Neleneu
Hallo ich weiß leider nicht wie ich meiner Tochter helfen kann. Sie ist 3 Jahre alt und geht seit 3,5 Monaten in Kindergarten. Wir hatten eine sehr lange Eingewöhnung, da sie außer bei Oma und Opa nie wo alleine war. Leider spielt sie nicht mit anderen Kindern, obwohl sie sobald ein 5 jähriges Kind vorbei läuft es beobachtet, mich fragt wie heißt das Mädchen usw. letztens kam ein Mädchen her und fragte ob sie mit ihr spielen kann, ich fragte sie nach ihrem Namen und sagte meiner dass sie gerne mit ihr spielen möchte, aber meine Tochter wollte nicht. Gestern auf dem Spielplatz kletterte und rutschte sie. dann kamen Kinder und sie kam die Treppe herunter, als die Kinder weg waren wollte sie wieder rutschen. danach kam ein kleiner zweijähriger Junge und sagte "nein" sie dürfe nicht rutschen, da wollte sie rüvkwärts die Treppe runter laufen. Ich sagte musste ihr es dürfen hier alle Kinder rutschen und sie solle jetzt rutschen. sie fing zu weinen an. dann bin ich ich begleitete sie zur Rutsche und als der Junge unten war rutschte sie runter. als der Junge weg war ist sie wieder voller freude hoch und runter... dann kamen zwei 5 jährige Kinder, hier war sie vorsichtig aber sie traute sich dennoch zu rutschen. es scheint mir als hätte sie (vor allem vor gleichaltrigen Jungs) Angst. sie wurde im Kindergarten mal von einem jungen geschubst, nichts wildes. kann es daran liegen und wie kann ich meiner Tochter helfen, dass sie sich mehr traut gegenüber anderen Kindern? Und ist es normal dass sie nicht mit anderen spielt? die kindergärtnerin meinte es würde mit der Zeit von alleine kommen. als einzelkind und dann noch "Coronazeitkind" dauert es eben etwas länger
Hallo Neleneu, vielen Dank für deine Offenheit und deine Frage in unserem Forum. Jedes Kind hat eine eigene Persönlichkeit, Bedürfnisse und Grenzen. Während manche Kinder selbstbewusst auf Andere zugehen, beobachten manche Kinder zunächst ihre Umgebung und wirken zurückhaltend. So wie du beschreibst, beobachtet deine Tochter ihr Umfeld erst einmal. Das ist eine tolle Kompetenz, um eigene Grenzen und Bedürfnisse bewahren zu können. Die Phase der Eingewöhnung in der Kita ist für viele Kinder herausfordernd und es bedarf Zeit und Geduld, um in der neuen Situation anzukommen. Vielleicht ist es hilfreich, das Selbstbewusstsein zu stärken, indem sie erfährt, was sie schon alles alleine kann. Das bedeutet, dass wir Kinder und ihre Selbstwirksamkeit stärken - vom Essen allein auffüllen, über Zähneputzen zum Schuhe anziehen. Vielleicht fällt ihr dann auch die Kontaktaufnahme leichter, weil sie weiß, dass ihr Handeln Positives bewirkt. Vielleicht braucht deine Tochter aber auch gerade einfach Zeit für sich und das Spielen allein, ist ihre erste Wahl. Auch das ist wertvoll und dieses Bedürfnis ist berechtigt. Es ist eine schöne Eigenschaft von dir, dass du dein Verhalten reflektierst und deine Sorgen hier adressierst. Behalte dir diese tolle Eigenschaft bei! Da wir zum Thema „Konflikte in der Beziehung“ beraten, können wir dir nur eine erste Einschätzung geben. Gerne kannst du in einem anderen Expert*innenforum deine Frage erneut stellen und eine weitere Perspektive einholen. Wir wünschen euch für die Eingewöhnung alles Gute. Ihr klingt nach einem tollen Team! Liebe Grüße Leonie und Xenia