Hallo,
Ich bin ein wenig verzweifelt.
Mein Sohn, 1,4 J ist aktuelle in der Umgewöhnung von Flasche zur festen Nahrung.
Das Essen klappt bedingt auch ganz gut, ist aber Tagesform Abhängig.
Bei der Tagesmutter bekommt er allerdings nur Essen und Wasser von 8-15 Uhr und keine Milschflasche. Leider trinkt er aber dort zu wenig Wasser. Meist über den ganzen Tag nur 50-90 ml und er isst auch nicht entsprechend viel Suppe oder so.
Zuhause trinkt er auch nur minimal mehr, und das obwohl wir ihm das Wasser in verschiedenen Bechern ständig anbieten und es für ihn auch frei zu gänglich ist.
Er nimmt es sich auch manchmal selbst, aber die Trinkmenge Wasser ist am ganzen Tag dann vielleicht bei 150 ml wenn es hoch kommt.
So das er dann am Abend und in der Nacht Milch verlangt und so noch 3-4 Falschen Milch bekommt.
Er ist auch schon immer eher ein Schlankes bis Normalgewichtiges Kind gewesen, er ist nicht zu dünn, aber hatte auch nie 1 gramm zu viel und er hatte immer mal Phasen in denen er zum Milchtrinken auch Motiviert werden musste.
Wenn er bei der Tagesmutter ist, bleibt auch die Windel entsprechend Trocken was für mich das endgültige Zeichen ist, das er zu wneig Trinkt. aber ich weis nicht was ich machen soll. Ich wollte ihm eigentlich die Nachtfläschchen langsam abgewöhnen doch aktuelle braucht er die Flüssigkeit. Q.Q
von
MamaHellen
am 27.12.2023, 12:15
Antwort auf:
Mein Kind Trinkt nicht genug Wasser, was kann ich tun?
Hallo MamaHellen
beginne jetzt, die Milchflaschen behutsam auszuschleichen und verdünne die Milchflaschen ggf mit Wasser. In diesem Alter sollten Milchfläschchen keine bloße Gewohnheit sein. Und gib sie deinem (gesunden und altersentsprechend entwickelten 1,4 Jahre alten) Kind auch nicht aus Angst vor einem möglicherweise ansonsten befürchteten Flüssigkeitsmangel.
Finde einen sinnvollen Weg wie du dein Kind so beim Übergang zur Familienkost begleiten kannst, dass er sich tagsüber am Esstisch gut einfügen und sich gut satt und zufrieden essen kann. Biete eine große Vielfalt, einen bunten Mix an Möglichkeiten - zum selbständigen Zugreifen und essen.
Du darfst alles ganz individuell, behutsam und bedürfnisorientiert angehen, aber im Hinterkopf behalten, dass Milchfläschchen für Kleinkinder weniger optimal sind. Solange dein Kind 1( -2) Milchfläschchen noch wirklich braucht, kannst du sie geben. Vermeidet es jedoch ganz unbedingt, in lediglich liebgewonnen Gewohnheiten stecken zu bleiben.
3-4 Flaschen Säuglingsmilch (in der Nacht) sind in diesem Alter wirklich recht viel. Zu viel Milch hemmt auch den Appetit auf andere Speisen und Familienkost. Die Ernährung kann dadurch zu einseitig werden und durch den fehlenden Hunger/Appetit die Chance auf das Erleben von vielfältigen Esserfahrungen geschmälert sein. Reduziere darum auf jeden Fall die Milchmenge.
Du kannst Säuglingsmilch, wenn ihr noch keine Kuhmilch geben wollt, stattdessen bspw auch morgens oder zum Abendessen bzw vor dem Zubettgehen aus einem Becher anbieten.
Wie viel Wasser ein Kind trinkt bzw trinken kann, das hängt mit der Gesamtzufuhr an Flüssigkeit auch durch Speisen zusammen. Durst entsteht mit Familienkost, da diese i.d.R. salzhaltig ist, sowie feste Kost - d.h. eine Scheibe Brot vom Bäcker mit Butter (salzhaltig) macht durstiger als ein schlichter Baby-Getreidebrei (salzfrei).
