Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Fragen zur Ernährung Kleinkind

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Fragen zur Ernährung Kleinkind

Julizweiundzwanzig

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Liebe Frau Neumann, Vielen Dank für Ihre tollen und ausführlichen Antworten!! Meine 16 M alte Tochter ist immer sehr gut gediehen, obwohl sie bis ca 10 M kaum Beikost gegessen hat, sondern nur Muttermilch, war sie mit ihrem Gewicht immer weit oben auf der Perzentilenkurve. Ich habe sie bis vor einigen Wochen noch nachts gestillt, nun nicht mehr. Jetzt habe ich folgende Fragen: sie schläft in letzter Zeit sehr unruhig. Bis vor kurzem hat sie noch nachts alle 2-3 Stunden getrunken. Nun isst sie tagsüber zwar mehr, ich habe aber trotzdem Sorge, dass sie nachts hungrig sein könnte, wenn sie so unruhig ist. Wasser oder Milch lehnt sie ab. Ich möchte eigentlich nicht anfangen, nachts etwas richtiges zu essen anzubieten, wo wir alle richtig wach werden müssen. Wir essen meistens gegen 19:00-20:00 abend, sie schläft gegen 21:00 ein und steht um 07:30 auf. Ist die Zeit für so ein kleines Kind vielleicht zu lang, oder würde sie Kuhmilch annehmen, wenn sie wirklich hungrig wäre (tagsüber trinkt sie sie). Hätten Sie einen Vorschlag für mich oder stellt sich ihr Körper einfach mit der Zeit besser darauf ein? Braucht sie vielleicht nachts noch Zucker für die Gehirnentwicklung? Zweitens: sie ist ja mit guten 13kg ziemlich kräftig. Sie läuft seit 3 Monaten und ist aktiv und voller Energie. Trotzdem ist sie noch mindestens genauso kräftig und ich habe Angst, dass sie später Gewichtsprobleme bekommen könnte. Wir Eltern sind beide schlank. Ich denke, wir ernähren sie ganz normal gesund. Sie isst bei uns mit, bekommt keine Süßigkeiten, keine gesüßten Getränke, isst zwar sehr gerne Obst wie Mango und Bananen, aber auch gerne Gemüse. Sie isst ca 1x am Tag ein normales helles Brötchen, außerdem kriegt sie immer mal ein Stück Käse, weil sie den so sehr liebt. Wenn wir Erwachsenen ein Dessert essen, darf sie davon probieren. Wenn ich im Bekanntenkreis gucke, essen die Kinder dort teilweise mehr "ungesundes" und sind trotzdem viel zarter. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich groß ändern sollte, möchte sie auch eigentlich nicht reglementieren, und jetzt schon anfangen Kalorien bei ihr zu zählen. Bei Säuglingen weiß ich, dass sie "kleine Buddhas" sein dürfen, ohne dass sich das negativ auf ihr späteres Gewicht auswirkt. Wie ist das bei Kleinkindern? Kann ich einfach abwarten oder sollte ich lieber jetzt schon Weißmehlprodukte oder Bananen komplett streichen? Oder haben Sie Tipps für besonders gesunde (und trotzdem leckere) Familientischgerichte? Danke und viele Grüße Juli


Birgit Neumann

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Hallo Julizweinundzwanzig in diesem Alter können Kinder nachts auch ohne Nahrung auskommen. Nächtliches Erwachen ist durchaus normal. Du kannst deiner Tochter dabei eine sanfte Unterstützung geben, wenn sie nicht alleine wieder in den Schlaf findet. Schau dazu doch mal rüber ins Expertenforum "Babyschlaf". Sämtliche Bedenken bezüglich des Gewichtes deines Kindes kannst du beiseite legen. Mit den nächsten, folgenden Wachstumsschüben wird sich noch vieles verändern. Biete deiner Tochter