Team22
Hallo liebe Expert:innen, vielen Dank für die Möglichkeit, hier Fragen zu stellen. Meine kleine Tochter ist fast 9 Monate alt, und wird gestillt bzw. bekommt Brei als Beikost. Sie hat zwar verinnerlicht, dass es auf dem Hochstuhl Brei gibt, und sperrt ihr Mündchen auf - eine große Esserin ist sie allerdings leider nicht. Eher nascht sie kleine Mengen und signalisiert dann dass es genug ist (Mund bleibt zu, Hand schlägt Löffel weg, Kopf dreht sich ab), scheint damit aber zufrieden zu sein. Sie ist und war schon immer ein langes, sehr schlankes Baby (ich bin auch ziemlich groß), aber auch sehr agil und neugierig die Welt zu entdecken. Ein "Manko" - die Stillhütchen - konnten wir nie abgewöhnen, und fühlen uns damit wohl - allerdings sagt man ja, dass das trinken damit anstrengender ist und Babys auch deshalb nicht so stark zunehmen. Dennoch: Der Kinderarzt war bisher mit der Entwicklung sehr zufrieden, auch wenn sie nicht so kräftig/ziemlich schlank ist, die letzte U ist allerdings 3 Monate her. Meine Fragen: 1. Kann ich weiterhin entspannt bleiben auch mit den kleinen Breimengen und darauf vertrauen, dass sie sich ansonsten über das Stillen holt was sie braucht? Möchte sie natürlich ungern "stopfen" aber auch sicherstellen, dass sie genügend Nährstoffe bekommt. 2. Soll ich bei den kleinen Breimengen trotzdem schon Wasser anbieten? Man sagt ja ab 3. Brei, aber die Mengen sind ja noch so gering... wenn ich Wasser aus einem Becher anbiete, trinkt sie viel und hastig - ist das Durst oder macht es einfach so viel Spaß wenn es spritzt und blubbert und MuMi wäre noch besser zum Durststillen? 3. Wenn die größeren Cousinen da sind, nascht sie auch mal (zuckerfreie) Waffeln oder ähnliches. Ist das okay, auch wenn hier mit Ei und Backpulver gebacken wird? 4. Fingerfood (Obst und Gemüse, selten Maisstangen) biete ich manchmal nach den ersten Breilöffeln an, um die Begeisterung am Essen zu halten, wenn die Portion mal wieder klein war - meist nimmt sie danach noch ein paar Löffel Brei an. Okay oder soll der Fokus erst mal auf Brei liegen? 5. Macht es Sinn, die Breie auf mehr als 3x pro Tag zu splitten, sodass die Kleine mehr isst? Oder bewusst weniger zu stillen, auch wenn ich hier immer gerne nach Bedarf agiere? Unser Essensplan ist in etwa so - wobei ich mit dem Stillen flexibel nach Bedarf agiere: Nachts: 2-3x Stillen Ca. 8 Uhr: Stillen Ca. 9:30 Uhr: Milch-Getreide-Brei mit Kuhmilch 3,5% im Fettgehalt (ca. 50-70 ml) + Getreidemehl aus der Babyabteilung (5-7 g) + püriertes Obst (1-2 TL) Ca. 11 Uhr: Stillen, manchmal erneutes Einschlafstillen zum Mittagsschlaf Ca. 14 Uhr: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei mit etwas Obstmus oder vegetarische Alternative (ca. 50g) Nachmittags: Stillen Ca. 19 Uhr: Getreide-Obst-Brei mit Wasser (45g) + Haferschmelzflocken (10g) + Obstmus (50g) Ca. 20/21 Uhr: (Einschlaf-)Stillen (...plus Öl natürlich :) ) Vielen Dank. Herzliche Grüße...