Ersetze Kuh(trink)milch durch passende Kuhmilchprodukte:
100 ml Kuhmilch kannst du ersetzen durch jeweils ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (=ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse, bzw 100g Naturjoghurt und ca.30-40g Frischkäse. Das gilt als adäquat in Bezug auf den Calcium - und Eiweißgehalt.
WÉtwa ca 300 ml Milch wird für 1-jährige in 24 h empfohlen.
So könnt ihr das Wasser trinken (technisch gesehen) üben:
Befülle einen kleinen Becher randvoll mit Wasser (ggf lauwarm) und biete es deinem Kind an. Die Lippen sollten direkt mit Wasser benetzt werden, wenn er damit in Berührung kommt. Wenn er Durst hat, wird er trinken. Je mehr salzhaltige Kost und je mehr feste Kost (Brot und Co) dein Kind isst und je weniger Milch dein Kind trinkt, desto durstiger wird dein Sohn werden.
Ggf könnt ihr für den Übergang das Trinken von Wasser eurem Kind so angewöhnen: (lauwarmes) Wasser statt Milch in die Milchfläschchen füllen. Bzw die Milch immer weiter verdünnen.
Trinklernbecher können bei manchen Kindern sinvoll sein, aber nicht bei allen Kindern.
Gut wäre es, wenn ihr ein Gefäß habt, aus dem dein Kind gut trinken kann.
Es gibt verschiedene Modelle - bleibt bei einem einzigen Modell, jenes aus dem dein Kind immer gut und gerne trinkt, wenn Bedarf besteht.
Obwohl in den üblichen Verzehrsmengenempfehlungen und auch in der Ernährungspyramide steht, dass Kinder viel trinken müssten oder sollten, gilt es diese Empfehlungen an die individuellen Bedürfnisse und an die individuellen Ernährungsgewohnheiten anzupassen und lediglich ausreichende Trinkmöglichkeiten zu bieten. Lass dich von diesen allgemeinen Empfehlungen nicht irritieren. Deine gesundes Kind muss und wird nur so viel trinken, wie es durstig ist.
Je mehr Milch dein Kind trinkt und je mehr Brei bzw wasserreiche Speisen wie Obst und Gemüse dein Kind isst, desto weniger weitere Flüssigkeit wird er trinken (können).
Das Durstempfinden steigt auch durch Bewegung, bei sehr heißen Aussentemperaturen oder sehr trockener Heizungsluft.
Grüße
Birgit N.
P.S. biete das Wasser evtl leicht lauwarm temperiert, so wie die Milch, an. Manche Kinder mögen das kalte Nass nicht so gerne.
Ganz allgemein wird empfohlen, schon nach dem 1. Geburtstag allmählich auf Kuhmilch umzustellen, bzw allmählich Fläschchen wegzulassen, insbesondere wegen der Zahngesundheit, Mundmotorik, Sättigung, Gewohnheit, etc. sollten Fläschchen im 2. Lj sehr achtsam gegeben werden.
Der Umstieg auf altersgerechte Trinkgefäße ist bis etwa dem 16. /18. Lm allerspätestens bis zum 2. Geburtstag erwünscht und empfohlen. Die Umstellung darf in diesem Zeitraum zum individuell richtigen Zeitpunkt erfolgen. Dieser Zeitpunkt, wird bei gesunden und altersentsprechend entwickelten Kindern auch allerspätestens entwicklungsbedingt bis zum 18. Lm kommen.
Achte auf die Zeichen deines Kindes, welche dir zeigen, dass es diesen Entwicklungsfortschritt gemacht hat und Fläschchen/Sauger (auch nachts) nicht mehr benötigt. Zu viel Milchfläschchen könnten die Essentwicklung sonst langfristig ggf auch beeinträchtigen.
von
Birgit Neumann
am 28.12.2023