weiterhin ausreichend Essen an und reglementiere nicht. Biete eine angemessene Ernährung und orientiere dich im Wesentlichen an den üblichen Empfehlungen*. Übertreibe und untertreibe nichts, dann wird sich deine Tochter immer soweit gut ernähren können, wie es für sie gut sein wird. Gesunde Kleinkinder essen bei einem ausreichend vollwertig gestalteten Essangebot i.d.R. so viel oder so wenig, wie sie zum optimalen Wachsen und Gedeihen benötigen. Und definitiv nie zu viel. Erst ab dem Alter ab 3 Jahren könnten Kinder sich auch zu oft möglicherweise aus Gründen ggf auch langfristig überessen. Du kannst also ganz entspannt bleiben. Grüße Birgit Neumann * Die allgemeinen Empfehlungen sind allgemein geschildert diese - das tägliche EssensANGEBOT sollte bestehen aus: Reichlich Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, gefolgt von Milch- und Milchprodukten Fleisch, Fisch sichtbare und zusätzlich verwendete hochwertige Fette und Öle am kleinsten sollte der Anteil Süßigkeiten/Fertigprodukte/Fertigsnacks sein Die Empfehlungen unterscheiden sich nur ein wenig von den üblichen Empfehlungen für größere Kinder oder Erwachsene. Konkret benannte Unterschiede liegen hauptsächlich bei der Milch. Hier wird ganz klar geraten: 300 ml Kuhmilch sind eine gute Orientierungsbasis im 2. Lebensjahr und ca 330-350 ml im 3. Lebensjahr. Diese Menge sollten Eltern im Blick behalten. Es sollte hier über längere Zeiträume weder zu viel noch zu wenig Kuhmilch sein. Mengenempfehlungen für die Kleinkinderernährung werden ansonsten gerne in Portionseinheiten angegeben und weniger konkret in Grammzahlen formuliert. Denn das hilft Kindern und Eltern dabei, bedürfnisorientierter zu handeln. Dein Kind darf jetzt ganz viele neue Speisen und Familienspeisen entdecken und du darfst dein Kind hierbei bedürfnisorientiert begleiten und in diesem Prozess individuell unterstützen. Als Eltern darfst du vorgeben was auf den Tisch kommt und dein Kind darf so viel oder so wenig essen wie es davon möchte. Gerade in dieser ersten Zeit der Umstellung auf die Familienkost darfst du den Fokus auf Vielfalt und Entdeckerfreuden legen und solltest nicht zu stark auf Zahlen fixiert sein. Mengenangaben dienen natürlich trotzdem als Orientierung und helfen Eltern bei der Erstellung von Wochenplänen. Sie erleichtern auch die Auswahl für ein angemessenes und vollwertiges Angebot. Und sie helfen Eltern dabei, um eine realistische Vorstellung über Portionsgrößen und Essmengen zu bekommen. Das bedeutet: als Eltern braucht ihr bei eurem gesunden und gerne essenden Kind einfach "nur" eine ganz normale und gewöhnlliche Mischkost oder vegetarische Kost anzubieten, einfach eine nährstoffreiche Kost mit ausreichend Kalorien. Das bildet eine wunderbare Basis für eure Tochter, aus der sie sich bedienen kann. Hier ein paar Inspirationen: einfacher Pizzateig ca 10g frische Hefe* 1/8l Wasser 250 g (Pizza-) Mehl (hier kannst du experimentieren mit Anteilen von Hartweizengrieß, Vollkornmehl, andere Mehlsorten) 2 EL (Oliven-)Öl 1 Pr Zucker etwas Salz Teig gut und ausgiebig kneten und ruhen lassen *die Hefemenge richtet sich nach der Gehzeit. Je weniger Hefe, desto länger die Ruhephase. Je mehr Hefem desto schneller muss der Teig gebacken werden. Nach dem Gehen: den Teig auswellen und kleine Kreise ausstechen. (Mit einem