Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährung mit 20 M.

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Frage: Ernährung mit 20 M.

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Hallo Birgit, mein Sohn ist jetzt fast 20 M. alt und nach wie vor ein sehr schlechter Esser. Mit 8,8 kg bei 77 cm ist er auch recht zierlich. Sein Eßverhalten wird zunehmend schwieriger statt besser. Wir drängen ihn nie zum Essen, allerdings isst er ohne Spielzeug kaum etwas und alleine mag er auch nicht essen, obwohl er es eigentlich gut kann. Hier mal sein Speiseplan: morgens 100 - 150 ml Vollmilch 3,5% vormittags derzeit nix, ich biete ihm immer Brot an wenn ich frühstücke, bis vor ein paar Wochen mochte er es auch noch . mittags etwas Obst nachmittags warmes Essen (Fleich, Reis/Nudeln/Kartoffeln, Gemüse)vom Familientisch (110 - 200g), als Nachtisch manchmal etwas Obstmus abends ca 100ml Vollmilch, ein paar Häppchen Brot (im Momnet KEIN Brot)+ Belag und ein Fruchtzwerg (50g) Zwischendurch verlangt er nach gar nichts - manchmal isst er gerne Sesamstangen. Trinke´n tut er etwa 300 ml Wasser mit gaaaanz wenig Apfelsaft. Ich habe keine Ideen, was ich ihm noch anbieten könnte :-( Vielleicht sollte ich ja auch mal die Mahlzeiten vertauschen?! Brot steht jedenfalls z.Zt. nicht so hoch im Kurs. Was könnte ich da Alternativ anbieten - Brötchen werden auch abgelehnt? Wie bekomme ich ihn auf Dauer zum Selberessen - er findet Essen langweilig und kennt anscheinend auch kein Hungergefühl. Da wir vormittags oft unterwegs sind, finde ich es nicht so gut, dass er bis auf die milch immer gar nix im Magen hat. LG Alexandra


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Alexandra leider kann ich dir im Rahmen des Kocheckeforums nicht wirklich weiterhelfen. Ist dein Sohn normal entwickelt und gesund? Hat der KiA das bescheinigt? Was sagt er zu dem Verhalten deines Sohnes? Wie war die Zeit nach der Geburt? Wurde er gestillt? Wann abgestillt? Wie war die Zeit der Beikost? Wie gestaltest du deine eigene Ernährung? Was isst du so i.A.? Was isst dein Sohn besonders gerne? Wie ist es mit Pommes, Pizza, Kekse, Kuchen, Pudding? Was du scheibst, beklagen viele Mütter: Das Kind möchte nicht essen. Das kann vielerlei Ursachen haben. Wenn organische Ursachen vom KiA ausgeschlossen sind und das Kind gesund ist und gut gedeiht, dann gilt es herauszufinden, warum es dem Kind an Appetit mangelt. Dazu muss aber zunächst geklärt werden, was und wieviel dein Sohn tatsächlich isst und trinkt. Das funktioniert mit einem Ernährungsprotokoll ganz gut. Manchmal ist das doch mehr, als man denkt. Dieses sollte der KiA bzw eine Ernährungsberaterin einmal sichten und euch dann konkrete (unter Abwesenheit des Kindes) Tips geben. Leider können nämlich auch, wenn die Ernährung vor den Kindern zu stark thematisiert wird, Tendenzen zu einem gestörten Essverhalten entstehen. Bei der Appetitsteuerung spielen viele Faktoren zusammen. Eine ganz wichtige Rolle spielt die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Auch bestimmte Krankheiten/ereignisse können einen Einfluss auf die Speisenauswahl haben. Hat das Kind zum Beispiel etwas gegessen und bekommt bald darauf einen grippalen Infekt o.ä., dann wird diese Speise meistens danach gemieden. Das hat seinen evolutionsbiologischen Sinn. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Übrigens sind süsse LM u.a. so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Hier lohnt das Selberzubereiten. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl, was evolutionär bedingt eine ebensolche Berechtigung hat. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Hilft dir das weiter? Vielleicht hilft dir auch folgende aid-PresseInfo 13/05 vom 31. März 2005 weiter: Wenn Säuglinge und Kleinkinder nicht essen wollen Fütter- und Essstörungen immer häufiger ************************************************************ (aid) - Störungen im Essverhalten bei Säuglingen und Kleinkindern sind keine Seltenheit und nehmen nach Beobachtungen von Kinderärzten und Psychologen in den letzten Jahren immer mehr zu. Etwa 15 bis 25 Prozent aller gesunden Säuglinge leiden an frühkindlichen Fütter- und Essstörungen, noch häufiger sind Kinder mit schweren Entwicklungsstörungen oder Stoffwechselstörungen sowie Frühgeburten betroffen. Das berichteten Experten anlässlich eines interdisziplinären wissenschaftlichen Symposiums des Kinderzentrums München. Fachleute sprechen von Fütterstörungen, wenn Babys die Aufnahme von Beikost über den Löffel strikt verweigern oder wenn Zweijährige Mahlzeiten willentlich erbrechen oder ganze Mahlzeiten über mehrere Tage ablehnen. Bei den Eltern lösen solche Verhaltensauffälligkeiten der Kinder Unsicherheit, Panik, Angst und große Sorge um die gesunde Entwicklung der Kinder aus. Ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung, ob es sich nur um eine ungefährliche vorübergehende Essunlust der Kinder oder eine krankhafte Essverhaltensstörung handelt, ist die alters entsprechende Entwicklung der Kinder. Sobald das Risiko einer Gedeih- und Entwicklungsstörung besteht, ist die Behandlung, die Kinder und Eltern umfassen sollte, durch Experten wie Ärzte, Psychologen, Pädagogen und anderen nichtmedizinischen Therapeuten notwendig. Das bundesweite Angebot an frühpräventiver Elternberatung und ambulanten und stationären Behandlungsangeboten ist allerdings gering. Eine Adressenliste von Kliniken und Ärzten, die sich speziell um Säuglinge und Kleinkinder sowie deren Eltern mit auffälligem Essverhalten kümmern sowie hilfreiche Tipps, gibt es im Expertenforum "Kinderernährung" auf www.was-wir-essen.de unter dem Thema "Essprobleme bei Kleinkindern". In diesem Forum beantworten Experten individuell Fragen. Darüber hinaus haben Eltern im Diskussionsforum "Gesund essen" die Möglichkeit, sich mit anderen Eltern auszutauschen, über eigene Erfahrungen und Probleme zu berichten. aid, Maren Krüger Vielleicht fragst du auch mal Frau Schuster im Forum rund um die Erziehung hier bei rub. Gruss Birgit


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