Annika01
Hallo Frau Klinkenberg, Seit ca. 4 Wochen versuche ich meinem Kleinen Sohn 6,5 Monate Mittagsbrei aus Gläschen zu füttern. Zum Anfang dachte ich klappt ja ganz gut. Erst ein par Löffel und dann wurde es ein halbes Gläschen. Aber dabei blieb es dann auch. Mehr schaffte er bislang noch nicht. Jetzt ist es von Tag zu Tag wieder komplizierter geworden. Er fängt jedesmal an zu weinen wenn ich mit dem Löffel komme und sträubt sich mit Händen und Füßen dagegen den Brei zu essen. Ich habe schon viele verschiedene Sorten ausprobiert. Er will es einfach nicht essen. Widerwillig nimmt er ein paar Löffel an und dann ist Schluß. Er brüllt wie am Spieß und will seine Flasche trinken. Was kann ich denn jetzt machen? Immer wieder anbieten? Aber ich habe das Gefühl ich muß ihn zum essen zwingen obwohl er nicht mag. Tut mir ja auch irgendwie leid. Oder erstmal aufhören mit Mittagsbrei und später noch einmal versuchen. Oder kann ich schon parallel zum Mittagsbrei den Abendbrei einführen. Vielleicht mag er den ja lieber? Fragen über Fragen. Vielen Dank für Ihre Antwort. LG Annika
Veronika Klinkenberg
Liebe Annika, aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es immer wieder einmal vorkommt, dass sich nach einem eigentlich recht unkompliziertem Start ein Rückschritt einstellt. Vielleicht hat Ihr Kleiner ja eine schlechte Erfahrung gemacht und das Essen war etwas zu warm oder hat ihm gar nicht geschmeckt. Oder erste Zähnchen kündigen sich an und der Kleine steckt in einer Phase, in der er Probleme hat sich grundsätzlich mit Neuem anzufreunden. Sie haben ganz Recht, je mehr das Essen unter Druck eingenommen oder gar zum Zwang wird, desto mehr versperrt sich Ihr kleiner Junge. Sträubt sich Ihr Kind mit Händen und Füssen, würde ich ein paar Tage Pause machen, damit er die schlechten Erfahrungen vergisst. Beginnen Sie dann mit einem anderen Teller bzw. anderem Löffelchen, schon eine neue Farbe kann etwas bringen. Abendbrei kommt bei manchen Kindern besser an, das stimmt. Das kann aber dazu führen, dass sich das Problem mittags noch mehr verstärkt. Ich würde mit dem Gemüse-Fleisch-Brei weitermachen. Ein beliebter Trick das Gemüse etwas attraktiver zu machen, ist eine Portion Obst unter zu mischen. Da kann das Gewicht ruhig zu Beginn in Richtung Obst gehen. In kleinen Schritten wird die Obstmenge dann immer mehr reduziert. Essen Sie so oft es geht gemeinsam, so kann Ihr Kleiner beobachten, wie und was Mama und Papa essen. Lassen Sie den Mut nicht sinken, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen an und Ihr Söhnchen hat ja schon einmal ganz gut gegessen. Es ist tatsächlich so, dass ungewohnte Lebensmittel immer wieder geduldig angeboten werden müssen, bis letztendlich der Knoten platzt. Ich wünsche Ihnen weiterhin Durchhaltevermögen und ganz viel Gelassenheit Veronika Klinkenberg
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