Hallo Team22 Ganz allgemein kann man sagen, dass du darauf vertrauen kannst, dass dein gesundes, fröhliches und altersentsprechend entwickeltes Baby sicherlich ausreichend isst und trinkt, solange sie prinzipiell wächst, gedeiht und an Gewicht zunimmt. Durch Muttermilch und Beikost (wenn auch scheinbar wenig), erhält deine Tochter ausreichend Nährstoffe. Beikost ist allerdings noch sehr viel mehr als nur das Zuführen von Nährstoffen/Energie. Durch Beikost erfährt ein Baby u.a. auch die Mitwelt mit allem Drumherum. Es schmeckt die Welt und kann sich die Welt im ganz wörtlichen Sinne einverleiben. Gib deinem Baby jetzt die Möglichkeit, das passende, geeignete Essen mit den Händen selbständig zu greifen. So kann dein Baby das Essen zum, an, in den Mund zu führen. Es wird darauf herum beißen, daran saugen, lutschen und die Dinge im Mundraum erspüren. Wenn es gefällt, wird es essen. Du kannst euren Speiseplan also auf jeden Fall noch optimaler gestalten und verbessern. Was kannst du tun: deine Tochter hat jetzt das Alter für die Familienkost erreicht und kann jetzt am Tisch einfach mitessen. Du kannst weiterhin den ihr bekannten Brei anbieten - gefütterterweise, so viel wie sie annimmt, und zusätzlich auf jeden Fall auch ganz viel geeignete Speisen/Essen zum selbständigen Entdecken. Eines ist auf jeden Fall wichtig: egal ob Brei oder breifrei : deine Tochter muss hungrig sein, wenn sie essen soll. Sie kann immer nur so viel essen, wie sie schafft. Dafür braucht sie geeignete Angebote. Mehr dazu gleich. auch wichtig - der richtige Essplatz: Sitzt dein Kind gut und angemessen am Esstisch? Richte zunächst den Essplatz so her, dass euer Kind euch Eltern beim Essen gut sehen kann. Dein Kind muss nun auch aufrecht, stabil und sicher (wackelfrei) sitzen. Die Füße sollten auf einer Fußleiste/Unterlage aufstehen. Schau, dass der Abstand zum Teller/Brettchen gut ist, so dass dein Kind beherzt zugreifen kann, was es vor sich sieht. Eure Tochter sollte ihre beiden Hände frei bewegen können, um sich die Speisen selbständig vom Teller, mit der Hand in den Mund zu geben. Es ist ganz prima, dass deine Tochter gefütterten Brei isst, wenn auch nur wenig. So konnte sie schon eine Menge kennen lernen und der Organismus sich gewöhnen. Die kleinen Breimengen sind wahrscheinlich genug, weil deine Tochter einfach nicht mehr schafft, da satt. Mach also weiter wie bisher, auch mit dem Trinkangebot und biete zusätzlich Familienkost. Das beantwortet deine Frage zur den Waffeln und Co: Ja, es ist (fast) alles erlaubt. Wichtig ist immer die Sicherheit der angebotenen Speisen. Biete deiner Tochter jetzt alles an, was prinzipiell babygeeignet ist und nicht gefährlich ist. Gib ihr all das vom Familienesstisch, von euren Tellern, direkt aus euer Hand zum Probieren, was prinzipiell geeignet ist.* Festere bzw stückige (aber weiche) Kost und Brot, Kekse etc - all das sollte deine Tochter komplett selbständig mit ihren Händen/ Fingern greifen und essen. Deine Tochter kann jetzt tatsächlich fast alles mitessen, was ihr als Familie esst. Es gibt nur noch ein paar Ausnahmen (siehe *), doch das Meiste kannst du immer bei der Zubereitung und der Stückgröße und Konsistenz anpassen, dass deine Tochter davon wenigstens probieren kann. Die angebotenen Speisen sollten sämtlich ungefährlich sein und weitestgehend natürlich. Du kannst sämtliche Speisen ganz klein scheiden oder sogar pürieren. Du kannst manche Speisen weniger intensiv salzen und würzen und bei anderen Speisen kleine Handgriffe vornehmen, um sie babygeeignet zu machen. Lass deine Tochter ruhig verschiedenste Geschmackserfahrungen sammeln. Das schult den Geschmackssinn. Das ist momentan fast noch wichtiger, als die tatsächliche Essmenge - neben stillen nach Bedarf. Das stillen nach Bedarf ist super und wenn deine Tochter gerne und mit Neugier und Freuden isst, dann ist es wunderbar. So werden Essmengen größer und Muttermilchmengen kleiner. Je mehr positive Geschmackserlebnisse deine Tochter hat, desto lieber wird sie künftig viele neue Speisen probieren wollen. Biete eine solche Stückgröße bzw zerdückte Konsistenz, dass dein Kind diese gut mit den Kauleisten und der Zunge (am Gaumen) noch weiter bearbeiten kann, um es gefahrenfrei schlucken zu