Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Flüssigkeits- und Milchproduktbedarf 8 Monate altes Baby

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Flüssigkeits- und Milchproduktbedarf 8 Monate altes Baby

Anita7

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Hallo, meine Tochter wird kommenden Sonntag 8 Monate alt. Mittlerweile isst sie folgendes: ca 11:30 Gemüse - Fleisch - Kartoffel Brei (190 - 220 g), meistens danach noch etwas Obstbrei ca 14:30 Getreide - Obst (100 - 200 ml) oder nur Obst Brei ca 17:30 (manchmal auch 18:30) Milch - Getreide Brei (200 ml), manchmal ein bisschen Obstbrei dazu bis vor ein paar Tagen habe ich noch einmal in der Nacht (zwischen 1 und 3 Uhr) und einmal in der Früh (zwischen 7 und 9 Uhr) gestillt. Da ich abstillen möchte, habe ich versucht, das Stillen in der Früh mit einem Milch - Getreidebrei (150g) zu ersetzen, allerdings isst sie davon nur ein paar Löffel. Flascherl nimmt sie nicht, auch keine Schnabelbecher oder ähnliches, da beißt sie nur darauf herum. Säuglingsmilch generell hat sie bisher verweigert. Heute habe ich ihr ein bisschen von meinem Porridge (Haferflocken mit Obst) gegeben, danach noch ein paar Brocken Butterbrot - das hat sie geliebt. Meine Sorge ist nur, dass sie insgesamt zu wenig Flüssigkeit bekommt, wenn ich jetzt auch in der Nacht aufhöre zu stillen. Ich strecke die Breie meistens noch mit etwas Wasser, und ein paar Schluck Wasser am Tag sind auch drin, aber recht viel ist das wirklich nicht. Nun zu meinen Fragen: Flüssigkeit: sie hat 3-4 nasse Windeln am Tag und wirkt jetzt von Haut etc nicht anders als zur Zeit, als ich sie noch voll gestillt habe > denke also, dass Flüssigkeitsmenge derzeit ausreichend ist oder? Allerdings bin ich eben unsicher, ob der Flüssigkeitsbedarf noch gedeckt ist, wenn ich aufhöre in der Nacht zu stillen Milchmenge: Wenn ich in der Nacht nicht mehr stille, hat sie im Endeffekt nur den Milchbrei am Abend (100ml Milch + 100 ml Wasser) und ab und zu ein bisschen Butter am Brot ist das zu wenig an Milchprodukten? Falls das zu wenig ist, würde es reichen, wenn ich immer wieder mal einen Schluck Milch oder ein bisschen Butter ins Mittagessen mische? (zb Erdäpfelpürree...) oder würden Sie empfehlen, das Stillen in der Nacht doch noch nicht so bald aufzugeben? Vielen Dank schon mal für die Rückmeldung. Alles Liebe, Anita


Birgit Neumann

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Hallo Anita7 wenn du abstillen möchtst, bräuchtest du in diesem Altersababschnitt noch eine Ersatzmilch. Lass dich dazu von Biggi Welter im Nachbarforum (Stillberatung) beraten. Sie hat ganz bestimmt hat sehr gute Tipps für dich und kann dir ganz allgemein in Sachen Umstellung weiterhelfen. Oder wende dich mit deiner Frage noch einmal ans Team um Frau Last (Ernährung). Las dich einfach einmal beraten, wie du die momentane Situation für dich und dein Baby gut lösen könntest..Wenn es dir irgendwie möglich ist, dass du weiter stillen könntest, wäre diese sicherlich die einfachste Lösung in Bezug auf deine Fragen oder Sorgen zur Idealen Flüssigkeits-bzw Milchversorgung. 200 ml Kuhmilch kannst täglich du in Milchbrei verarbeiten und könntest zusätzlich einen weiteren Brei mit Pre-Milch (200 ml) zubereiten. Das wäre möglich. z.B. so: 1,5- 2 (Baby-)zwiebäcke zerbröselt bzw mit 200 ml zubereiteter Säuglingsmilch übergiessen, 20g Obstmus zugeben, umrühren und abkühlen lassen. Zusätzlich könnt ihr das Trinken aus offenen Gefäßen üben, wenn dein Baby keine Flasche annimmt. Wenn sich dein Baby nicht mit Fläschchen oder Saugern anfreunden kann, ist es auf jeden Fall möglich andere Trinkgefäße zu benutzen. Du kannst entweder ganz kleine bruchsichere Becher benutzen (Randvoll befüllen, damit die Lippen direkt mit der Flüssigkeit in Kontakt kommen) oder spezielle Trinkbecher für Babys nutzen. Kennst du bspw den Camocup, den Doidycup oder sog. 360° Becher? Und wenn du erst einmal komplett abgestillt hast, erkennt dein Baby evtl überhaupt erst eine Notwendigkeit fürs Trinken einer anderen Milchsorte oder Wasser. Mit reduzierter Flüssigkeiteszufuhr durchs Abstillen, mit steigendem Anteil fester Kost (Brei), mit steigendem Anteil Familienkost, erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf und die Notwendigkeit fürs Trinken. Dein Baby wird das selbst bemerken. Gib deinem Baby einfach ausreichend Zeit, um in die neue Situation hineinzuwachsen und sich an die neuen Erfordernisse anzupassen. Zur Not müsstest du Wasser (Flüssigkeit) mit dem Löffel füttern. Aber du wirst sehen, wenn dein (gesundes) Baby Flüssigkeit braucht, wird es auch Flüssigkeit annehmen. Übt das Trinken aus einem anderen Gefäß zunächst spielerisch. Dein (gesundes) Baby braucht bis zum 1. Geburtstag (nach dem kompletten Abstillen) täglich noch etwa 400-500 ml Säuglingsmilch (Bedarf kann individuell schwanken) oder Pre-Milch nach Bedarf. Also dann Grüße Birgit Neumann


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