Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

„Essensplan“

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: „Essensplan“

Wunschblume17

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Hallo Frau Neumann, Der „Essensplan“ meines 11 Monate alten Sohnes sieht aktuell wie folgt aus: 07:30 Uhr Flasche mit Pre Milch (Aptamil) 09:00 Uhr Vollkornbrot mit Rama und Käse o.ä. 11:45 Uhr Gläschen Hipp (schaffe es momentan leider nicht immer selbst zu kochen) 16:00 Uhr Banane oder Obstmus mit 1 oder 2 Hirsesnacks (Holle) oder auch mal ein halbes Hörnchen o.ä. zum Obst Den Nachmittagsbrei mit Dinkelflocken (Holle) hat er leider irgendwann abgelehnt. Auf „Ihre“ Bananenküchlein steht er total ;) 18:30 Uhr Abendbrei mit Hirse (Holle) und Pre Milch (Aptamil) und danach noch ein kleines Toastbrot mit Frischkäse o.ä. Meine Frage nun: Ist der Speiseplan so ok? Habe bedenken ob er vielleicht zu ‚einseitig‘ ist? Desweiteren isst er immer ‚ungerner‘ den Abendbrei.. Wie könnten hier Alternativen aussehen? Ist die Nachmittagsvariante so ok? Ab wann ist eine weitere Umstellung des Essensplan sinnvoll? Vielen Dank vorab!


