AndreaW..
Hallo Frau Neumann, wenn man Brei füttert gibt es ja überall genaue Grammangaben wie viel von was gegessen werden sollte und wie viel Gramm dann eine ganze Portion sein sollte. Wie sieht das mit BLW aus? Ich habe gehört so viel wie die Größe einer Babyfaust, bin mir da aber unsicher es kommt ja auch darauf an was das Baby denn isst z.B. eine Hand voll Erdbeeren ist nicht zu vergleichen mit einer Hand voll Nudeln. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende. Andrea
Hallo AndreaW.. die Begriffe BLW, breifrei, babygeleitete Beikost, Fingerfood werden zwar meist synonym verwendet. Doch bei genauerer Betrachtung und im Detail gibt es doch größere Verschiedenheiten. So wird bspw als Fingerfood bezeichnet: weiche, aber "feste", nicht zu leicht zu zermatschende Stückchen, die das Baby in die Hand/Finger nehmen kann (und selbständig nehmen muss), um daran zu knabbern, zu saugen. BLW: ist quasi eine Art Abstillprozess mit unbekanntem Ende (bis zu 3-6 Jahre) , mit einem unbestimmten Zeitablauf, auf unbestimmte Zeit. Die Beikostmenge (Brei oder Fingerfood) isst das Baby in undefinierter Menge, das Baby isst bzw spielt und erforscht und zeigt wann es genug hat. Die Eltern begleiten und unterstützen und haben großes Vertrauen in die Fähigkeiten des Babys. Es wird nach Bedarf gestillt. Damit das auch bei Babys mit Säuglingsmilch funktioniert, gibt es das Konzept analog für Pre-Milchfläschchen nach Bedarf. Hier müssen sich Eltern ggf nochmals gut in die Vorgehensweise/Handhabung "Flasche nach Bedarf" einarbeiten. Babygeleitete Beikost: das Baby gibt an, zeigt, ob und wann es wirklich völlig bereit ist für Beikost und zwar egal ob Brei oder Fingerfood: Baby gibt selbst an ob es lieber Brei oder Fingerfood möchte. Sehr „responsive“. Die Eltern richten sich nach dem Baby. Es geht auch Brei (füttern) und "Fingerfood" gemeinsam. Ganz wie das Baby es möchte und braucht. Auch die Essmenge bestimmt das Baby hierbei komplett selbst. Milch gibt es nach Bedarf (s.o.). Breifrei: bedeutet Beikost komplett ohne Brei, mit einem Plan und vorgefertigten Rezepten, mit komplexer zusammengestellten Beikostgerichten - ähnlich wie Breie (konkrete Rezepturen) sind hier eher wichtig und sogar hilfreich (Kochbuch), um dem Baby Nährstoffe (ausreichend) zu geben. Hier ist mehr Planung, Information und Kochaufwand erforderlich. Weitere Begrifflichkeiten sind babyfreundliche Beikost oder responsive feeding. In der Praxis wird es immer einen Mischmasch aus allem geben. Wichtig ist, dass das Baby entsprechend seinen Bedürfnissen Beikost erhält. Die Portionsgröße "Babyfaust" bezieht sich auf die Darreichungsform der festen, aber weichen Stücke. Das Baby hält anfangs das Stück/die Sticks in seiner Hand fest. Es umklammert es mit der Faust. Der Stick (etwa fingerdick und fingerlang) passt in die Babyfaust und kann gehalten werden, schaut oben raus und kann angeknabbert werden. Im Anhang siehst du ein Bild von bspw im Ofen gebackenen Kartoffeln. Grüße Birgit N.
