Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährung mit 11 Monaten

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Frage: Ernährung mit 11 Monaten

Mitglied inaktiv

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Hallo Birgit, mein Sohn ist jetzt 10 1/2 Monate alt. Seit einer Woche schmeckt ihm sein Getreide-Obst-Brei am Nachmittag nicht mehr. Und auch bei den Mittagsgläschen wird er ganz schön wählerisch. Ich denke, ich muss schön langsam mehr Abwechslung in seinen Speiseplan bringen. Ist aber etwas schwierig, da er trotz 7 Zähnchen noch nicht beißen kann. Alles was ich ihm bißher angeboten habe (Matsch-Banane, Brotrinde usw.), wurde nach würgen und verschlucken wieder ausgespuckt. Was darf ich einem Baby in diesem Alter alles anbieten? Vielen Dank schon mal für Ihre Tipps! Liebe Grüße MickMom


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo MickMom mit etwa 10 Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Baby jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit vermindert. Manchmal haben die Kleinen Wachstumsschübe und essen dann vorübergehend wieder viel größere Mengen. Dann essen sie wieder eine Weile weniger usw. Da das Wachstum nun weniger schnell vonstatten geht, machen sich evtl Nahrungsdefizite auch nicht so schnell bemerkbar. Deswegen ist es nicht schlimm, wenn Kinder zeitweise scheinbar eher einseitig essen. Oder wenn die Portionen eher klein sind. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vam Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. die Familienkost ist eine erste größere Liberalisierung für die Ernährung beim Baby. Der Verdauungstrakt ist schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, sollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mher so aufpassen muss. Aber trotzdem sollte man noch vorsichtig sein und die Kleinen nicht überfordern. Es ist besser neue Speisen nur erst in kleinen Probiermengen anzubieten. Als Brotbelag reicht vorerst Butter oder Margarine. Wenn das alles gut klappt, kannst du auch mal Leberwurst draufstreichen. Sonst gilt in etwa: Honig sollte im 1.Lj nicht gegeben werden. Erhitzter Honig allerdings sei unbedenklich. Im 2. Lj sei Honig (bei normal entwickelten und gesunden Babys) kein Problem mehr. Das steht im Zusammenhang mit der gereiften Darmflora. Kaffee und Alkohol (auch erhitzt in Speisen) ist für Kinder tabu. Wegen des Geschmacks und der einhergehenden möglichen Prägung. Fischgräten können ein Problem beim Schlucken sein. Deshalb Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch. Nüsse als Mus sind geeignet. So wäre es auch mit den kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten). Leinsamen sei in größeren Mengen weniger gut geeignet. Sojamilch als Kuhmilchersatz oder in allgemein zu großer Menge wäre noch nicht geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich. Geschmacksverstärker sollte gemieden werden und allgemein zu viele Zusatzstoffe - besser selberkochen. Betreffs Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A.) ist es ähnlich wie bei den Schwangeren: siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=23628 So auch Toxoplasmose oder Salmonellen. Siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=25395&step=2 Hast du sonst noch konkrete Fragen wegen bestimmter Lebensmittel? Grüsse Birgit Neumann


Mitglied inaktiv

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Hallo Birgit, vielen Dank für Deine Tipps. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich die Mittags- und die Abendmahlzeit tauschen soll. Mein Mann und ich essen nur abends warm. Mein Sohn bekommt aber mittags seinen Gemüse-Fleisch-Brei und abends einen Getreide-Milch-Brei. Wenn ich ihn aber langsam an unser Essen gewöhnen soll, müßte ich die Mahlzeiten tauschen. Ist aber der Gemüse-Fleisch-Brei für abends genauso gut bekömmlich und sättigend wie der Milch-Brei? Noch eine andere Frage: Kann ich meinem Sohn zwischendurch schon einen Naturjoghurt anbieten? Oder gilt hierfür das selbe wie für Kuhmilch, also erst ab dem 1. Lebensjahr? Vielen Dank! Mickmom


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Mickmom lass die Mahlzeitenabfolgen so bestehen und gewöhne dein Baby zusätzlich an Speisen vom Tisch. Das geht auch neben dem Milchbrei. Am Anfang steht mehr Erlebnis denn Sättigungswert neuer Speisen. Milch ist abends schon empfehlenswert, weil sie einen guten Schlaf fördert. Daneben kann es Nudeln und andere, nicht so fettreiche, leichtverdauliche Speisen geben. Langfristig könnt ihr euch Gedanken machen, wie ihr in Zukunft die täglichen Essensrituale gestalten wollt. Ob es mittags Reste gibt oder alle zusammen abends essen. Joghurt kannst du anch dem 1. Geburtstag geben. Grüsse B.Neumann


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