Seferl
Hallo, ich hätte gerne eine Bewertung der Ernährung meines Sohnes (11 Monate alt). Ich habe bis vor einem Monat noch in der Nacht und morgens gestillt, dann aber, nachdem er mich öfters blutig gebissen hat, abgestillt. Fläschchen trinkt er nicht, tagsüber gibt es jedoch Tee oder Wasser. 7.00: Milchbrei Aptamil 10.30/11.00: Pflaumenmüsli oder Heidelbeere von Alnatura 12.30/13.00: Gemüse/Kartoffel/Fleischbrei entweder selbst gekocht (was er nicht so mag) oder Gläschen (4. Monat oder 8. Monat) 15.30: Milchfreier GOB 18.00: Milchbrei Aptamil Kuhmilch bekommt er nicht, da er mit seiner Haut doch ziemliche Probleme hat - ich möchte noch ca. 1 Monat warten. Zwischen den Mahlzeiten bekommt er mal ein Stückchen Brot, Milchbrötchen oder normales Brötchen. Zurzeit wiegt er rd. 9,5 kg und ist 80 cm groß (Geburtsgewicht 3.250 bzw. 3.000 g und 50 cm groß). Reicht die Ernährung oder besser - entspricht sie dem Bedarf eines 11 Monate alten Kindes? Vielen Dank und viele Grüße AS
Hallo AS im Prinzip ist es okay - Verbesserungsbedarf besteht in der Angleichung an die Familienkost. Neben den üblichen Breien und den Brotstückchen darf die Kost deutlich mehr gewöhnliche Lebensmittel enthalten. Zum Brei aus dem Gläschen, den du inzwischen auf einem Teller servieren solltest, kannst du selbst gekochte Speisen dazu reichen. Am besten esst ihr zusammen und du lockst deinen Kleinen aus einer passiven Esssituation in die aktive Essgestaltung - lass dein Kind selbst essen, was er evtl selbst essen könnte :-) Die Umstellung kannst du allmählich angehen, damit sich dein Kind an ganz gewöhnliche Lebensmittel gewöhnt. Lass dein Kind aktiv am Essen teilhaben. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics wie Nudeln, Kartoffel oder Gemüsestückchen/stäbchen) füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Ergänzende gröbere Kost ist super, wenn dein Baby gut damit zurecht kommt und Gefallen daran findet. Um zu testen, wie gut dein Kleiner mit festerem Brei klar kommt, könntest du auch erst nur bspw die Kartoffel zerdrücken und zum Brei mischen. Oder du gibst ein paar Reiskörner hinein, wahlweise Buchstabennudeln. Um ganz sicher zu gehen, dass das Schlucken größerer Stückchen klappt, könntest du deinem Baby auch eine größere Nudel in die Hand drücken (bspw eine große Spirelli - keine Spaghetti, denn die sind zu dünn) und schauen was er damit anstellt. Vermutlich wird dein Baby die Nudel kritisch beäugen, zum Mund führen und essen. Statt Nudel sind größere Gemüse/Kartoffelsticks ganz hilfreich. Die kann dein Baby mit der Hand umfassen. So lernt dein Baby auf eigene Faust Lebensmittel kennen und kann sie dabei spielerisch erkunden. So kannst du auch mit weiteren Gemüsesorten verfahren. Gib, wenn es gut ankommt, gegarte Gemüsestückchen zusätzlich zum üblichen Brei. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt und alle Sinne wollen beschäftigt sein. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Stückige Kost ist nur dann noch problematisch, wenn sich dein Kind zu häufig daran verschluckt. Statt der üblichen geschmacklosen Brei kannst du trotzdem mit Familienkost weitermachen und diese entsprechend aufbereiten, wenn es erforderlich ist. Zerdrücken, pürieren, mischen... Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Biete Brot an. Schön in kleine Häppchen geschnitten, damit er diese selbst essen kann. Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m. Schon mit etwa 10Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich häufig jetzt schon in verringertem Appetit, wie auch viele Eltern berichten. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz gemächlich gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Kind die nötige Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren. Bei den Mengen kannst du auf den Appetit eures Kinder vertrauen. Wenn sie genug hat, wird sie das zeigen. Etwa in dem sie die Speisen vom Tisch wirft. Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä. Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc Biete Vielfalt beim Essen und wechsle langsam von Gläschen auf normale Kost. Statt Obstbrei aus dem Glas, kannst du gematschte Banane geben, oder Bananenstückchen, statt Apfelbrei ein frisch geriebener Apfel. In diesem Alter ist Essen zum Zweck der Ernährung eher eine Nebensache. Essen ist vielmehr ein Erlebnis. Essen will erkundet werden, vieles wird gar nicht gegessen, wobei manches begeistert mit einem "mehr" eingefordert wird. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Babys und Kinder müssen sich aber generell an neue Speisen erst gewöhnen, dafür müssen sie aber die Gelegenheit haben. Das Fachwort dazu heisst: "soziales Lernen". Es basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kind bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Dazu ist es gut, wenn es immer wieder die gleichen Sachen gibt. Denn der Gewöhnungseffekt kann dauern. Und Kinder mögen gerne immer weder die gleiche Gerichte essen. Je öfter du ein Gericht kredenzst, desto häufiger sieht und riecht es dein Kind. Je häufiger euer Kind probiert, desto größer ist die Wahscheinlichkeit, dass er es irgendwann mag. Also dann Grüße B.Neumann
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