Larax94
Liebe Birgit, ich hatte mich vor ein paar Wochen schon einmal mit dir ausgetauscht in Bezug auf die Calciumversorgung meiner Tochter (fast 14 Monate). Ich hatte dich gefragt, ob meine Tochter über etwa 4 Stillmahlzeiten pro Tag ausreichend mit Calcium versorgt ist. Dies hattest du bejaht und uns empfohlen trotzdem täglich Kuhmilchprodukte anzubieten, um sie kennenzulernen und langsam zu integrieren. Und genau deshalb melde ich mich heute noch einmal bei dir. Ich versuche jeden Tag 1x Kuhmilchprodukte anzubieten, entweder als Naturjoghurt mit Mandelmus oder Obstbrei, als Käse oder Kuhmilch aus dem Becher...aber leider will meine Tochter nichts davon wissen. Manchmal isst sie wenige Löffelchen Joghurt oder kleine Bissen Käse, aber das ist wirklich nur ein "Tropfen auf den heißen Stein". Also zur Calciumversorgung trägt das wirklich nicht bei. Sie bekommt täglich von mir Haferflocken und/oder Mandeln in Pfannkuchen, Brot, selbstgemachten Keksen usw. Vielleicht hast du noch einen Tipp für mich. Natürlich mache ich mir wegen der Calciumversorgung etwas Sorgen, weil sie die Kuhmilchprodukte fast komplett ablehnt, aber ich Stille ja noch ausreichend. Klar kann man auch ohne Kuhmilchprodukte die Calciumversorgung sicherstellen, aber die Mengen, die sie dafür essen müsste, sind ja nicht mit Kuhmilch zu vergleichen (z.B. über Mandeln o.Ä.). Die Bioverfügbarkeit von Muttermilch ist viel besser als von Kuhmilch oder? Auch wenn der Calciumgehalt geringer ist? Kann ich umrechnen wie viel Muttermilch sie trinken müsste, um die 300-350ml Kuhmilch täglich zu erreichen? Ich werde ihr die Kuhmilchprodukte weiterhin anbieten. Vielleicht hast du noch Tipps. Aber wirklich Sorgen muss ich mich darüber nicht, solange ich noch ausreichend oft stille oder? Selbst den Käse auf Aufläufen lässt sie aus... Liebe Grüße und vielen Dank
Hallo Larax94 wenige Löffel Joghurt oder ein, zwei Bissen Käse, das ist doch super. So kann sich deine Tochter ganz prima an Milchprodukte gewöhnen. Auch diese scheinbar kleinen Essmengen summieren sich übrigens auf. Viele kleine Mengen ergeben am Ende des Tages oder der Woche eine größere Menge. Und nebenbei bemerkt, so wird und kann der Einstieg/Umstieg auf Kuhmilch nach der Stillzeit besonders gut gelingen. Meine Empfehlung ist, dass du weiterhin das Stillen in euren Alltag einbindest, soweit das sinnvoll, wichtig und förderlich für deine Tochter ist. Zusätzlich kannst und solltest du eure Tochter an eurem üblichen Esstisch, also am gewöhnlichen Essen teilhaben lassen. Biete weiterhin eine vollwertige Familienkost an. Denn dadurch erhält eure Tochter die Gelegenheit, sich an neue Nahrungsmittel und Speisen zu gewöhnen, und zwar durch ihre eigenen Erfahrungen im Hinblick auf den Nutzen für sich selbst. Deine Tochter kann somit viele verschiedene Speisen kennenlernen. Und sie speichert den Gesamteindruck (Geschmack, Konsistenz, Emotion beim Essen, Nährstoffprofil, Esserlebnis, ...) der Speise, inklusive dem Nettonutzen - für ihren Körper - ab. Das ist das sog. Geschmacksgedächtnis. Und daraus resultiert bspw auch der Appetit. Die Sache mit dem Calcium und der Kuhmilch wird ohnehin kontrovers diskutiert. Was du tun kannst ist, dass du deiner Tochter eine gewöhnliche Mischkost oder vegetarische Kost anbietest. Darunter sollten auch calciumhaltige und calciumreiche Speisen (im Rahmen der üblichen Familienernährung) sein, auch Kuhmilch. Du bietest deiner Tochter dadurch die Gelegenheit, um mitzuessen und Erfahrungen zu sammeln, auf die sie langfristig aufbauen kann. Wenn du in Bezug auf das Calcium bei deiner Tochter Sorgen hast, könntest du ggf noch homöopathische Unterstützung anbieten. Und Bewegung sowie Sonnenlicht sind ebenfalls wichtige Bausteine, welche die Calciumverwertung bzw den Knochenaufbau stärken. Also dann Grüße Birgit N.
