Mitglied inaktiv
Hallo Birgit, ich bin im Moment etwas verunsichert was die Ernährung meines Sohnes (18 Monate alt) angeht. Es geht vorwiegend um das Frühstück und Abendessen. Er "sollte" ja eigentlich Brot essen und Milch dazu trinken. Da er aber keine Milch pur mag und beim Brot nach ein paar kleinen Bissen "satt" ist, gebe ich ihm folgendes: Frühstück: 200 ml Vollmilch, 40g Dinkelgries und etwas Obst (z.B. zerdrückte Banane) oder 150g (Natur-) Joghurt mit Getreideflocken und etwas Obst. Mittags (eine Portion von ca. 250g): Kartoffeln, Nudeln oder Reis mit Gemüse, Rapsöl und (nicht täglich) Fleisch oder ein Gläschen. Nachmittags: 120 ml Wasser, 30g Dinkelgries, Distelöl und zerdrücktes Obst. abends wie Frühstück. Sind das zu viele Breie oder ist die Ernährung zu einseitig? Er ißt auch feste Sachen z.B. ißt er einen ganzen Apfel ohne daß ich ihn schneiden muß. Er ißt auch Brot aber da er davon nur ein paar Bissen ißt und dann nichts mehr möchte, mache ich ihm immer einen selbstgemachten Brei, damit er nicht noch schmaler wird (82cm / 10,2kg). Danke schon jetzt für Ihre Antwort. Herzliche Grüße Tanja
Hallo Tanja ich würe dir raten, von dem babyhaften Essen wegzukommen. Gerade mittags wäre es schon gut, wenn du dein Kind ganz normal mitessen lassen würdest. Statt Brot (Morgens oder abends) können es auch andere Speisen sein. Nudeln oder Hefezopf o.ä. Die Kaumuskeln sollen gestärkt werden. Nudeln sind am Abend doch prima. Es muss abends nicht zwangsweise Brot sein. Reis sowie Couscous, Bulgur, Gemüsereis bzw andere stärkehaltige Beilagen sind sämtlich auch abends nicht verkehrt Gebratenes Brot kann vielleicht auch dein Kind begeistern. Dazu Toastbrotscheiben in Butter von beiden Seiten leicht anbraten und leicht salzen. Ein himmlischer Genuss. Das stellt einen Kompromiss zu einer einfachen Brotmahlzeit dar. Kombiniert mit Gemüse oder Obst und Milch ist das ein netter Abendsnack. Ist zwar nicht für jeden Tag, aber auch mal eine Abwechslung zu Nudeln. Du kannst ihm ja zwischendurch mal eine Brezel oder ein Butterbrot in die Hand drücken. Auch soll dein Kind die LM teilweise erkennen können und nicht immer nur einen Breimischmasch auf dem Teller haben, der in der Konsistenz immer ähnlich ist. Was isst du zu Mittag? Isst du mit deinem Sohn zusammen? Du bist das beste Vorbild. Gib deinem Kind zunächst Stückchen von Kartoffeln oder Gemüse von deinem Essen ab. Du gibst weiterhin die gewohnten und geliebten Breie und zusätzlich Essen von den anderen Personen. Das kannst du notfalls auch zerdücken, damit es breiiger wird. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten - die sog. Geschmackprägung. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Das Kind sollte Kauen, verschiedene Konsistenzen kennenlernen. Merken, dass ein und das selbe Gericht jedesmal geschmacklich etwas variieren kann. Dass verschiedene LM unterschiedlich sättigen. Dass es kleine und grosse Nudeln gibt, die aber jedesmal in gleicher Weise verdaut und vertragen werden. Das Kind soll Spass am Essen haben. Dein Kind sollte an gewöhnliche, mit Liebe zubereitete Speisen gewohnt sein, denn sonst gibt es später ernsthafte Essprobleme, weil nichts schmeckt und dadruch wichtige Erfahrungen fehlen. Erfahrungen (verdauungstechnisch usw), die er unbewusst mit dem Genuss bestimmer Speisen und LM verbindet. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Beim Hühnerfleisch kannst du das Fleisch auseinanderreissen. Entlang der Fasern. Das können die Kinder dann schon ganz gut kauen und schlucken. Sehr zartes Fleisch von Rind oder Schwein ist ebenfalls gut geeignet. Gruss Birgit
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