Udita
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, vielen Dank für Ihre tolle Arbeit. Ich bin jetzt in der 33. SSW und dachte, ich hätte mich sehr gesund ernährt. Jetzt bin ich im Internet auf das Thema Weichmacher in Lebensmitteln gestoßen, was mir Sorgen bereitet. Meine Fragen hierzu: 1. Aus Angst vor Listeriose habe ich Käse in Scheiben in Plastikverpackungen gegessen. Beim letzten Einkauf habe ich gesehen, dass da meist der Recyclecode 7 draufstand, was auf Weichmacher hinweist. War der Käsekonsum schädlich für mein Baby? 2. Zur Arbeit habe ich häufig Joghurt mit Haferflocken und Obst mitgenommen. Dazu habe ich ein Landliebe oder Ehrmann Joghurtglas wiederverwendet, was ich zum Säubern mit anderem Geschirr in die Spülmaschine gestellt habe. Jetzt habe ich gesehen, dass der Deckel PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen hat. War das Reinigen in der Maschine schädlich und kann sich Bisphenol A dabei lösen und auch in anderes Geschirr festkleben bzw. sich dann später im Müsli lösen? Ist das gefährlich? 3. Noch eine Frage zu Pestiziden: Sie sollen sich auch in Himbeeren aus dem Supermarkt befinden. Ich habe nicht immer Biobeeren gegessen. War das schlimm, wenn ich im Sommer häufig normale, natürlich gewaschene Himbeeren gegessen habe? Vielen Dank für Ihre Mühe!
Das Risiko, sich aus frisch aufgeschnittenem Käse, der aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde, Listeriose zuzuziehen, ist sicher geringer als Weichmacher aus Plastikverpackungen aufzunehmen. Nur handelt sich hierbei nicht um Konzentrationen, die unmittelbar zu kindlichen Schädigungen führen. Das gilt natürlich auch für die Deckel von Joghurtgläsern. Es wundert mich nicht, dass sich Pestizide in Obst und Gemüse aus dem Supermarkt befinden. Darauf beruht ja die Funktionsfähigkeit unserer Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie. Es wird bei vielen Substanzen seit Jahren über ihre Auswirkungen auf den menschlichen Organismus diskutiert. Die paar Himbeeren werden hier gegenüber den alltäglichen Expositionen sicherlich nicht ins Gewicht fallen.
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