Larax94
Hallo Birgit, Danke für deine Antwort. Unsere Tochter isst seit dem 6. LM feste Kost, weil wir mit ihr BLW gemacht haben. Generell isst sie das, was wir essen - nur eben Kleinkindgerecht, zuckerfrei und etwas gesünder ;) Wie kann man die Calciumversorgung homöopathisch unterstützen? Wird nicht auch immer gesagt, dass Babys/Kleinkinder sich das holen, was sie brauchen? Wenn ich ihr also immer die Kuhmilchprodukte anbiete, sie davon aber nur wenig isst, dass sie es ggf einfach nicht braucht, weil sie durch das Stillen noch bestens versorgt ist? Liebe Grüße
Hallo Larax94 ja, bei einem passenden und (all)umfassenden Speisenangebot plus stillen wird deine Tochter bestimmt gut versorgt. Biete zwanglos eine große Vielfalt zum Entdecken und schau, wie sich der Geschmack, der Appetit und die Akzeptanz im Laufe der Zeit verändern werden. Hier sind noch ein paar Inspirationen für kuhmilchhaltige Speisen: Grießbrei als Fingerfood / Grießschnitten: 200g Kuhmilch 40g Weichweizengrieß oder Dinkelgrieß oder Instant-Maisgrieß/Polenta Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, quellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, in Stücke schneiden. etwas flüssige Butter (oder Öl) dazugeben und Obstmus bzw weiche Obstsückchen Dein Kind kann die Stückchen selbständig essen. Sie sind eine Alternative zu Butterbrot bzw Milchbrei. Frischkäse selbst gemacht 500 ml Kuhmilch aufkochen und Zitronensaft zugeben, ca 1-2 EL. Rühren und zuschauen, wie die Milch ausflockt. Es trennt sich Flüssigkeit ab. Die Masse in ein Sieb geben. Das Sieb vorher mit einem Mulltuch (oder Passiertuch oder einfach Küchenkrepp/Küchentuch) auslegen. Das Sieb in eine ausreichend großes Gefäß stellen. Die Flüssigkeit tropft hier hinein. Der Frischkäse bleibt oben im Tuch. Stehen lassen, bis sich ein Klumpen gebildet hat, (ggf über Nacht) im Kühlschrank. Den Klumpen entnehmen, in eine Schüssel geben und ggf etwas Salz zugeben, Gewürze, Kräuter nach Belieben. Die Masse nochmals durchmischen. Fertig. Falls sie Masse du fest oder krümelig ist, kannst du Sahne zugeben für eine bessere Cremigkeit. Tipp: Die Flüssigkeit in der Schüssel (Molke) kannst du zum Backen (Brötchen) verwenden. Nachtisch: 1 Becher Naturjoghurt (150g) 3,5% Fett cremig rühren. Nimm ein kleines Küchensieb und lege 1-2 Lagen Küchenkrepp (Küchentücher von der Rolle) hinein. Lege das Sieb über eine Tasse und gib den gerührten Joghurt in das Sieb. Decke den Joghurt ab und stelle ihn (mit der Tasse drunter) in den Kühlschrank - für ca 12-24 h. Das Ergebnis schmeckt sahnig und kaum sauer. optional mit 15 ml Sahne (geschlagen) vermischen und den Nachtisch mit einem alternativen Süßungsmittel oder Zucker, oder mit Fruchtmus, was gefällt, süßen und geschmacklich aufpeppen. Die gesammelte Flüssigkeit (=Molke) in der Tasse kannst du weiterverwenden, zum Backen bspw Hast du einen Milchaufschäumer? Dann könnte deine Tochter die Milch löffeln. Oder: geht mal zusammen ins Cafe und bestelle eine aufgeschäumte Milch, einen Babycino. Deine Tochter wird das lieben. Bananenmilch: ca 1/2 -1 Banane (je nach Größe und Reifegrad) mit ca 150 ml Milch pürieren. Jetzt im Sommer, wenn es ohnehin so heiß ist, ist selbstgemachtes (Milch)Eis der Hit. Nimm Fruchtjoghurt und friere ihn ein. Im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum, kann ich dir bezüglich Globuli und Co leider keine weiteren oder konkreten Angaben machen. Du wirst aber sicher selbst sehr schnell fündig, ggf kannst du in der Apotheke oder bei deiner Hebamme unverbindlich nachfragen. Also dann Grüße Birgit N.