Jauke
Hallo, unsere Tochter fast 4 Jahre ist eine sehr schwierige Esserin. Sie war von Anfang an sehr wählerisch und hat nur ausgewählte sehr wenige Lebensmittel gemocht. Sie ist ein typischer Phasenesser und danach ißt sie das Gericht dann immer gar nicht mehr. Aber seit sie Süßigkeiten kennt durch Kita und die oma‘s ist es noch viel schlimmer geworden. Wenn es nach ihr gehen würde würde sie Süßes den ganzen Tag essen. Da ich mal gelesen habe, dass Kinder sich das holen was sie brauchen und Süßigkeiten Nur eine zeitlang interessant wären habe ich sie mal frei zugänglich hingestellt. Leider wurde zum Mittagessen dann 5 Duplos gegessen und sie wollte nichts anderes mehr, nach 4 Tage habe ich das Ganze beendet da es mir zu viel Wurde. Was kann ich tun damit meine Tochter normale Dinge und Vorallem auch etwas Obst und Gemüse ißt. Wir sind wirklich nicht streng beim Essen, sogar eher locker und sie bekommt auch meistens 3-4 Kleinigkeiten am Tag zu naschen wenn sie fragt. Gemüse untermischen funktioniert leider gar nicht, da sie es entweder sofort merkt und auch keine Soßen außer käsesoße ißt. Pizza mag sie auch keine. Wenn nur unbelegt. Unsere Tochter ist sehr weit für ihr Alter. mein Gefühl ist, dass sie es ausgelotet hat und versucht immer mehr raus zu handeln. Was soll ich nur machen? Ich möchte auch nicht ganz streng sein und alles verbieten, aber der Mittelweg scheint nicht zu funktionieren. Haben Sie einen Rat für mich?
Hallo Jauke viele Kinder entwickeln phasenweise eine Vorliebe für eine bestimmte Speise, die sie am liebsten jeden Tag und wochenlang essen möchten. Aber eines Tages ist damit Schluss und sie erklären etwas anderes zu ihrem Favoriten. Im Rahmen meiner Arbeit kann und darf dir nur ganz allgemeinen Rat und Infos zu einer vollwertigen Kinderernährung geben. Pick dir also die Infos aus meiner Antwort heraus, die für dich, für euch gut passen. Weißt du, nicht wenige Kinder in diesem Alter sind sehr wählerische Esser und haben eine sehr eingeschränkte Speisenauswahl. Und als Eltern ist man schnell besorgt, wenn die Kinder nicht so essen wie man sich das vorstellt oder wünscht. Man ist schnell besorgt, dass die Ernährung dadurch sehr eintönig wird. oder glaubt, dass sich ein Nährstoffmangel entwickeln könnte oder würde. Und auch das unbeschwerte Miteinander bei Tisch leidet häufig mehr oder weniger stark darunter. Um nun die Dinge für alle Beteiligte in wieder bessere Bahnen zu lenken, und um vielleicht Veränderungen zu bewirken, braucht es jetzt Zeit und Verständnis. Zeige deinem Kind nicht deine (scheinbare) Verzweiflung oder Ratlosigkeit über das eingeschränkte Essverhalten und thematisiere nicht die Eigenheiten. Deine Tochter spürt momentan vielleicht deine Besorgnis und genießt die damit verbundene Aufmerksamkeit u.a. Sie spürt aber ggf auch Druck. Bring jetzt wieder ganz viel Freude in euren Essalltag. Weißt du schon, wie du das schaffen kannst? Du darfst zunächst erst einmal Folgendes verinnerlichen: viele Kinder sind phasenweise häufig sehr eigen, was ihre Speisenauswahl betrifft. Manche Kinder könn(t)en wochenlang das Gleiche essen ohne dass es ihnen langweilig würde. Irgendwann hat der Körper aber doch genug und fordert etwas anderes. Dann ist die sog. spezifische sensorische Sättigung erreicht. Das ist die von Natur aus eingebaute Bremse, um etwaige Nährstoffmängel vorzubeugen. Der Körper verlangt nach etwas Anderem, weil er etwas anderes braucht. Um mit diesem Wissen jetzt ins Handeln zu kommen: wie wäre es, wenn du deiner Tochter bei einer Mahlzeit verschiedene Wahlmöglichkeiten bietest: das, was sie meistens gerne mag, das was ihr alle esst und Anderes, Deine Tochter hätte somit die Gelegenheit mit einem positiv gestimmten Grundgefühl am Tisch zu sitzen, weil sie weiß dass es immer leckere DInge gibt. Sie könnte so mit gutem Appetit einfach essen. Dies gäbe deiner Tochter die Möglichkeit gut für sich selbst zu sorgen. Das kategorische Ablehnen einer Speise oder einer ganzen Mahlzeit könntest du damit eindämmen. Findet eure ganz eigenen Spielregeln für eure unbeschwerten Mahlzeiten. Wie kannst du die Bedürfnisse deiner Tochter so erfüllen, dass auch deine Bedürfnisse berücksichtigt sind? Wo habt ihr einen gemeinsamen Nenner? Und wie könnt ihr euch daran annähern? Stelle einfach enen bunt gemischten Teller mit allen möglichen Angeboten bereit: Brot, Butter, Käse, Obst, Gemüserohkost? Meld dich gerne wieder, wenn du noch mehr oder konkrete Inspiration dafür suchst. Also dann Grüße Birgit Neumann
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