können. Biete eine Kost, die für dein Kind sinnvoll ist und ihrem Entwicklungsstand bzw ihren motorischen Fähigkeiten (greifen, zum Mund führen, kauen, schlucken, ...) entspricht. Also dann Grüße Birgit N. P.S. deine Fragen zum stillen mit Stillhütchen kannst du noch mal ins Nachbarforum bei Biggi Welter einstellen. Sie kann dich dazu für gut beraten und weitere Infos dazu geben, bspw dazu ob es weiterhin sinnvoll ist oder ob bzw wie ihr es vielleicht ändern könnt. * Es gibt nur ein paar wenige Punkte, auf die du im Besonderen achten solltest, um die übliche Familienkost so anzupassen, dass sie babygeeignet ist: bspw kein Honig, kein Alkohol, Kaffee und Co, und keine harten (kleinen) Stücke (keine Nüsse oder Blätter). Man spricht von einer "verantwortungsbewussten Nahrungsauswahl!" Sicherheit ist immer oberstes Gebot. Sei sparsam mit Salz und Zucker. Komplett meiden musst du es im Rahmen der Familienkost aber nicht. Dein Baby bekommt dadurch ggf mehr Durst. Verwende Salz sparsam und würze euer Essen ggf nach. Dein Kind sollte alle angebotenen Speisen gut und gefahrenfrei kauen und schlucken können. Die Kost sollte weitestgehend frisch und lecker sein. Die Kost sollte in der richtigen Portionsgröße angeboten werden. zu meiden sind AUCH heikle LM (so wie du es sicher noch aus den Empfehlungen der Schwangerschaft kennst - bspw nicht durchgegartes Ei, Fisch/Sushi, Fleisch/Mett, Rohwurstsorten, Rohmilch(käse) etc) Fertigprodukte (da zu salzhaltig, zu viel Zucker, sonstige Inhaltsstoffe, Aromen, Vitamine und Co) meiden - probieren ist aber in diesem Alter erlaubt Kleine LM, harte LM, kleine kleinen runden LM (bspw Nüsse, Nussstückchen, Saaten, Kerne, rohes Apfel rohe Möhre, ganze Erbsen (diese einfach plattdrücken), ganze Johannisbeeren (einfach platt drücken), ..., - wegen der Aspirationsgefahr Scharfe LM/Gewürze - kann deinem Baby bspw auch Schmerzen beim Essen verursachen Stark quellende LM (bspw größere Mengen Leinsamen oder Chiasamen) - damit sie im Darm nicht zu stark aufquellen und die Verdauung beeinträchtigen, kleine Mengen aber okay. Zu vermeiden sind auch: ganze Salatblätter und Co sowie Haut und Schale von manchen unzerkleinerten Früchten/Gemüse - weil das einfach beim Schlucken ggf Probleme verursachen könnte. Für die Vollständigkeit: !!! Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben.
Team22
Nachtrag: Auch diese Tage gibt es: nach 25g GKF Brei war - trotz "Maisstangen-Motivation" zwischendurch - heute Schluss... Wasser dazu trank sie gerne...
Hallo nochmal hier ist noch ein bisschen Inspiration: Grießschnitten als Fingerfood: 200ml Wasser oder Pflanzendrink (ggf Kuhmilch) 35-40g (+/-) g Grieß 1 EL Öl oder Butter unterrühren Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas Öl oder Butter und Obstmus/stückchen Bspp für Obstsnacks fein geriebener roher (wie Brei) oder gekochter Apfel in Stückchen Banane in Scheiben oder am Stück, auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich, ist ideales Fingerfood. Trauben geviertelt und ohne Kerne sind möglich. Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. frisch gepresster Mandarinen oder Orangensaft, Orangefilets oder Scheiben (ohne weiße Haut) zum Aussaugen. Die unbehandelte Orange schälen und dann Scheiben schneiden (quer, so dass das Loch in der Mitte ist), dann die Scheiben ringsum mit einem scharfen Messer bearbeiten und die weiße Haut großzügig weg schneiden. Ofenpommes aus Süßkartoffeln: Süßkartoffel schälen, waschen, trockentupfen, in Pommesstücke schneiden, in Öl wenden. Auf 1 mittelgroße Süßkartoffeln benötigst du etwa 1/2 EL Öl. Geölte Stäbchen auf ein Backblech mit Backpapier legen und im Ofen (200°) ca 15-20 min backen. Immer mal nachschauen und ggf wenden, dass sie nicht verbrennen. Garzeit ist abhängig vom Durchmesser Mini-Brötchen 250g Mehl (Type 405) 125 ml Milch 1 TL Zucker Salz 1/4 Würfel frische Hefe oder 1/2 P Trockenhefe aus den Zutaten einen Hefeteig kneten. Teig abdecken und ca 1h gehen lassen. Teig nochmals kneten und ca 8-10 Teigkugeln formen. Auf ein Backblech (Backpapier) setzen und abdecken. Nochmals kurz aufgehen lassen. Die Oberflächen mit Wasser bespinseln oder besprühen. Den Ofen auf 200° hochheizen und die Brötchen ca 15 -20 min backen, bis fertig. Grüße