Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, zur Ausschabung einer großen Zahnfleischtasche wurde mir am 21.2. eine Betäubungsspritze verpasst, am folgenden Tag zur Entfernung einer alten Amalgamfüllung (mit Kofferdamm als Schutz) wieder eine und am 2.3. erneut eine, um bei dem eine Woche vorher neu gefüllten Zahn einen Nerv zu ziehen. Laut der Zahnärztin sind diese Spritzen, auch in der genannten Häufung, für mein Kind ungefährlich, würden auch in der Zahnklinik bei Schwangeren verwendet. Nun steht aber noch im Raum, ob der Zahn geröntgt werden darf (wobei meine Zahnärztin das eher ablehnt, mein Frauenarzt jedoch keine Bedenken hätte) , und/oder eventuell gezogen wird. Wie stehen Sie zu der Frage des Röntgens und ist es noch vertretbar, bei einem eventuellen Ziehen des Zahnes wieder eine Betäubungsspritze verabzureichen? Wie könnte ich nach dem Ziehen des Zahnes, was leider wahrscheinlich ist, mit Schmerzen umgehen, wenn sie zu stark werden, da ich eigentlich Medikamente in der Schwangerschaft vermeide? Danke, mit freundlichen Grüßen, Isabelle
Bei der Anwendung von Lokalanästhetika liegen bisher keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass insbesondere unter Zusatz von Epinephrin nicht mit dem diaplazentaren Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf den Embryo bzw. Feten zu rechnen ist. Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft gilt die Lokalanästhesie als schonende Anästhesiemethode. Articain passiert die Plazentaschranke in geringem Ausmaß. Der Umgang mit Röntgenstrahlen in der Schwangerschaft löst bei Patientinnen wie Ärzten große Besorgnis aus. Die intrauterine Belastung eines Feten durch die üblichen Strahlenquellen aus Kosmos, Luft und Boden beträgt weniger als 1 mGy (Bentour 2001). Die größte Empfindlichkeit des zentralen Nervensystems für Strahlenschäden liegt zwischen Schwangerschaftswoche 8 und 15 nach Empfängnis. Bei fetaler Strahlenbelastung unterhalb von 50 mGy ließ sich im Vergleich zu Schwangeren mit der natürlichen Hintergrundbelastung keine Zunahme von kindlichen Komplikationen feststellen (Brent 1989). Entsprechend einer Stellungnahme des American College of Radiology gibt es keine radiologisch-diagnostische Maßnahme, die bei einmaliger Anwendung zu einer Strahlungsdosis führt, die ausreichend wäre, die normale Entwicklung eines Embryos oder Fetus zu gefährden (Hall 1991). Bei einer zahnärztlichen Kleinbildaufnahme ist die Strahlenbelastung für den Fetus 500.000 mal geringer und bei einer Panoramaaufnahme immer noch 50.000 mal geringer als der genannte kumulative Grenzwert von 50 mGy (Pertl et al 2000). Sie liegt somit im Bereich der täglichen natürlichen Hintergrundsbelastung. Von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde werden die Verwendung hochempfindlicher Filme, Rechtecktubus sowie Mehrfachröntgenschutz (z.B. doppelte Bleischürze) und die Beschränkung der Zahl der Aufnahmen auf ein Minimum empfohlen (Willershausen-Zönnchen 1994). Wenn eine dentale Röntgenaufnahme in der Schwangerschaft erforderlich erscheint, sollte unbedingt auf die extrem niedrige Strahlenbelastung von 0,1 (Kleinbild) bis 1 µGy (Panoramaröntgen) hingewiesen werden. Sofern eine zwingende Indikation vorliegt, können dentale Röntgenaufnahmen unter den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen auch im ersten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt werden. Paracetamol gilt als Schmerzmittel der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (3-4 x 500 mg pro Tag).
Mitglied inaktiv
...im Raum steht auch eine Wurzelbehandlung bzw. -füllung. Sind die dafür verwendeten Medikamente in der Schwangerschaft verträglich oder können sie meinem Kind schaden? Sonst würde jede Woche das Loch im Zahn gespült, mit welchem Mittel weiß ich nicht. Ist das verantwortbar? Danke, Isabelle
Für eine genaue Risikobewertung sollten wir die konkreten Substanzen kennen, die Ihr Zahnarzt einsetzen will.
Mitglied inaktiv
Hallo,ich bin in der 8 Woche schwanger und habe vor 7Wochen eine lange Zahn-Op gehabt,ich habe ca.6 Spritzen bekommen.Nun ist meine Frage ob es trotz das es so früh war eine Auswirkung auf das Kind hatte! Vielen Dank für die Antwort.
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