Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Seractil und Spritze bei Zahnarzt wenn Schwangerschaft geplant

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Seractil und Spritze bei Zahnarzt wenn Schwangerschaft geplant

Snowflake1984

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Hallo Hr. Doktor! Mein Mann und ich möchten gerne ein zweites Kind. Ich habe bereits vor meiner ersten Schwangerschaft an Dauerkopfschmerz und teilweise Migräne gelitten. Während der Schwangerschaft und auch während der Stillzeit waren Kopfschmerzen und auch Migräne fast zur Gänze verschwunden. Seit ich abgestillt habe plagen mich nun wieder öfters Kopfschmerzen und manchmal auch Migräne. Meine Frage ist ob ich Seractil 400 (dass mir sehr gut hilft) nehmen darf wenn ich eine Schwangerschaft plane? Ich mache alle 4 Wochen einen Schwangerschaftstest (zur Sicherheit weil etwas unregelmäßiger Zyklus). Ich müsste also eine Schwangerschaft relativ rasch bemerken. Wenn ich nun in den ersten (4) Wochen Seractil einnehme wo ich ja noch nicht weiss dass ich schwanger bin, würde dass dem Kind schaden? Ich weiss dass man es während der Schwangerschaft nicht darf aber wie ist es so ganz am Anfang? Meine zweite Frage wäre ob ich mir vom Zahnarzt zur Zahnbehandlung eine "Spritze" geben lassen darf? Danke im Vorraus! lg!


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei Dexibuprofen (z. B. Seractil) handelt es sich um die linksdrehende Form von Ibuprofen. Nichtsteroidale Antiphlogistika wie Diclofenac oder Ibuprofen dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung vor Geburt) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. Man sollte zumindest ab der 30.SSW keine hochdosierte Dauertherapie mit Ibuprofen durchführen. Bei der Anwendung von bewährten Lokalanästhetika liegen keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf das Ungeborene zu rechnen ist. Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft (z. B. Zahnbehandlung) gilt die Lokalanästhesie mit diesen Substanzen als unbedenklich.


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