Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Wassermangel, Wachmittelreste, Seife, Pflaster Klebestreifen

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Wassermangel, Wachmittelreste, Seife, Pflaster Klebestreifen

Susanne2018

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, zunächst möchte ich mich für die Arbeit, die Sie hier im Forum leisten, bedanken. Nun zu meinem Anliegen: ich habe heute positiv getestet, bin also in der 5. Woche schwanger. Den Eisprung hatte ich, wie ich denke, irgendwann in der Zeit zwischen 13.03. Abends und 14.03. Abends. Jetzt fallen mir unterschiedliche Gedanken ein, dass ich eventuell in der Zeit nach der Befruchtung was gemacht habe, was dem Kind schaden könnte. 1. Am 17.03. ist Folgendes passiert: ich bin um ca. 9 Uhr aufgestanden und um ca. 10 Uhr dann etwa 300 ml stilles Wasser und ca. 150 ml Kaffee getrunken. Danach waren mein Mann und ich mit dem Auto lang unterwegs, da wir in einer Stau standen. Leider habe ich vergessen, Wasser mitzunehmen. Um ca. 12 Uhr habe ich dann Durst gespürt, es ging aber noch. Um ca. 13 Uhr wurde mir dann wegen Wassermangel sehr schlecht. Ich hatte Übelkeit und starke Kopfschmerzen. Als ich dann wieder zu Hause war, habe ich um ca. 14:00 Uhr etwa 300 ml Wasser und 150 ml Kaffe getrunken. Dann habe ich mich hingelegt und bis 18 Uhr geschlaffen. Nach dem Aufstehen ging es mir dann wieder gut, und seitdem habe ich dann ausreichend und regelmässig Wasser getrunken. Kann dieser einmalige mehrstundige Wassermangel (kein Trinken zwischen 10 Uhr und 14 Uhr) in der Zeit zwischen Befruchtung und Einnistung und die daraus resultierenden oben beschriebenen Beschwerde zu den Fehlbildungen oder den Entwicklungstörungen bei dem Kind führen? 2. Ich habe beim Waschen (90 Grad) der Unterwäsche, Schlafanzüge, Handtücher und Bettwäsche versehentlich zu viel Waschmittel verwendet. Beim Endschleudern ist ziemlich viel Schaum in der Waschmaschine geblieben, deswegen habe ich noch 2 Mal gespült. Nach dem 2. Spülen war trotzdem noch viel Schaum vorhanden. Ich konnte aber nicht mehr spülen, da es schon sehr spät am Abend war und die Waschmaschine ziemlich vie Lärm beim Schleudern macht. Diese Unterwäsche (Slips), Handtücher, Schlafanzüge und Bettwäsche mit Waschmittelresten habe ich dann vom Ende Februar bis heute, 30.03. täglich verwendet. Kann die Waschmittelreste über die Haut in die Blutbahn und über die Scheide zum Kind geraten und dem Kind schaden? Die Inhaltstoffe des Waschmittels: 15 - 30 % anionische Tenside | 5 - 15 % nichtionische Tenside | Unter 5 % Seife | Phosphonate | Enthält Enzyme ( Protease / Glycosidasen / Lipase ) | optische Aufheller | Duftstoffe ( BENZYL ALCOHOL / LINALOOL / LIMONENE ) Konservierungsstoffe (BENZISOTHIAZOLINONE / PHENOXYETHANOL). Weitere Inhaltsstoffe: Farb- und Hilfsstoffe | Bitrex. Auf der Packung stehen unter anderem folgende Hinweise: Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.  Freisetzung in die Umwelt vermeiden.  Bei Verschlucken: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen. Die Inhaltstoffe scheinen ziemlich gefährlich zu sein. 3. Darf man in der Schwangerschaft folgende Flüssigseife verwenden? Diese verwende ich zum Händewaschen sehr oft am Tag. Inhaltsstoffe: Aqua, Sodium Laureth Sulfate, Sodium Chloride, Cocamidopropyl Betaine, Aloe Barbadensis Leaf Juice, Glycerin, Sodium Benzoate, Coco - Glucoside, Glyceryl Oleate, Sodium Lactate, Parfum, Potassium Sorbate, Styrene / Acrylates Copolymer, Tetrasodium Glutamate Diacetate, Citric Acid, Benzoic Acid, Sodium Hydroxide, Lactic Acid, Tocopherol, Methyl Benzoate, Hydrogenated Palm Glycerides Citrate, Lecithin, Ascorbyl Palmitate. Folgende Stoffe beunruhigen mich besonders: Sodium Laureth Sulfate - Schwächen die Barrierefunktion der Haut. Benzoic Acid – sollte in der Schwangerschaft vermieden werden. Wenn ich mit der Seife die Hände wasche und die Barrierefunktion der Haut dadurch geschwächt ist, dann geraten wahrscheinlich die chemischen Stoffe, inklusive Benzoic Acid, in die Blutbahn. Kann dies dem Kind schaden? 4. Ich habe mir gestern beim Kochen einen Finger geschnitten. Abends vor dem Schlafengehen habe ich die Wunde mit einem Pflaster abgedeckt. Heute früh habe ich gemerkt, dass ich die Wunde versehentlich falsch abgedeckt habe: etwa die Hälfte der Wunde war nicht mit der Wundauflage, sondern mit dem Klebestreifen abgedeckt. Der Klebestreifen war somit die ganze Nacht (ca. 8 Stunden) direkt auf der Wunde, und die Wunde hat etwas geblutet. Die Inhaltsstoffe des Klebestreifens sind dann wohl in die Blutbahn geraten. Kann dies dem Kind schaden? Das Alles-oder-Nichts Prinzip ist ja spätestens am 28.03. abgelaufen. Auf der Pflasterverpackung stehen leider keine Angaben zu den Inhaltsstoffen, aus denen der Kleberstreifen besteht. Das ist ein Wundpflaster aus dem ALDI von der Marke “Multinorm”. Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen. Das ist meine erste Schwangerschaft und ich möchte nichts Falsches machen, was dem Kind schaden könnte. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Solange Sie das Wachmittel und die Flüssigseife nicht literweise trinken- wovon ich nicht ausgehe – ist natürlich nicht mit einer Gefahr für die Schwangerschaft zu rechnen. Die Angaben zum Giftnotruf gelten für einen nicht bestimmungsgemäßen Umgang mit den Produkten. Insbesondere in der Frühphase der Schwangerschaft wird durch diesen von Ihnen beschriebenen Wassermangel keine Beeinträchtigung der kurz zuvor befruchteten Eizelle entstehen, die ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal an das Kreislaufsystem angeschlossen ist. Sonst müssten in weiten Teilen Afrikas nur gelegentlich gesunde Kinder zur Welt kommen. Auch das Wundpflaster beeinträchtigt die Schwangerschaft nicht.


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