kerstin547
Hallo, mein Sohn 2,5 Jahre isst sehr gerne und viel. Er fragt ständig nach Essen und isst sehr große Portionen und möchte immer Nachschlag. Er möchte auch immer überall kosten. Seine Gedanken drehen sich sehr häufig um das Essen. Wie viel ist zu viel? Soll man ihn einbremsen? Im Moment gebe ich ihn zu Essen, wenn er möchte. Als Zwischenmahlzeit Apfel, Banane, Maroni, getrocknete Dattel, Müsliriegel oder ähnliches. Von der Statur her ist er normal und bewegt sich viel. Danke
Hallo kerstin547 an und für sich ist es doch ganz wunderbar, dass dein Kind Hunger spürt und gut und gerne isst. Manche Kinder haben einfach einen großen Bedarf/Appetit und brauchen viel. Manchmal ist das auch nur phasenweise so und Portionen oder die Essmengen sind nachfolgend und zu einem anderen Zeitpunkt auch wieder kleiner. Und manches Mal basiert die Annahme des "viel essenden Kindes" nur auf dem subjektiven Eindruck der Eltern. Die Bewertung und Einschätzung der Portionsgrößen in "kleine" Portion oder "große" Portion ist genaugenommen doch nämlich kein verlässlicher Wert anhand derem sich bestimmen ließe wie viel ein Kind isst. Die Größeneinheiten "groß oder klein" sagen nichts darüber aus, wie sättigend eine Mahlzeit tatsächlich ist. Ein Teller Nudeln sättigt bspw anders als ein Teller mit Nudeln in Sahnesosse mit Fleischeinlage oder Nussmus. Was auf dem Teller als "viel", d.h. als große Portion erscheint, kann aufgrund eines niedrigen Nährwertes (= wenig Kalorien) wenig sättigen. Und umgekehrt, kann eine kleine Menge Essen (= kleine Portion) mit hohem Energiewert (= viel Kalorien) schnell und lange sättigen. Fazit: verschiedene LM sättigen unterschiedlich. Fett hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag aber trotzdem gut sättigt. Ein kleines Stück Pizza (mit Öl, Salami und Käse) ist länger sättigend als ein dünn mit Butter bestrichenes und mit magerer Putenwurst und einem Salatblatt belegtes Brotscheibchen. Auch wenn beide Mahlzeiten optisch gleich groß erscheinen. Verschiedene LM sättigen unterschiedlich. Gut anschaulich lässt sich das bspw auch mit Pellkartoffeln und Pommes erklären. Vorrangig ist nur einmal wichtig für dich zu wissen, dass bei deinem Kind alles gesundheitlich in bester Ordnung ist. Und das ist es doch ganz sicher. Dein Kind ist fit, normalgewichtig und sehr agil. Du brauchst und solltest darum keineswegs eingreifen, sofern ich das im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum sagen kann und darf. Denn Kleinkinder haben noch ein sehr gutes Hunger-Satt-Empfinden. Sie essen wenn sie hungrig sind und essen nicht, wenn sie satt sind. Erst ab etwa 3 Jahren sind gesunde Kinder in der Lage auch anders zu handeln. Ab etwa dem 3. Lebensjahr wirken auch andere Faktoren mit, welche zu einem möglichen Überessen verleiten könnten. Jetzt kannst du auf jeden Fall noch bei deinem gesunden Kind darauf vertrauen, dass er nur so viel essen wird, wie er braucht. Um das Essverhalten in etwas mehr geordnete Bahnen zu lenken wäre es sicherlich hilfreich, feste Essenszeiten einzuführen. Natürlich brauchst du das nicht dogmatisch betrachten und kannst ungefähre feste Uhrzeiten in bestimmten Zeitfenstern platzieren. So kann dein Kind lernen, sich in die üblichen Mahlzeiten einzuklinken und auch mal kurz abzuwarten. Mit 2,5 Jahren kann dein Kind das schon gut verstehen. Mach das so, wie es sich für euch richtg anfühlt. Also dann Grüße Birgit Neumann