Trinkglas oder einem Dessertring) schnelle Sosse:** 2 mittelgroße rohe Tomaten (gewaschen und ohne Butzen) mit 1 EL Öl pürieren, würzen. Optional: 1 EL Tomatenmark, frisches oder getrocknetes Oregano/Basilikum dazu. Sosse auf den Pizzen verteilen. Käse aufgeben Belag aufgeben Nochmals kurz gehen lassen. Ofen vorheizen - 200° Ober/Unterhitze Mit Wasser besprühen Ca 15-20 min backen **feinere Sossenvariante: ca 2 mittelgroße Tomaten (ca 200g), 4-5 Blätter frisches Basilikum, 1/4 TL getr. Basilikum (ist intensiver im Geschmack), 1 Zehe Knoblauch, gepresst (alternativ getr. Knoblauch), 2 gehäufte TL Tomatenmark (ca 20g), 1 EL Olivenöl Schupfnudeln 600g Kartoffeln (ohne Schale) 150g Mehl ca 2 EL Stärke Salz Prinzip: Pellkartoffeln kochen Kartoffeln abwiegen, schälen Die Kartoffeln stampfen. Das Mehl und die Stäre untermischen, Salz zugeben, alles zu einem festen Teig kneten. Aus dem Teig ca 80-100 Schupfnudeln formen. Die Bubespitzle in Öl rundum braten. Fertig Oder die Schupfnudeln in gesalzenem Wasser kurz kochen. Wenn sie an der Wasseroberfläschen schwimmen sind sie fertig. .... D.h. die geschupften Nudeln in siedendem Salzwasser garen. Die Schupfnudeln müssen oben schwimmen, mit der Schaumkelle entnehmen und abtropfen lassen. Fertig! Evtl anschließend in Öl oder Butter/Margarine anbraten, bis knusprig. orangefarbene Nudeln / Möhrennudeln Zutaten: 100 ml Möhrensaft 150g Hartweizengrieß 70g Weizenmehl 405 alle Zutaten in eine Schüssel geben. alle Zutaten mit einer Gabel grob vermischen dann mit den Händen weiter kneten den Teig so lange kneten und bearbeiten, bis der Teig schön weich, homogen und glatt ist. Wenn der Teig zu feucht ist, einfach noch etwas Mehl oder Hartweizengrieß zufügen und einarbeiten. Den Teig beiseite stellen und quellen lassen,derweil In einem Topf Wasser mit Salz zum Kochen bringen. Den Nudelteig in etwa 4 Portionen aufteilen und auf einer serh galtten Oberfläche (ggf mit Mehl bestäubt) eweils dünn ausrollen (so wie es eben geht, max 5 mm dick). Den Teig mit einem großen, scharfen Messer in Streifen schneiden. Die Nudeln im kochenden Wasser weich kochen. Ca 3-5-7 Minuten, je nach Dicke und Größe der Nudeln. Danach in Butter schwenken. Dazu passt bspw Rahmspinat und Ei Quiche Für den Teig: 200g Mehl 100g Butter oder Margarine ½ TL Salz 5 EL Wasser Für den Belag: 2 Eier 200ml Sahne 100g Edamer oder Gouda (gerieben) ca 3 mittelgrosse Stangen Lauch 1 Pr Pfeffer Salz Paprika edelsüß ggf etwas Macis Eine Handvoll Speckwürfel oder 100g Schwarzwälderschinken, wenn gewünscht Aus den angegebenen Zutaten einen Teig kneten. Zuerst mit den Knethaken des Handrührgerätes bearbeiten und dann von Hand weiterkneten. Kühl stellen. Lauch gut waschen und in Ringe schneiden. Diese mit den Gewürzen in wenig Wasser andünsten. Die Eier trennen. Das Eiweiß steif schlagen und das Eigelb mit der Sahne verquirlen. Würzen. Ofen auf 175° vorheizen. Den Teig zu einem Kreis auswellen und in die ausgemehlte Springform (mind 28 cm) geben. Überstehende Ränder wegschneiden. Den wieder etwas abgekühlten Lauch auf dem Teigboden verteilen. Die Speckwürfel oder den Schinken darüber geben und einen Teil des Käses darauf verteilen. Die kräftig gewürzte Eiersahne darübergiessen und restlichen Käse aufgeben. Ab in den Ofen und ca 30-40 min backen. mit weniger Fett: Quiche