Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

SD-Unterfunktion, Hashimoto

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: SD-Unterfunktion, Hashimoto

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Hallo Dr. Paulus, nach der Entbindung unseres 1. Sohnes hat man bei mir eine SD-Unterfunktion festgestellt, die aber anscheinend nicht so gravierend sein muss, da eine tägliche Einnahme von 75ug ausreichen (ich hatte damals so einen Kloß im Hals und nahm einfach nicht ab). Seit 12-18 Monaten werde ich nun so therapiert und bisher wurde das Blut alle 6 Monate untersucht, seitdem ich schwanger bin, wurde eine Untersuchung im 1. Drittel (bei der alles ok war) und im 3. Drittel vereinbart. Nun bin ich per Zufall hier im Netz darauf aufmerksam gemacht worden, dass Hashimoto in der SS zu Komplikationen führen könnte und mir fiel dabei ein, dass auch mein hausarzt mir ein Hashimoto-Syndrom diagnostiziert hatte. Ich habe mir dabei damals nicht viel gedacht, frage mich aber nun, ob ich tatsächlich kein Jod nehmen darf (davon hat er mir nichts gesagt), ob eine Untersuchung erst im 3. Drittel ausreicht und ob es sinnvoll ist, dies alles mal bei einem Facharzt (Endokrinologe??? Internist???) untersuchen zu lassen. Stimmt es auch, dass Hashimoto verstärkt zu Stimmungsschwankungen in der SS führt (könnte nämlich so einiges erklären ;-)? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir bei diesen Fragen weiterhelfen könnten. Langsam mache ich mir doch Sorgen um die Gesundheit des Babys (und mein Hausarzt ist im Urlaub). Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen Julia


Dr. Wolfgang Paulus

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Sicherlich wäre es sinnvoll, die Ursachen Ihrer SD-Unterfunktion abzuklären (z. B. bei einem internistischen Endokrinologen). Dadurch kann auch eingeschätzt werden, ob Sie auf die Einnahme von Jodid wirklich verzichten sollen. Die Schilddrüsenhormone Triiodthyronin und Levothyroxin passieren die Plazenta nur in geringem Umfang. Eine Dauermedikation mit Thyroxin bei Struma (Schilddrüsenvergrößerung) bzw. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) sollte in der Schwangerschaft unbedingt fortgeführt werden. Da das thyroxinbindende Globulin in der Schwangerschaft ansteigt, kann die Dosis ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel um ca. 25% erhöht werden. Eine Kontrolle der Schilddrüsenwerte sollte zumindest auch im zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Bei unzureichender Thyroxindosis sind im Rahmen einer Hashimoto-Thyreoiditis durchaus Stimmungsschwankungen möglich.


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