Ju.li
Hallo liebe Birgit, ich habe da nochmal ein paar Fragen bezüglich der Ernährung meiner 12 Monate alten Tochter. - Sie wird jetzt nach und nach an den familientisch gewöhnt. Darf sie wirklich alles mitessen außer sowas wie rohes Fleisch? - ich mache mir immer viele Gedanken bezüglich Salz. Vorgegeben sind ja etwas 2 gramm Salz am Tag. Wie soll man das denn kontrollieren? Alleine morgens und abends Brot hat ja schon bald 1 gramm. Was passiert denn wenn man drüber ist? wir sind in den nächsten Wochen auf einer Hochzeit eingeladen. Darf sie da mit essen? Da kann ich ja wirklich nicht wissen welche Gewürze in welcher Menge enthalten sind. - ab wann muss man außer auf eine gesunde Ernährung nichts mehr beachten? - sie mag weder müsli noch porridge haben sie einen tipp was sie außer brot oder toast noch Frühstücken könnte? Und was kann ich ihr alles aufs Brot geben? - sie trinkt aktuell sehr schlecht ich hab schon jegliche Flasche und trinklernbecher durch genauso wie tee. Haben sie da eventuell auch noch ein Tipp? Entschuldigen Sie die vielen Fragen und vielen Dank im voraus
Hallo Ju.li stillst du deine Tochter eigentlich noch oder bekommt sie Säuglingsmilch? Zum Frühstück ist Brot wunderbar. Wenn deine Tochter Brot isst, kannst du Brot geben. Frühstückst du denn selbst auch mit Brot oder isst du eher Müsli? Deine Fragen zu den geeigneten und weniger bzw gar nicht geeigneten Speisen kannst du hier in einer kleinen Zusammenfassung nachlesen: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Zaghaft-beim-kochen_50470.htm Ab dem 2. Lj ist Salz in moderaten Mengen in Ordnung, solange du es nicht übertreibst. Die Präferenz für Salzgeschmack wird auch erst erworben. D.h. dein Kind gewöhnt sich an den Geschmack und die Intensität- je häufiger du stärker salzhaltige Produkte anbietest, desto beliebter wird dieser Geschmack bei deinem Kind. Beim Selberkochen kannst du einfach darauf achten, den Salzstreuer sparsam anzuwenden. Du kannst eure Familienkost weniger intensiv salzen. Ihr Großen könnt ggf auf euren Tellern nachsalzen. Brei sollte nach wie vor salzfrei bleiben. Brot wiederum darf Salz enthalten. Eine mit Salz gespickte Brezel hingegen wäre auf Dauer weniger optimal. In Fertigprodukten liegt der Salzgehalt bspw i.d.R. höher als in selbst zubereiteten Speisen, bei denen du das Salz sehr viel sparsamer einsetzen kannst. Salzstangen, Laugenbrezeln, Salzbutter, Chips, Fertigpizza, Salami, geräucherter Lachs - all das sind Beispiele mit einem hohen Salzgehalt. Viel Salz macht viel Durst. Sind die Speisen zu salzig, kann es sein dass weniger davon gegessen wird. Und auch für die Nieren ist zu viel Salz nicht optimal. Beim Essen auf der Hochzeit kann eure Tochter sicherlich das Ein oder Andere probieren und mitessen. Um auf Nummer sicher zu gehen und auch um von von den Essenszeiten unabhängig zu sein, empfehle ich dir trotzdem noch eine Ration an leckerem Essen für deine Tochter mitzunehmen. Wenn du stillst, wäre das vielleicht nicht so wichtig. Brot, Nudeln, ggf Gemüse, Obst oder das, was deine Tochter für gewöhnlich isst, das wäre sicher und möglicherweise eine hilfreiche Ergänzung für alle Fälle. Grüße Birgit Neumann
Ju.li
Vielen dank für deine Antwort.
Sie ist schon länger komplett alle Mahlzeiten und bekommt nur noch nachts nach Bedarf ein Fläschchen.
Wir frühstücken zusammen, auch immer Brot aber sie scheint das Interesse daran verloren zu haben... weder Brot noch toast und von müsli oder porridge muss sie sogar würgen... brot hat sie eigentlich sonst immer gerne gegessen. Wir sind jetzt wieder bei griesbrei gelandet. Ich biete ihr aber weiterhin brot an.
Ab wann muss man es denn mit dem salz und der Ernährung nicht mehr so genau nehmen? So dass sie zum beispiel bei einer Hochzeit oder im Restaurant einfach mal ganz normal mitessen kann? Irgendwann wird sie ja das mitgebrachte essen wahrscheinlich auch nicht mehr tolerieren wenn alle was soooo viel interessanteres essen
Was würde denn passieren wenn sie hin und wieder mal über die 2 g salz kommen würde?
Hallo Ju.li ja, manchmal gibt es solch scheinbar derartige Rückschritte - statt Brot ist Brei vorübergehend wieder sehr beliebt. Das ist völlig normal. Wenn vielleicht gerade viel anderes passiert, kann sich das auf die Essgewohnheiten auswirken. Weißt du, die Überleitung von Brei zu Brot ist kein kontinuierliches Voranschreiten. Essen lernen ist ein dynamischer und stetiger Prozess des Wandels. Gib deinem Kind die Zeit, die es benötigt um im wahrsten Sinn des Wortes hinüberzuwachsen. Integriere euer Kind an euren Esstisch und in eure Essgewohnheiten soweit möglich. Es geht jetzt nicht um schnelle Lösungen, sondern um langfristige Gewöhnung an neue Speisen. Es geht auch nicht darum, dass dein Kind jetzt im Schnelldurchlauf alle möglichen Gemüsesorten o.a. durchprobieren muss, damit du sozusagen einen Haken drunter setzen kannst. Nein, es geht jetzt darum, deinem Kind die Möglichkeit zu geben, selbständig und mit Neugier bei Tisch zuzugreifen, um Erfahrungen zu sammeln. Zwanglos. Dafür ist es gut und hilfreich, wenn es auch etwas gibt das euere Tochter essen kann und sicher wird - was sie kennt und mag und (meistens) isst. So darfst du das auch bei der Hochzeitseinladung sehen. Deine Tochter darf und kann und sollte alles Geeignete probieren dürfen und mitessen. Da du selbst jedoch etwas unsicher bist, ob das gut gehen wird - sei es wegen der Qualität der Speisen (zu viel Salz zu viel Gewürz zu viele unbekannte Sachen,...) oder weil das Timing vielleicht nicht ganz passen könnte oder oder - mit etwas Mitgebrachtem wärest du auf einer sicheren Seite und deine Tochter hätte eine Wahl. Sie müsste das Mitgebrachte nicht essen - doch sie könnte. Salz macht durstig. Biete deiner Tochter Wasser an. Sieh das mit dem Salz einfach in einem ungefähren Maßstab und lass dich von der exakt genannten Zahl nicht zu sehr verunsichern. Es geht darum einfach etwas sparsamer und achtsamer zu sein, ohne es zu übertreiben - weder mit zu viel Salz noch mit zu wenig Salz. Bspw sichtbares Salz auf Brezel entfernen. Etwas weniger als vielleicht sonst. ins selbst gekochte Essen mischen. Und deine Tochter beobachten, wie sie Speisen gerne annimmt. Ganz exakt beantworten könnte dir diese Frage (oder deine Ängste nehmen), ggf Frau Schwiontek/ Frau Dr. Ludwig im Nachbarforum "Milch und Beikost". Also dann Grüße Birgit Neumann