Teig: 225g Dinkelmehl Type 630 80g Butter 1 Eigelb 1 Prise Salz ca 40 ml Wasser Teig kneten ruhen lassen, in Pizzablech (Backpapier) , bei 200° ca 10 min vorbacken Belag: 1 Becher Schmand, 1/4 Becher Sahne 2 Eier, Gewürze verquirlen, kräftig würzen Gemüse: ca 500g (oder mehr) Gemüse (2 kleine Pak Choi, 1 Möhre, 1 Stange Lauch, etc nach Wahl) Gemüse putzen, waschen, klein raspeln, oder schneiden, in etwas Butter dünsten, bis es weich aber noch nicht zu weich ist. Gewürze zugeben, würzen und kräftig abschmecken (Salz, Pfeffer, Paprikapulver). Den vorgebackenen Quicheteig mit dem Gemüse belegen, 1 Handvoll Mozzarella und Gouda gerieben darauf verteilen, die Eier-Milch darüber giessen. Käseflöckchen darauf verteilen. Und im Ofen für weitere ca 30 min backen. Süßkartoffelbratling Die gegarte Süßkartoffel kurz abkühlen lassen, schälen und dann zerstampfen. Den Stampf mit den Haferflocken, dem Ei, 2 Esslöffeln Öl, den Frühlingszwiebeln, der Petersilie sowie etwas Salz und Pfeffer vermengen. Anschließend kannst du die Süßkartoffel-Masse zu vier Bratlinge formen. 150g Süßkartoffel , 1 mittelgroße Zwiebel, 2 TL getrocknete Petersilie,1 EL Margarine/Öl,Salz, Öl, 50g Haferflocken, zerkleinert, ggf mehr - für mehr Biss auch unzerkleinert verwendbar, ggf Semmelbrösel in den Teig mit einarbeiten - lässt sich besser verarbeiten. Zwiebel fein schneiden (ALTERNATIV: Zwiebelpulver verwenden), wenn es schnell gehen muss) in der Margarine weich dünsten. Die geschälte Süßkartoffel dämpfen, mit der Gabel zerdrücken. Zwiebel(pulver)und Gewürze untermischen, Hafer dazu geben. Ca 20 min quellen lassen. Aus der Masse kleine Patties formen. Mit feuchten Händen, anschließend in Semmelbröseln wälzen, in Öl oder Ghee knusprig braten siehe Foto (mit Kressedeko) Gemüsestäbchen Koche eine Packung Buttergemüse (Mischung aus Erbsen, Möhren, Mais, Blumenkohl, Kräuterbutter). Koche Salzkartoffeln, gieße das Kochwasser weg und ergänze mit einem guten Stück Butter. Stampfe die Kartoffeln mit dem Kartoffelstampfer zu Brei und vermische einen Teil vom Buttergemüse mit dem Kartoffelbrei. Gib ein verquirltes Ei dazu und Semmelbrösel (so viele, bis du einen gut formbaren Teig erhältst). Forme den Teig in Portionseinheiten zu Stäbchen und paniere die Stäbchen. Dann in Öl oder Margarine oder Ghee braten. Parmesanwölkchen du brauchst : 1 Ei / 10g geriebener Grana Padano oder Parmesan / Öl so geht`s: Trenne das Ei. Das Eiweiß musst du in eine hohe Rührschüssel füllen und mit den Rühren eines Handmixers steif schlagen. Wenn das Eiweiß ganz fest geworden ist, nach ein paar Minuten, kannst du den geriebenen Käse darunter mischen. Nimm ein Backblech und lege ein Backpapier darauf. Bepinsle mit etwas Öl ca 4 Flächen, auf denen du deine Wolken platzieren möchtest. Mit einem Esslöffel kannst du jetzt den Eischnee in 4 Portionen auf dem Backblech, auf dem Öl, verteilen. Heize den Backofen auf 180° C und backe deine Wolken für ca 5 min darin. Anschließend drosselst du die Temperatur auf 100° und bäckst die Wolken weitere 2 min. Wenn bei der Stäbchenprobe nichts kleben bleibt, sind deine Käsewolken fertig gebacken. Nimm das Blech aus dem Ofen heraus und setze die Wolken vorsichtig (Achtung heiss!!) auf deinen Teller. also dann viel Spaß und guten Appetit

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