Mitglied inaktiv
Hallo, ich wollt meiner Tochter (Anfang Mai 9 Monate) gern mal "süße" Speisen zum Mittag kochen, wie z. B. Eierkuchen oder Milchbrei, Griesbrei. Kann ich denn ihr schon Milch geben oder Ei? Was können Sie mir empfehlen? LG Daggy
Hallo Daggy In dem Alter kannst du gut mit der Familienkost beginnen. Ich wüde dir vorschlagen, dass du erst mal noch bei den bewährten herzhaften Breien oder Speisen mittags bleibst und die Speisenpalette drum herum erweiterst. Mit 10 Monaten ist das Alter erreicht, in dem die Babys neugieriger werden und aber generell gar nicht mehr so hungrig sind, Das ist genau richtig, um am Familientisch teilzunehmen und einfache Dinge zu kosten. Milchbrei gibt es abends oder morgens. Da wäre eine weitere Milchspeise am Mittag nicht nötig. Oder hast du die Mahlzeiten vertauscht? Dann kannst du ruhig mal einen Grießbrei mit Kuhmilch kochen. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Der Verdauungstrakt ist auch schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Für den Anfang reicht auch mal erst ein Butterbrot. So kannst du auch Frühstück und Abendbrot angleichen. Daneben kannst du auch ein paar Schlückchen abgekochte Kuhmilch (evtl mit Wasser verdünnt) oder Tee dazu geben. Dabei (bei der Milch/Tee) geht es mehr um ein Ritual am Morgen, das später den Übergang vom Fläschchen zur Tasse erleichtern soll. Und auch ein "gemütlicher" Aspekt beim Morgenschmaus kann vermittelt werden. Gib einfaches Mischbrot. Oder ein selbstgebackenes Brot, ein Kartoffelbrot etcetc sind für den Anfang gut geeignet. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichtert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Die Kleinen können das selber essen. Sie trainieren so auch die Feinmotorik. Mach einen schlichten Kartoffelbrei. Ergänze ihn oder gib ihn pur. Polentaschnitten mit Tomatensosse 300ml Milch/Wasser 2 EL Butter 4 EL Maisgrieß (Polenta) Salz evtl Käse zum Überbacken Milch aufkochen, eine Prise Salz zugeben, Maisgrieß einrühren. Unter ständigem Rühren ca 10 min köcheln. Dick auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech streichen oder in eine feuerfeste Form geben. Quellen lassen. Tomatenscheiben auflegen, mit Streukäse bestreuen und im Ofen noch mal überbacken. Dazu leiche Tomatensosse, die mit Schmand oder Sahne abgemildert wurde. Einen Hauch Oregano einstreuen. Biete vermehrt gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Kostproben direkt am Herd. All das macht Lust und Neugier auf Essen. Du kannst das Essen grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Bereite mal einen frischen Kartoffelbrei zu. Platziere darauf ein paar ganz weniger gekochte Erbsen oder Möhrenstückchen, die du in Butter geschwenkt hast und evtl ganz leicht gesalzen hast. Dann gib mal kleine Nudeln und einen Hauch Tomatensosse darüber. Die Nahrungspalette kann wesentlich vielseitiger gestaltet werden und dem üblichen Familienessen immer weiter angepasst werden. Die Speisen sollten kindgerecht sein, aber durchaus schmackhaft. Gewürze und Salz sind okay. So wären auch Kartoffelbrei oder Würtschen, sowie Pfannkuchen etc durchaus möglich. Gewürzt, aber nicht zu salzig, nicht zu kross im Fett gebraten... Ei kann in Backwaren oder verarbeitet in Mittagsgerichten schon mal auf den Tisch kommen und dein Baby kann mitessen. Ein ganzes Ei muss/sollte es noch nicht sein. die Empfehlungen haben sich in der letzten Zeit in vieler Hinsicht verändert. Es wird heute nicht mehr so sehr zur Vorsicht geraten, auch nicht im Hinblick auf eine mögliche Allergieprophylaxe. Diese sei nach dem 6.Lm weitestgehend abgeschlossen. Mehr dazu kannst du bei Frau Dr. Reibel nachlesen. Ab dem 2. Lj sollte Ei auf jeden Fall kein Problem mehr sein. Häufig ist Ei in Keksen enthalten und wird hier meist auch gut vertragen. Als Mittagessen evtl im Rahmen der Familienkost, ab dem 10. Lm schon kleine Mengen probieren lassen. Bei hyoallergener Kost nochmal Frau Dr. Reibel fragen. Hartes Eigelb ist schwerer verdaulich. Weiches Eigelb nur mit Vorsicht geben, wegen der Salmonellengefahr. Eier anfangs am besten in Gerichten eingebettet geben. Grüsse B.Neumann
Mitglied inaktiv
Liebe Daggy, natürlich können sie ihrer Tochter mal eine "süße" Speise zum Mittag anbieten. Jedoch sollte es nicht zur Gewohnheit werden. Aber gegen 1x die Woche ist nichts einzuwenden. Ich würde ihnen einen Milchreis oder Griesbrei empfehlen, der mit frischem (pürriertem, oder geriebenen) Obst aufgepeppt wird. Ab 9 Monaten kann man zur Essenszubereitung "normale" Milch verwenden (natürlich keine Frischmilch). Aber mehr als 200ml sollten es ersteinmal nicht sein. Wenn sie richtige Milch verwenden wollen, führen sie sie langsam ein... Zum Thema Ei, an und für sich brauchen Kinder unter einem Jahr kein Ei. Auch zu viel Eihaltige Nahrung sollte vermieden werden, den Ei kann nicht nur allergieauslösend sein, es enthält einfach zuviel Eiweiß für Baby's und kleine Kinder. lg Nicole P.s. Egal, wie sie sich entscheiden, sie werden es schon richtig machen, denn sie kennen ihr Kind am besten und wissen, wieviel sie ihrem Kind zumuten können. Ich hoffe sehr, dass ihre Tochter das neue Mittagessen genießen wird!