rieke__-
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich bin gerade in der 10. SSW. Ich habe im Gemeinschaftskeller Wäsche gemacht. Leider hat genau in diesem Moment meine Nachbarin ihre Kellertür und ihre Kellerwand ohne Vorwarnung mit "Sprühlack" angesprüht (sie hatte entsprechende Schutzkleidung an; ich natürlich nicht!). Ich stand wirklich komplett in dem "Gesprühe" und habe diese Dämpfe abbekommen. Wir haben auch keine Kellerfenster, sodass keine Belüftung gewährleistet war. Es hat fürchterlich gestunken und mir ist schwindelig und speiübel geworden (ich hatte tatsächlich Brechreiz). Natürlich habe ich versucht, mich der Situation schnellstmöglich zu entziehen, weil ich das Gefühl hatte, ich müsste mich übergeben - wie es dann aber so ist, ist die Haupttür zugefallen und mein Schlüssel lag noch auf der Waschmaschine usw.... sodass ich sicherlich ca. 5 Minuten dem Gesprühe ausgesetzt war. Auf Nachfrage welcher Lack das gewesen sei, entgegnete meine Nachbarin nur "ein ganz billiger aus dem Billig-Baumarkt", welcher Lösungsmittel und Weichmacher enthält. Da ich bereits ein Kind mit angeborenen Herzfehlbildungen habe, mache ich mir nun fürchterliche Sorgen und es fällt mir sehr schwer, diesen Vorfall zu ignorieren. Wie ist Ihre Einschätzung? Hat diese Exposition mit Sprühlack meinem Baby in dieser wichtigen Phase der Organdifferenzierung geschadet? Ich danke Ihnen!
Bedenken hätte ich lediglich, wenn Sie in einer Lackiererei arbeiten würden und jeden Tag ohne entsprechende Belüftung Lösungsmitteldämpfen in hohen Dosen während der Schwangerschaft ausgesetzt wären. In der von Ihnen beschriebenen Situation sind über die Atemluft sicherlich keine messbaren Konzentrationen in der Blutbahn entstanden.
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