Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Schnelle Zwischenmahlzeiten (kuhmilchfrei)

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Schnelle Zwischenmahlzeiten (kuhmilchfrei)

KK_2019

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Hallo, ich bin auf der Suche nach Ideen für gesunde und schnelle Snacks für meinen 14 Monate alten Sohn. Er liebt Obst über alles und könnte sich wohl nur davon ernähren. Gemüse in roher Form ist noch etwas schwierig, da er erst sechs Zähne hat. Es besteht Verdacht auf Kuhmilchallergie, weswegen ich Milchprodukte im Moment noch meide. (Ich stille noch neben der Familienkost). Breiige Konsistenzen mag er leider gar nicht. Obst ist gesund, enthält aber auch viel Zucker und sättigt wahrscheinlich allein nicht genug. Ich habe schon öfter zuckerfreie Kekse oder Muffins gebacken, aber dazu habe ich leider nicht immer die Zeit bzw. schmecken die oft nur am ersten Tag richtig gut. Sind gekaufte Snacks aus dem Kindersortiment (Kekse, Dinkelstangen etc) okay oder ist das nichts für jeden Tag? In diversen Tests schneiden solche Produkte ja oft nicht so gut ab wegen zuviel Fruchtzucker oder anderen unerwünschten Inhaltsstoffen. Brot wiederum enthält viel Salz und das bekommt er schon morgens und abends (da er ja keinen Getreidebrei und auch kein Müsli mag). Da fehlt dann auch ein bisschen die Abwechslung. Für jegliche Ideen und Anregungen wäre ich sehr dankbar! Ganz lieben Dank!


