chrpan
Hallo! Mein Sohn ist 11 Monate alt und war bis vor ca. 7 Wochen ein voll gestilltes Baby. Seit diesen 7 Wochen hat er richtiges Interesse an fester Nahrung und fordert diese manchmal schon richtig ein, wenn wir zu langsam sind. Morgens isst er kaum, aber ich stille ihn nachts auch alle zwei Stunden. Mittags und am Abend isst er ein kleines Schälchen Kartoffel-Gemüse bzw. Kartoffel-Gemüse-Fleisch Brei, manchmal auch zwei Schälchen, je nachdem. Zwischendurch biete ich ihm Reiswaffeln oder eine Dinkelsemmel zum Knabbern an. Trinken tut er aus dem Becher und zwar Wasser. Die Menge kann ich nicht gut abschätzen, es ist wahrscheinlich nicht mal 0,1 l täglich. Ich biete es ihm immer wieder an, solange er möchte, trinkt er davon. Flascherl oder Schnabelbecher möchte ich nicht verwenden, er kann es ja auch so. Immer wieder biete ich ihm auch die Brust an, meistens trinkt er, manchmal auch nur kurz. Zum Schlafen braucht er Tag und Nacht die Brust, ausser bei Spaziergängen. Nun meine Frage: er riecht am Nachmittag manchmal nach Aceton. Kriegt er zuwenig? Eine Mahlzeit kann eine gute Stunde dauern, bis er richtig auf den Geschmack kommt und isst. Auch dann macht er Pausen, in denen er laufen will. Nach ein paar Minuten setze ich mich wieder mit ihm an den Tisch, biete ihm was an, etc. So kommen wir auch die oben genannten Mengen. Wie kann ich sicher gehen, dass er genügend Nahrung und Flüssigkeit bekommt? Er ist immer unternehmungslustig und neugierig und schläft ca. 14 von 24 Stunden, 10 bis 11 davon nachts, falls das auch wichtig ist. Vielen Dank schon mal!
Doris Plath
Liebe „chrpan“, das freut mich, dass Ihr Kleiner nun Interesse an der festen Kost entwickelt hat. Das ist wichtig für seine Entwicklung. Denn er sollte neben dem Saugen auch das Kauen erlernen. Ihr Sohn bekommt durchs Stillen ausreichend Milch, im Speiseplan sind Gemüse & Fleisch enthalten und Getreide liefern die Reiswaffeln und die Dinkelsemmel. Bei diese Knabbereien dürfen Sie ruhig mehr abwechseln und auch mal verschiedene Brotsorten anbieten. Ihr Sohn soll jetzt unterschiedliche Lebensmittel und Geschmacksrichtungen kennenlernen. Das fördert sein späteres, gesundes Essverhalten. Was mir in Ihrem Speiseplan eindeutig fehlt, sind Früchte. Diese liefern wertvolle Vitamine wie Vitamin C. Bieten Sie doch zwischendurch Fruchtbreie an und/oder reife, weiche Stücke Obst. Letztlich überwacht der Kinderarzt bei den einzelnen Untersuchungsterminen die Entwicklung und das Gedeihen Ihres Sohnes. Ist ihr Arzt zufrieden, dürfen Sie es auch sein. Das zusätzliche Trinken können Sie gelassen sehen. Die Empfehlung lautet für ein Kind von 7-12 Monaten etwa 400 ml Flüssigkeit täglich. Bei diesem Wert wird die Flüssigkeit der Milchnahrungen mit dazu gerechnet. Die viele Milch, die Ihr Junge noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Grundsätzlich können nicht nur Milch und Getränke, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen. Generell wird es so sein, wenn die Milch weniger wird, wird Ihr Sohn über kurz oder lang sich mehr fürs zusätzliche Trinken begeistern lassen. Trinkt ein Baby viel Milch, ist es verständlich, wenn es keinen Durst hat und kaum anderes trinken will. Wird die Nahrung insgesamt fester, beginnen Babys erst Durst zu empfinden und lernen diesen mit Wasser und Tee zu stillen. Ich empfehle Ihnen den Blick in die Windel. Denn am einfachsten können Sie an der Windel feststellen, ob Ihr Sohn genug Flüssigkeit bekommt. Die Windel sollte immer gut nass und der Stuhl weich und geformt sein. Dann ist alles bestens. Herzliche Grüße Doris Plath