüße Veronika Klinkenberg


moechtegernmami

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Heute mittag gings uns so: sobald der Löffel sich seinem Mund näherte,weinte er (so richtig heftig mit Tränen!!!). Ich hab dann mit dem Füttern unterbrochen und habe selbst nebenher zu Mittag gegessen (Brot). Was macht mein Kleiner - er greift mir ins Brot und schiebt sich ein Stück in den Mund. (Was ich anmerken möchte: wir essen prinzipiell zeitgleich und lassen ihn auch schon mal ein bisschen von unserem Essen probieren). Daraufhin hab ich ihn ein bisschen bei mir mitessen lassen, was ihm gefallen und offensichtlich geschmeckt hat. Danach haben wir es wieder mit seinem Brei probiert. Ich hab den Brei auf einen Kinderteller gegeben, ihm einen zusätzlichen Löffel in die Hand gegeben. Dann hat er wahlweise mit den Händen und mit dem Löffel selber in den Brei gemanscht, hat sich aber nebenher von mir bereitwillig füttern lassen. Kann es sein, dass ein 7Monate altes Baby schon selber essen möchte oder aber das essen möchte, was die Großen essen? Wir haben nämlich das Problem nur bei den Löffel-mahlzeiten (morgens gibts Fläschchen und den Abendbrei gibts bei uns derzeit auch noch aus dem Fläschen).Könnte das das Problem sein? Und wenn ja, wie löse ich das? Er kann noch nicht selber essen - er trifft mit dem Löffel den Mund noch nicht wirklich; ich muss ihn füttern. Hin und wieder geb ich ihm eine harte Breze oder Babyzwieback zum Selberessen - er nimmt das prima in beide Hände und schiebt es in den Mund, aber ich habe kein gutes Gefühl dabei, da er noch keine Zähne hat und ich fürchte, er könnte sich verschlucken. Außerdem kann ich mit einem Zwieback ja noch keine Mahlzeit ersetzen, da das meiste ja in Brösel endet und das wenigste im Mündchen ankommt. Eine weitere Frage: kann es sein, dass ich ihn durch das Probieren-lassen "verzogen" habe, also dass er unser Essen lieber möchte als seines? Was ich meine: wenn er von meinem Teller mal eine zerdrückte Kartoffel oder Zucchini ist, ist die halt gewürzt - hab ich seinen Geschmacksinn durcheinandergebracht und er mag jetzt sein ungewürztes Baby-breichen nicht mehr? Danke für Ihre Hilfe moechtegernmami


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Liebe Moechtegernmami, mir ist während meiner letzten Antwort eine ähnliche Vermutung in den Sinn gekommen, zunächst geht man aber in diesem Alter von den nächstliegenden Möglichkeiten wie z.B. Zahnen aus. Jeder Sprössling ist ein ganz individuelles Persönchen mit eigenem Entwicklungstempo. Dass die Größeren unter den Baby´s immer interessierter an dem werden, was um sie herum passiert, ist selbstverständlich. Aber es gibt tatsächlich Kinder, die schon sehr früh selbst Hand anlegen möchten. Da kann es schon passieren, dass die restliche Entwicklung hinterher hinkt. Sie haben nichts falsch gemacht, indem Sie den Kleinen in seinem Interesse unterstützt haben. Für die richtige Familienkost ist es aber tatsächlich noch zu früh. Das hat sowohl Verträglichkeits- als auch Sicherheitsgründe. Versuchen Sie die wenigen Wochen zu überbrücken. Am besten Sie entnehmen beim Kochen, die Portionen für Ihren kleinen Schatz, bevor Sie für den Rest der Familie würzen. Verschiedenes Gemüse, Beilagen wie Kartoffeln, Reis, Nudeln darf Ihr Söhnchen schon bekommen. Alles sehr weich kochen oder zerdrücken. Oft reicht es schon, wenn man nur ein paar Stückchen auf einen eigenen Teller legt und den Nachwuchs dies selbstständig essen lässt. Kinder sind stolz und haben Spaß daran, wenn man sie mit den Händen kleine Lebensmittel greifen und zum Mund führen und mehr oder weniger gut mit dem Löffel umgehen lässt. Allein das kann schon zufriedener machen und ablenken und dann gelingt es Ihnen sicher zusätzlich zuzufüttern. Als Brotersatz dürfen Sie vorsichtig babygerechten Zwieback versuchen. Der passt wunderbar in Kinderhände, ist auf Kaufähigkeit geprüft und löst sich sehr schnell auf. Geben Sie dem Kleinen die Knabberei nur in die Hand wenn Sie anwesend sind, so können Sie eingreifen falls er sich verschlucken sollte. Bei seinem Ehrgeiz wird Ihr Söhnchen sehr schnell lernen mit festerem Essen umzugehen. Ein schönes Wochenende Veronika Klinkenberg


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