Birgit Neumann

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Hallo KK_2019 immer wieder gern gemacht und gleichermaßen von Kindern geliebt sind Waffeln, Pfannkuchen und dergleichen. Sie sind schnell gemacht und sehr wandelbar. Je nach Rezeptur lassen sich hier die verschiedensten Geschmacksvariationen zaubern. Man kann sie süß oder herzhaft zubereiten. 2 Portionen Obst am Tag reichen aus. 3 sind ab und zu auch okay. Mehr sollte es über längere Zeit eher nicht sein. Eine Portion entspricht in etwa der Größe der Kleinkinderhand - bei festen Früchten. Bei Beeren und Co liegt die Bemessungsgröße hier: zwei Kleinkinderhände werden zur Schale geformt und eine Portion entspricht der Füllmenge dieser Schale. Das kannst du grob als Orientierung nehmen. Es beugt einem Überangebot vor. Ein Überangebot könnte den Appetit auf andere Speisen nehmen. Gekaufte Kekse und Co sollten besser nur die Ausnahme bleiben. Du kannst Kekse oder sagen wir keksartige Snacks in einer nahrhafteren Variante selbst zubereiten. Je nach Rezept halten sie länger frisch und bleiben gut genießbar. z.B.: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Plaetzchen-ohne-Zucker_48014.htm (tausche die Butter in den Rezepten durch milchfreie Margarine) Haferkekse du brauchst: 125g feine Vollkorn-Haferflocken 125g Weizenmehl 1/2 P Backpulver 50g milchfrerie Margarine 1 Ei 60g Zucker 1 P Vanillezucker 3 EL Wasser zerkleinere die Haferflocken in einem Multizerkleinerer, so dass du sie wie Mehl aussehen. Wiege die anderen Zutaten ab und gib alles zusammen in eine Schüssel. Knete daraus einen Teig. Lass den teig 30 min ruhen. Welle den Teig auf einer bemehlten Fläche aus und steche deine Figuren aus. Heize den Ofen auf 175° und backe deine Kekse ca 12 min knusprig. hier ein Rezeptvorschlag für Mandeldrink: einfach weißes Mandelmus mit Wasser mixen. Fertig. 200 ml Wasser mit 2 TL weißem Mandelmus. Du kannst diesen für Rezepte als Kuhmilchersatz verwenden Du könntest Brot selbst backen (sofern du über Hefe verfügst). Das böte dir den Vorteil, dass du Salz im Rezept ein klein wenig reduzieren kannst (beim Selberbacken verwendet man gewöhnlicherweise aber ohnehin viel weniger) und du hier verschiedene Getreide oder Gemüsesorten einbacken kannst. Das bietet wieder eine reichliche Geschmacks-und Zutatenvariation. Dazu kannst du verschiedene milchfreie Aufstriche anbieten. Das Brot kannst du scheibenweise einfrieren und hättest einen guten Vorrat. Dieses Vollkornbrot essen alle Kinder: Dinkelbrot: 500g Dinkelmehl (halb Type 630 und halb Dinkelvollkornmehl) oder: 100g Vollkornmehl/400g hellem Mehl - ganz wie ihr das mögt. 1/2 Würfel frische Hefe (*) ca 1 TL Salz 1 Prise Zucker (oder Zuckerrübensirup) oder weglassen. Wasser nach Bedarf (ca 300-350ml) * viel Hefe - kurze Gehzeit / wenig Hefe - lange Gehzeit alle Zutaten mischen, kneten, kneten, kneten! Ganz viel kneten, weil sich der Teig auf diese Weise einfach gut zusammenfügt. Beim Kneten verbinden sich die Eiweiße zu einem festen Gerüst - man spricht auch "auskneten". Das ist alles ein bisschen kompliziert und eigentlich auch völlig eagl - knete deinen Brotteig einfach so lange, bis er nicht mehr klebt und gut zusammenhält. Das kann schon (sogar in guten Knetmaschinen) bis zu ca 10-20!! Min dauern. Je länger der Teig geknetet wurde, desto besser ist die Krume, d.h. desto fester und brotartiger ist dein Ergebnis. Zu kurz geknetete Brot bröseln/fallen nämlich sonst leicht auseinander. Der Teig sollte nicht kleben. 10 min ruhen lassen. Auf ein Brett/glatte Oberfläche etwas Mehl streuen und den Teig darauf "rund- bzw länglich wirken". Das bedeutet: du arbeitest dich quasi einmal die Aussenränder nach innen klappend einmal im Kreis um den Teig herum. Das gibt dem Teig Spannung, was sich auf das Backergebnis einfach besonders positiv auswirkt. Du kannst das Brot in einer Kastenform backen und erhältst dadurch auf jeden Fall ein formstabiles Brot, das du hinterher in Scheiben schneiden kannst. Das gefaltete, gewirkte Brot kommt nun in deine Kastenform (Backpapier/Backfolie wenn nötig) und darf hier noch einmal solange gehen, bis der Teig leicht über den Rand schaut. Den Teig dafür abdecken. Je nach Wetter, Standort des Teiges, der Wärmeentwicklung während dem Kneten, deiner Hefe, deiner Mehlqualität, u.a. anderem geht der Teig mehr oder weniger schnell auf. Den Ofen vorheizen (Zeitcheck!) und das Brot bei ca 220° ca 40 min (200° ca 45-50 min) backen. Nach dem Backen das Brot aus dem Ofen holen und auf ein Backgitter legen. Die Oberfläche mit Wasser bepinseln. Das Wasser verdampft sofort und sorgt aber dafür dass das Brot feuchter bleibt, die Kruste nicht zu hart ist und einfach besser mundet. So. Das ist das Grundrezept. Dieses Rezept kannst du beliebig abwandeln und mit Getreidesorten "spielen", experimentieren.Du kannst am Salzgehalt schrauben, du kannst Butter statt Öl verwenden. Du kannst weniger Hefe verwenden und die Gehzeiten dadurch verlängern. Wenn das Brot gut ausgekühlt ist, kann es geschnitten werden. Je nach dem kannst du die Scheiben einfrieren. Bei Bedarf ist es ratz fatz aufgetaut - oder die einzelnen Scheiben direkt in den Toaster geben. Du kannst verschiedene, gesunde Zutaten direkt mit einbacken. Bspw rote Bete Saft für rosa farbenes Brot, Möhrenraspel etc. Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Öl. Waffel(stückchen) als Fingerfood: 1 Ei verquirlen, mit ca 80g Kürbismus oder Apfelmus (Gläschen oder selbstgemacht) und ca 1 EL (Raps)Öl sowie 200 ml Haferdrink (oder Reisdrink/Mandeldrink) und ca 100g Dinkelmehl (Type 1050) VERRÜHREN und quellen lassen. Waffeln backen. War hier nun etwas dabei? Grüße Birgit Neumann


KK_2019

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Vielen Dank für die Anregungen, das hilft mir sehr!


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