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Hallo, habe Mitte Oktober angefangen mit Citalopram wie oben angegeben. Am 12.12.2004 kam es zu einem "Kondomunfall". Habe dann ab dem 13.12. die Tbl. nicht mehr eingenommen. Am 23.12. kam es zu einer geringen Blutung. Am 27.12. war ich dann bei der Urlaubsvertretung meines Frauenarztes, die laut Ultraschall und Schwangerschaftstest eine Schwangerschaft ausschloß und mir sagte, ich könne mit Citalopram wieder beginnen. Dann habe ich wieder angefangen 1/2 Tbl. (also 10mg) einzunehmen und zwar 1 Woche lang, denn dann ging ich zu meinem Frauenarzt, der dann eine Schwangerschaft bestätigte. Jetzt habe ich natürlich riesige Angst dass das Kind durch diese Tabletteneinnahme geschädigt wurde. Mein Frauenarzt sagte mir, dass laut Arzneimittelverordnung für Schwangere und Stillende eine Einnahme im 1. Trimenon kein erhöhtes Risiko besteht. Habe aber hier im Internet auch schon andere Sachen gelesen und hätte jetzt gerne noch Ihre Meinung. Ganz herzlichen Dank im Voraus, viele Grüße, Gabi
Reproduktionstoxikologische Studien gaben keinen Anhalt für spezielle Bedenken gegen die Anwendung von Citalopram bei Frauen im gebärfähigen Alter. Maternal toxische Dosen (Vergiftungserscheinungen bei Muttertieren) von 112 mg/kg/d erzeugten bei den Nachkommen von Ratten Herz-Kreislauf- und Skelettanomalien. Dies entspricht der 18-fachen humantherapeutischen Dosis. Unter 56 mg/kg/d (9-fache humantherapeutische Dosis) zeigten sich bei Ratten keine Störungen. Unauffällig verliefen auch die Experimente mit Kaninchen unter Citalopram 16 mg/kg/d (4-fache humantherapeutische Dosis). Inzwischen liegen aktuelle Daten des Swedish Medical Birth Registry vor, das 377 Expositionen mit Citalopram in der Schwangerschaft erfasste (Ericson et al 1999). Dabei fiel kein Anstieg der Fehlbildungsrate auf: Lediglich 15 Neugeborene (4,0%) wiesen eine angeborene Störung auf, was dem Basisrisiko von 3 bis 5% entspricht. Uns liegen bislang 63 Rückmeldungen über die Anwendung von Citalopram in der Schwangerschaft vor: 13 x Schwangerschaftsabbruch (ohne Anhalt für Anomalie) 3 x Spontanabort 43 x gesunde Neugeborene 4 x angeborene Anomalie (Tränengangsverengung; Hydrozephalus = Wasserkopf; Entwicklungsverzögerung bei reduzierter Gehirnsubstanz; Trisomie 21; zusätzliche Niere) Unter den ausgetragenen Schwangerschaften lag in 20 Fällen eine Dauermedikation mit Citalopram vor. Die kanadischen Gesundheitsbehörden warnen neuerdings vor kindlichen Komplikationen bei der Einnahme von Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Mir-tazapin, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin sowie Bupropion im letzten Schwangerschaftsdrittel. Atem- und Ernährungsstörungen, Krampfanfälle, Muskelrigidität, Unruhe und anhaltendes Schreien können verlängerten Krankenhausaufenthalt, Beatmung bzw. Ernährung per Sonde erfordern. Es kann sich dabei um direkte unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva auf das Neugeborene oder um Zeichen eines Entzugssyndroms handeln. Die kanadische Behörde betont, dass die Behandlung von Depressionen Schwangerer unzureichend durch Studien untersucht ist. Während des dritten Trimenons könne jedoch eine langsame Reduktion der Dosis der genannten Antidepressiva ratsam sein. Keinesfalls sollten jedoch Schwangere Antidepressiva ohne ärztliche Anleitung absetzen (Health Canada: Warning/Advisory vom 9. Au-gust 2004; http://www.hc-sc.gc.ca/english/protection/warnings/2004/ 2004_44.htm). Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Basisrisiko für Fehlbildungen: 3 bis 5%) ist aufgrund der aktuellen Datenlage bei Anwendung von Citalopram in der Schwangerschaft nicht anzunehmen. Sie brauchen sich also keine Sorgen wegen der kindlichen Entwicklung zu machen, selbst wenn Sie das Präparat in moderater Dosierung weiterhin benötigen sollten.
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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort. Jetzt bin ich doch sehr beruhigt und hoffe einfach dass wirklich alles gut geht! Viele Grüße und nochmals danke, Gabi
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Hallo Gaby! Mir geht es ähnlich, allerdings ist mein Termin erst Ende Sept.was gibt es denn Neues über die Grfährlichkeit von C. für das Baby?? Von Herzen alles Gute für Euch!! Christy
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Lieber Herr Paulus, mir geht es jetzt auf grund von trennung seit ca. einer woche ziemlich schlecht. es haben sich wieder altbekannte depressionen eingestellt und ich nicht in der lage dem entgegenzuwirken. ich nehme seit jahren seroxat und hatte auf 15mg pro tag reduziert. jetzt bin ich in der 23 schwangerschaftswoche und habe auf 30mg erhöht. ist das noch eine moderate dosis, oder eher schon zuviel? und ab wann sollte man denn vor der geburt reduzieren?
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