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Wunschblume17 du machst das schon ganz richtig. Zur weiteren Orientierung kannst du die folgenden offiziellen Ernährungsempfehlungen für Babys ab dem 10. Lm nehmen. morgens: Butterbrotstückchen und Muttermilch oder Fläschchen neu ist jetzt, dass der Start in den Tag mit einer Beilage zur Milch begonnen werden kann/sollte. Ideal ist dazu ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot oder Getreide als Müsli. Es geht auch darum, dass du dein Kind langsam an eine 1. Mahlzeit am Tag, an ein Frühstück, am Tisch sitzend, gewöhnst. Morgens ist die Bereitschaft zum Kauen noch hoch. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur. ZMZ: Brot oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. ggf Mumi oder Wasser Mittagessen: ggf gewohnter Brei, dazu Mittagessen - entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie (alle Zutaten separat, breiig oder stückig, oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein milchfreier Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht Abends: Brot und Milch die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf Rohkost tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: ggf zusätzlich Getränk (Wasser/Tee) anbieten, stillen nach Bedarf Euer Essplan passt dazu doch gut. Hier ist noch einmal eine kurze Zusammenfassung für die oben geschilderten offiziiellen Empfehlungen: Ca 440-500 ml Säuglingsmilch, etwa 2 Brotmahlzeiten.Viel Fingerfood, erste Familienkosthappen, soviel Brei wie nötig, viele frische Lebensmittel verwenden. Das klappt bei euch doch auch schon alles ganz prima, wie du schreibst. Die Mittagsmahlzeit könnte mit mehr Probierhäppchen vom Familienessen ergänzt werden, damit sich euer Kind an die neue Geschmacksvielflat gewöhnen kann. Aber so wie du schreibst, ergeben sich die Probiermomente eher bei anderen Mahlzeiten. Dann ist das natürlich auch i.O. Nachmittags kann der Brei entfallen und durch Obst mit Getreide ersetzt werden. Der Hirsesnack (das sind extrudierte Hirsekringel, richtig? sehen aus wie Erdnussflips, richtig?) ist eigentlich ganz prima, weil das Getreide in gut greifbarer Form angeboten wird. Die Kringel lösen sich mit Spucke mehr oder weniger gut im Mund auf, können gefahrenfrei geschluckt werden. Sie haben keinerlei Zusätze, Sowiet sogut. Nachteil ist leider die visuelle und haptische Prägung auf die Getreidekringel, die wie Erdnussflips aussehen und sich im Mund ähnlich anfühlen, was die Wahrscheinlichkeit vielleicht doch erhöhen könnte, später auch Flips zu mögen....Wir haben dieses Thema neulich (unter Fachkräften) diskutiert. Inzwischen gibt es ja eine ganze Palette mit solchen Snacks auch für Kigakinder, bspw aus Kichererbsenmehl etc.... Damit deine Beikost nicht einseitig wird, kannst du bei der Nachmittagsmahlzeit gerne weitere Speisen anbieten. Beginne mit einer großen Obstauswahl. Du schreibst ja, dass dein Kleiner eigentlich immer freudig zugreift und isst, was du bietest. Versuche zuhause möglichst immer frische Lebensmittel zu bieten und reserviere die kaufbaren Snacks für unterwegs - als Notvorrat für die Handtasche. Hier sind ein paar Vorschläge: Zum Babykeksklassiker ist unlängst dieses Rezept geworden: Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Gebäck mit Apfeldicksaft 160-180g Dinkelmehl Type 630 50g Hafermehl 75g kalte Butter 4 EL Birnen-oder Apfeldicksaft 1 Msp Vanillepulver 2 Eigelb aus den Zutaten einen Knetteig kneten, ggf Mehl oder Flüssigkeit zugeben, bis ein glatter Teig entsteht. Teig in Folie wickeln und mind. 1 h im Kühlschrank ruhen lassen. Zur Weiterverarbeitung etwas Mehl auf einer glatten Fläche austeilen. Kleine Stücke vom Teig abschneiden und jeweils mit Mehl ausrollen. Motive ausstechen. Auf ein Backblech mit Backpapier mit Abstand zueinander setzen. im Vorgeheizten Ofen (180°) ca 12-15 min backen. Anschliessend auskühlen lassen Zuckerfreie Babymuffins: 6 Stück 1 reife Banane 1/2 Tasse geriebenen Apfel etwas Obstsaft} ca 30 Heidelbeeren zerdrückt 125g Mehl 1 kleines Ei 60g geschmolzene Butter etwas Zimt und Vanille 1 TL Backpulver aus den Zutaten einen Muffinteig herstellen und die Muffins wie üblich backen: im vorgeheizten Ofen (180°) ca 25 min sie sind allerdings feucht... Anregungen für Obst: roh gerieben, roh und weich als Stücke, gekocht als Mus, gekocht in Stückchen. Banane ist hier wohl als beliebtester Klassiker zu nennen. Aber auch reife (=weiche) Birne ist hervorragend geeignet. Melone, Mango oder Papaya, Erdbeeren, wunderbar! fein geriebener oder gekochter Apfel. Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet Trauben geviertelt und ohne Kerne sind möglich. zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren evtl vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen auch möglich wären nachmittags Butterbrotstückchen als Ergänzung zu Obst. Abends könnte es alternativ zur eigentlichen Brotmahlzeit bspw auch Nudeln und Milch geben oder Grießschnitten (ggf aus Vollkorn-Dinkelgrieß). Grießschnitten für abends: 200ml Kuhmilch ca 35g-40g (*/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden, dazu etwas flüssige Butter, ggf nochmals erwärmen und Obstmus (selbst zubereitet?) zugeben. Der Brothit für Babys/NoKneadBread 225 g 550er Mehl 50 g 1050er Mehl 180 ml Wasser 1 g Hefe 1 g Salz 2 g Zucker die Zutaten einfach nur grob verrühren. Den Teig in eine Schüssel geben, mit Deckel. Verschließen und kühl stellen, Jetzt ca 48h Ruhe (2 Tage) in Ruhe lassen. Schüssel warm stellen, 1h, damit sich der Teig akklimatisieren kann. Den Teig, der sich jetzt gut formen lässt in Form bringen, zu einem Klumpen (immer wieder ach innen einschlagen, um dem Teig Spannung zu geben), 15 min ruhen lassen und im Ofen ca 30 min (**)bei 220° vorgeheizt backen. Also dann Grüße Birgit Neumann


Wunschblume17

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Habe noch eine Ergänzung: Mein Sohn isst wirklich gerne und wir lassen ihn auch (fast) alles probieren. Abgelehnt hat er noch nichts ;) Am besten findet er es natürlich selbst zu essen, also altersgerechte Stücke..


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